Die Zeit hat sowohl im Netz als auch auf Papier einen "Selbsterfahrungsbericht" über FKK in Charo del Palo auf Lanzarote:
https://www.zeit.de/2021/33/nacktsein-f ... ettansichtIch tue dem Autor vielleicht unrecht, wenn mich seine naive Herangehensweise an das Thema - nämlich ostentativ nichts davon verstehen, aber mitmachen, und dabei seitenlang beschreiben, wie man sich fühlt, als stünde man neben sich - ermüdet, weil seit vielen Jahren einfach *jeder* Möchtegernjournalist zu einfach *jedem* Thema seine Seiten auf diese Weise mit Unwissen füllt (so in der Art "ich bin ganz erstaunt, als ich erfahre, daß man sich in der Sauna nicht in das Badetuch einwickelt, sondern es nur unterlegt, blablabla", auf der nächsten Seite folgt ein ebenso staunender Bericht, daß man an der Currywurstbude nicht mit Messer und Gabel ißt, sondern einen sogenannten Piekser bekommt). Sich Wissen anlesen, durch Befragung Kundiger zu festigen und dann gelegentlich *auch* mit persönlichem Erfahrungen würzen und das wohlgewiegte Ergebenis dem Leser mitteilen wird wohl nicht mehr gelehrt auf den Journalistenschulen.
Aber vielleicht paßt es ja zu FKK , wenn man das in der Urlaubszeit mit so einer schon glossischen Geschichte beleuchtet. So hell wie die weißen "Ärsche" (Zitat) der Neuankömmlinge, im Unterschied zu den nubukgegerbten der Alteingesessenen.
So schreibt er denn über seinen Aufenthalt in der Nacktsiedlung Charco del Palo auf Lanza-Rote (spanisch für "Penis mit Sonnenbrand"
) . Der Ort war mir bisher unbekannt, vermutlich weil ich noch nicht in den 70ern mit Oböna reiste. Auch hier im Forum gab es nur 2 Treffer.
"Jüngst waren wir auf dem Darß, mit einem befreundeten Paar. Die ostdeutschen Männer standen stets bis knapp unterhalb ihrer Hoden im Wasser, was zur Folge hatte, dass ihnen der Wellengang zärtlich die Eier schaukelte."
Ähm ja, man merkt, daß die Freude am Schreiben den transportierten Informationswert übersteigt.
"Es ist schön, dass die Nackten ihren Rückzugsort haben, wo sie frei sein können, auch frei von Leuten wie mir, die sich ständig genieren. Schön auch deshalb, weil es der Freikörperkultur insgesamt so schön nicht geht. FKK-Strände werden weltweit gestrichen, selbst in Deutschland werden immer mehr Nacktbadeverbote ausgesprochen und FKK-Campingplätze in textile umgewandelt. "
Da ist man dann aber auch schon am Ende des Artikels, ohne daß viel Nennenswertes mitgeteilt worden wäre. Aber immerhin, vielleicht strömen ja nun die Zeit-Leser die FKK-Strände und -Bäder.