kuma hat geschrieben:Körperkontrolle ist alleine schwer möglich. Vor allen Dingen am Rücken...
Zu diesem Thema mit den Zecken:
Die frisch geschlüpften Larven sieht man fast nicht. Die sind am Anfang 0,5 mm groß. Das gemeine ist: Da wo ein Tier Eier abgelegt hat, gibt es von diesen ganz kleinen zunächst viele hundert auf ganz kleinem Raum, zum Beispiel in einem einzigen Grasbüschel. Ich hatte so einmal nach ruhiger Laptop-Arbeit auf einer Parkbank einige hundert in den Socken. Gesehen habe ich das nur, weil ich weiße Sportsocken an hatte. Ausschütteln wäre nicht gut gewesen, denn dann hätten mich viele davon weiter oben als nur an den Füßen getroffen. Also Socken aus, Schuhe aus, zum Auto und in eine Plastiktüte gesteckt. Dann so schnell wie möglich eine Dusche aufgesucht und mit der Bürste abgewaschen. Das funktioniert meistens, weil die im jungen Stadium meistens lange nach einer guten Stelle zum Stechen suchen und mit der Bürste abwaschbar sind, solange sie noch auf der Oberfläche herumkrabbeln. Aber gesehen habe ich mit Sicherheit längst nicht alle von diesen winzig kleinen auf der Haut!
Frisch geschlüpft haben die aber noch keine Borrelien, denn die werden nicht über das Ei übertragen im Gegensatz zu FSME-Viren. Sobald sie aber einmal ein Tier gestochen haben, können sie auch Borreliose übertragen. Dann sind sie ca. 1 mm groß, kommen in das 2. Stadium ("Nymphen") und sind durch ihren ersten Wirt inzwischen verteilt in der Landschaft (also vereinzelt und nicht mehr zu hunderten an einer Stelle). Ab dem Nymphen-Stadium (also ab dem ersten Stich eines Wirts-Tieres, meistens Maus) können sie mit Borreliose infiziert sein (im Schnitt jede 3. Zecke in unseren Mittelgebirgen).
Meine Erfahrungen mit Autan sind auch gut. Das Pump-Spray habe ich im Frühjahr bis Herbst unterwegs immer dabei. Was übrigens auch hilft, ist die Haare an den Beinen abzurasieren, denn dann haben die keinen Halt, wenn sie beim Streifen eines Grashalms auf die Haut überspringen wollen. Die greifen zuerst nur einem Teil ihrer Beine um sich mit den anderen kurz auch noch am Grashalm festhalten zu können, damit sie nicht auf den Boden fallen. Direkt an der glatten Haut haben sie wenig Chancen so schnell bei der sehr kurzen Berührung des Grashalms eine Griffmöglichkeit zu finden. Wenn sie aber ein Haar erwischen, dann halten sie sich daran blitzschnell fest. Deshalb können sie sich auch an langen Hosen sehr gut festhalten und da bleiben sie bis zum Abend. Dann hat man sie in der Wohnung, wo sie ruhig und tagelang suchen können, wen und wo sie stechen. Das kann dann auch nachts im Intimbereich sein. Das kommt bei Kindern nicht selten vor, wenn die am Abend ihre Sachen, die sie ausziehen, auf das Bett werfen. Die Eltern wundern sich dann und die Ärzte hören den Spruch: "der/die war doch nur mit langer Hose draußen zum Spielen".
Es ist eben ein großer Irrtum, dass lange Kleidung gut vor Zecken schützt, außer man weiß genau, wie man mit der Möglichkeit umgeht, dass daran Zecken hängen könnten.