In der heutigen SZ gibt es einen Artikel über die Abzocke im Internet – hier etwas ausführlicher Zitat, weil der Artikel hinter der Bezahlschranke ist:
Marco Verch bietet im Internet Fotos an, angeblich kostenlos. Aber wer eines benutzt, bekommt dann meist doch eine Rechnung. Wie einer mit einer verblüffend einfachen Masche abkassiert.
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Marco Verch hat Hunderttausende Fotos ins Netz gestellt, wie eine gemeinsame Recherche der Computer Weekly und der Süddeutschen Zeitung zeigt. Er lädt sie auf seine Website, auf Fotoplattformen wie Flickr, er wirft sie in digitale Wühlkisten, und wer hineingreift, findet Bilder vom Kölner Dom und vom Big Ben, von Weingläsern und roten Chilis, von Autos, Bohrmaschinen, Buntstiften und Sparschweinen. Es sind Symbolbilder, blutleer und unbewohnt. Aber es sind eben auch: kleine, sorgsam versteckte Fallen.
Gerade darauf kommt es an. Marco Verch scheint zu wissen, dass eine Falle nur etwas taugt, wenn man sie nicht sieht.
Er erlaubt jedem, seine Fotos zu benutzen. Kostenlos. Abertausende Bilder, nicht ein Cent - vorausgesetzt, man verlinkt sie richtig und hält sich an die Nutzungsbedingungen. Die aber stehen ein paar Klicks entfernt, etwas verborgen, und da liegt die Schlinge. Schon der kleinste Fehler beim Verlinken, und sie zieht sich zu. Wer festhängt, bekommt Post von Marco Verch.
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Er lädt seine Fotos unter der Lizenz "CC BY 2.0" ins Netz. Wer ein Bild kostenlos zeigen will, muss den Urheber und die Lizenz nennen, auf das Originalbild, die Lizenz und Verchs Plaghunter verlinken. Das Foto darf nicht beschnitten, vergrößert oder verkleinert werden, ohne extra darauf hinzuweisen. Wer einen Fehler macht, hängt mit einem Bein in der Schlinge.
Verch hat sich ein Geschäftsmodell gebastelt, das wohl auf den Schaden anderer setzt - und völlig legal ist.
Im Artikel steht noch, dass das Geschäftsmodel momentan noch legal ist, aber wenn man nicht zahlt, wird man von Verch nicht verklagt: Er weiß sehr wohl, dass er sich am Rande der Legalität bewegt und vor Gericht meistens scheitert. Und wenn er doch insistiert, sollte man sich an einen Anwalt (z.B. an Markus Kompa in Köln, spezialisiert auf Urheber- und Medienrecht) wenden, dann ist der Spuck gleich zu Ende. Kompa berechnet nur Verwaltungsaufwand und die Kosten fürs Einschreiben, denn das Schreiben ist immer gleich - Zitat: Er weist die Forderung als unbegründet zurück, gibt eine präventive Unterlassungsverpflichtungserklärung ab. "Damit ist die Sache normalerweise erledigt", sagt Kompa.