Nachdem du selbst gesagt hast, über die Beweggründe dieser Selbstmorde könne man nur spekulieren, halte ich eine Diskussion darüber für nicht zielführend.ostfriesenpaar hat geschrieben:In diesem kleinen Ort haben innerhalb der letzten beiden Monate mindestens 5 (!) Menschen Suizid begangen 1 x Tabletten, 1 x Strick, 1 x Zug...von den restlichen beiden weiß ich nicht, wie sie es gemacht haben.
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Die Verstorbenen hatten nichts miteinander zu tun und über die Beweggründe kann man nur spekulieren.
Aber ich weiß schon, du als Covid-19-Zweifler und Kritiker der Antipandemiemaßnahmen, suchst fieberhaft nach „Beweisen“, die deine Haltung stützen könnten. Das ist dein gutes Recht, aber erwarte bitte nicht von anderen, dass sie sich wie du in Spekulationen ergehen, die Aufgrund von mangelnden Fakten nichts und alles „beweisen“ können.
Und weil ich gerade dabei bin, hier ein Zitat aus einem leider zahlungspflichtigen Artikel über eine Wissenschaftlerin, die sich seit 2003 hauptamtlich mit der Frage beschäftigt, warum es Impfgegner gibt, und zwar desto mehr, je mehr Erfolge die Impfungen vorzuweisen haben:
Es gibt ein paar Treiber, die schon seit dem 18. Jahrhundert Gerüchte um Impfprogramme und -gesetze beschleunigen. Zum einen der Glaube, egal ob es eine Religion ist, die behauptet, Impfstoffe würden Gottes Wille aufhalten, oder säkulare Glaubenssysteme, die Impfstoffe als etwas wider die Natur verteufeln. Auch das Misstrauen in Machtstrukturen und Eliten war immer ein Grund. Und die Angst vor Fortschritt. Außerdem: aktuelle Krisen, regionale Geschichte. Und dann ist da noch die Tatsache, dass man Viren nicht sehen kann. Damit existieren sie für viele nicht. Da unterscheiden sich die Impfgegner in Afrika kein bisschen von den "Querdenkern" in Deutschland.
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"Jetzt führen wir viele dieser Umfragen speziell zu Covid durch, und wir sehen, dass Frankreich mit Russland, Ungarn und Polen in Bezug auf das Vertrauen in den Covid-Impfstoff wieder ganz unten liegt. Wobei Frankreich weltweit das misstrauischste Land ist."
Die Gründe liegen in der jüngeren Geschichte. Da war der Skandal um HIV-verseuchte Blutkonserven in den Achtzigerjahren. Dann ließ der Gesundheitsminister ein Impfprogramm an Schulen unterbrechen, als Gerüchte aufkamen, die Impfstoffe würden Multiple Sklerose auslösen. Und als die Regierung auch noch viel zu große Mengen Impfstoff gegen Schweinegrippe kaufte, war die Wut groß. "Da kam ein Skandal nach dem anderen." Dazu das allgemeine Misstrauen in die Regierung, das die Gelbwesten repräsentieren.
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Aufklärungskampagnen der Regierung seien meist keine gute Idee. "Wenn Menschen Institutionen misstrauen, wollen sie es von ihren örtlichen Politikern hören, von Geistlichen. Am besten von ihren Nachbarn." Ohne Vertrauen keine Impfungen. Ohne Impfungen kein öffentliches Leben. Das ist ja nicht so kompliziert. Aber wie zu erwarten, hat der Beginn der Covid-Impfprogramme in fast allen Ländern neue Wellen der Impfgerüchte ausgelöst.
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Eine Überarbeitung von Larsons Europastudie im Frühjahr 2020 hat ergeben, dass das Vertrauen in die Grippe-Impfung in fast allen Ländern Europas trotz der vermehrten Gerüchte steigt. In Deutschland glauben jetzt zum Beispiel 5,4 Prozent mehr Menschen, dass Impfungen im allgemeinen sicher sind, und 13,6 Prozent mehr, dass die Grippe-Impfung wichtig ist.
Ich bin deswegen zuversichtlich, dass mittelfristig die Vernunft siegen wird und wir im Sommer wieder unbeschwert Freunde treffen und draußen nackt in der Natur sein werden.