Manche glauben ja, bei jüngeren Menschen verlaufe die Infektion nie kritisch. S. dazu:
https://www.businessinsider.de/wissensc ... ntation-f/@Ostfriesenpaar: Es ist nun doch ein riesig großer Unterschied, ob einer so einen Unfug schreibt wie: "ist doch total überflüssig und unsinnig.....sie soll angeblich andere schützen" oder ob einige Länder, die lange die Maske vorgeschrieben haben und nie am Nutzen der Masken gezweifelt haben (auch heute zweifeln diese Länder nicht daran!), jetzt der Meinung sind, dass die Impfquote einen Stand erreicht hat, mit dem eine zu große Belegung der Intensivstationen mit Covid-Patienten nicht mehr zu befürchten ist, und deshalb die Infektion ab jetzt so sich selbst überlassen laufen lassen wollen, wie normale Grippe-Wellen.
Diese Entscheidung mindert nicht im Geringsten die Wirksamkeit der Masken (und die genaue Kenntnis der Wirksamkeit bei den politischen Entscheidungsträgern). Für Menschen, die geschwächt oder vorerkrankt sind oder aufgrund des Alters für sich selbst das Risiko höher einschätzen wird ja auch in diesen Ländern gesagt, dass in eigener Verantwortung entschieden werden soll, wer die Maske weiter trägt.
Ich persönlich finde die Entscheidung in diesen Ländern gut, wenn auch wahr ist, dass nicht alle der genannten Länder mit D. vergleichbar sind (Vergleichbarkeit setzt eine nahezu gleiche Bevölkerungsdichte und ähnliches Reiseverhalten voraus). Für Süd-Dänemark und für NL sehe ich die Vergleichbarkeit nach meiner Einschätzung durchaus als gegeben an. Da die auch keinesfalls stur auf dieser Änderung beharren, falls sich zeigen sollte, dass es doch verfrüht ist (nach unseren Warnern muss ja dafür die Impfquote deutlich höher liegen), ist diese Öffnung mit genauer Beobachtung der Häufigkeit schwerer Verläufe (nicht mehr der reinen Inzidenz!) durchaus zu verantworten und hilft ja enorm, die Menschen zu einem Gefühl der Normalität zurückzubringen.
Sicher ist richtig, dass erst bei einer Impfquote von mehr als 75%, nach Rechenmodellen mit der Deltavariante sogar 85%, das Infektionsgeschehen soweit unterdrückt wird, dass eine längerfristige "Corona-Pause" eintritt. Bis dahin wird es mit niedrigen Inzidenzen weiterlaufen. Ob das dann 35 oder 50 oder 100 ist, sollte jetzt keine Rolle mehr spielen, denn auf die Möglichkeit solcher Fälle wie oben im Link kann nicht die gesamte Gesellschaft Rücksicht nehmen, wenn doch für jeden das Impfangebot besteht! Rückfälle in Altersheimen, wo die Impfwirkung bei vielen zu schnell nachlässt (hier im Nachbarort nach 5 Monaten Neuinfektionen!), müssen mit allen möglichen Mitteln verhindert werden und da wäre ich sogar für eine Impfpflicht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bei der Grippe, bei der wir ja wegen der guten Immunisierung der Bevölkerung nur wenig unternehmen (nur intern in Unternehmen kenne ich aus der Vergangenheit Hygienemaßnahmen während der Grippewellen) liegen die Inzidenzen in der Hochphase bei 2000-4000 (2017-18 weit darüber) und über viele Wochen (oft 4 bis 4 1/2 Monate) im Bereich zwischen 500 und 1000. Deshalb ist meine Meinung, wie im Absatz zuvor geschrieben, dass es bei der erreichten Immunisierung nicht mehr wesentlich sein kann, ob die Inzidenz 35 oder 50 oder 100 (oder noch höher ist), sondern nur die Belegung der Intensivstationen sollten noch ein Maßstab sein.
In einigen Ländern ist ja inzwischen die Rate der schwer erkrankten im Verhältnis zur Zahl der insgesamt Infizierten um den Faktor 50 bis 100 niedriger, als in den vorherigen Wellen. Den Unterschied muss die Politik nun auch mal erkennen und nicht so einen Quatsch machen, wie in Frankfurt, wo für 7 Tage die Maßnahmen erleichtert wurden (Inzidenz knapp unter 35) und dann wieder erhöht (knapp über 35). So ein Hin und her bei Zahlen die täglich stark schwanken und daher über 7 Tage gemessen überhaupt kein verlässliches Bild abgeben, fördert ja genau die Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Politik, ist aber kein Grund für solche Falschaussagen über Masken, Impfung etc., wie sie hier in großer Zahl immer wieder geschrieben werden.