von BOeinNackter » Sa 16. Jan 2021, 01:25
Von Paartanz bei Therapien habe ich auch noch nichts gehört. Tanztherapie wurde aus verschiedenen Richtungen des sog. AUsdruckstanzes oder der Tanzimprovisation entwickelt.
Ich finde Anna Halprins Ansatz gut, der oft nachgesagt wird, Tanz als Therapie vermittelt zu haben. Ihr ging es aber bei ihrer Arbeit mit HIV-Infizierten und Krebskranken um die Anregung zur kreativen, künstlerischen Arbeit, zur Freude am Tanz und der Gestaltung. Sie verband ja fast immer Tanz mit dem malen von Bildern und dem schreiben von Gedichten. Wenn Menschen auf Gefühle und Erinnerungen stießen, zu deren Bearbeitung sie Hilfe brauchten, empfahl sie ihnen Gespräche mit Ärzten oder Therapeuten, weil sie sich nicht als Therapeutin sah. Trotzdem glaubte sie, dass Tanz auch heilen kann. Ich glaube sie lebt noch. Im letzten Jahr wurde sie 100. Sie scheute sich nicht, nackt zu tanzen, wenn sie es wollte. Ihr ging es darum, Menschen anzuregen, ihre eigenen Wege zur Gestaltung von Tanz, Bildern und ihrem´Leben zu finden. Todkranke Menschen werden wahrscheinlich bald sterben. Sie können trotzdem noch neue Wege in ihrem Leben finden und erleben. Nackt zu tanzen kann auch ein beeindruckendes Erlebnis sein.
Auch, wenn Tanzen gesund ist, finde ich die Idee, es therapeutisch zu nennen nicht so gut. Im Wald spazieren zu gehen kann auch gesund sein. Therapeutische Ziele gehören für mich weder zum Tanz noch zum Spaziergang.