von BOeinNackter » Di 20. Apr 2021, 14:26
Die Unterscheidungen, neuerdings auch Identitäten genannt, haben das Zeug, Menschen einzuteilen und zu spalten. Auch die Frage, ob man zuhause nackt ist, bei der Arbeit, beim Schlafen, im Wald oder bei einer Feier, führt regelmäßig dazu, dass manche behaupten, das gehöre nicht zum Naturismus oder zur FKK. Nudismus wird seit einiger Zeit zum Wort für die Nichtnaturisten. Manchen bedeuten sie gar eine Gefahr, für was auch immer.
Nicht nur manchmal habe ich erfahren, dass sogar Nacktheit im Wohnwagen, hinter Hecken, in einem Vereinshaus oder einem Sportraum nicht zur FKK gehören. Dass damit viele werden, die gern jede Gelegenheit nutzen, nackt zu sein, von Naturisten, die sich doch eigentlich über die Verbreitung der Nacktheit freuen sollten, ist nicht nur für Außenstehende schwer zu verstehen.
Ich hatte mal Gelgenheit, etwas aus Schriften der FKK-Jugend aus den 70ern lesen können. Darin wurde der verbreitete Ärger mit Vereinsregeln und den Behauptungen alter Naturisten berichtet. Es ging u.A. um Händchenhalten und Küssen was auf Geländen unterbunden wurde.
Ich habe einige Zeit gebraucht, zu verstehen, dass manche FKKler es tatsächlich unanständig finden, nackt zu kochen, zu essen, sich zu umarmen, zu tanzen oder gemeinsam im Bett zu liegen. Nun, es ist wohl so, aber begreifen kann ich es immer noch nicht. Wie schonmal geäußert, man steckt nicht drin.
Wer die Reinheit einhegen will, findet nur wenige, die das toll finden. Manche Vereine entwickeln sich allmählich zu sektiererischen Einhegern, bevor sie aussterben. Heute nennt man so etwas auch Blase.
Zu sagen, man sei kein FKKler aber gern nackt zeigt etwas davon, wie solche Eingrenzungen verstanden werden können. FKK stand mal in der Öffentlichkeit für jene, die gerne nackt sind. Jetzt mausern sie sich zu jenen, die nur nach ganz bestimmten Regleln nackt sind.