Aria hat geschrieben:Wer hinter diesen historischen Schönheitsbildern Kapitalismus vermutet, liegt falsch.
Das ist wohl wahr. Denn eine Bäuerin würde wohl seinerzeit geteert und gefedert werden, wenn sie dem Burgfräulein nacheifern würde, denn die Standesregeln legten sehr speziell die Bekleidung fest.
Ganz sicher wurden seinerzeit die Frauen auch nicht nach ihrem Aussehen zum Altar geführt, sondern wohl aus ganz profanen Gründen. Und das hat sich sehr wohl gegenüber dem Mittelalter geändert. Deswegen haben wir ja das Problem mit der Akzeptanz des eigenen Körpers. Die eigentlichen Werte treten gegenüber der modischen Dominanz zurück. (Wobei sich die eigentlichen Werte seit dem Mittelalter geändert haben, klar.)
Eule hat geschrieben:Dieser Schönheits- und/oder Jugendwahn hat weniger etwas mit dem Körpergefühl zu tun, obgleich dieser sich hierüber äußert, als mehr mit dem Versuch nicht zu altern.
Das ist eine andere Baustelle. Obwohl natürlich dieses "in Würde altern" auch mit Akzeptanz zu tun hat. Nämlich mit der Akzeptanz des Alterns. Das auch hier der Kapitalismus zur Höchstform aufläuft ist klar, weil der Markt praktisch unerschöpflich ist, da das Altern nicht aufgehalten werden KANN. Man also mit der gegenteiligen Behauptung riesige Profite einstreichen kann, statt einfach zu sagen: "Leute ertragt es. Findet euch damit ab."
Das wäre nämlich ehrlich. Aber natürlich, wir haben ja die Freiheit.