Ich habe den Eindruck, daß Aria die Nacktheit immer mit Sexualität gleichsetzt. Wie es eben die Kath. KIrche immer tat und auch heute noch tut.
Eva und Adam schämen sich, sie verstecken sich. In der Tradition wird das so gedeutet, dass sie ihre Nacktheit erkennen und sich plötzlich verhüllen wollen. Das wurde ein gutes Argument dafür, Nacktheit und Sexualität mit Scham zu belegen.
Es stimmt zwar, daß sie ihre Nacktheit erkannten und sich verhüllen wollten. Aber es wurde eben nur die Nacktheit mit Scham belegt. Von Sexualität war in dieser Geschichte nie die Rede. Und erstrecht nicht, daß die Sexualität selbst eine Sünde sei. Im Gegenteil: Gott sagte, daß Eva in Zukunft KInder bekommen würde und diese auch unter Schmerzen gebären würde. Woher sollte sie denn die KInder haben? Außerdem sprach Gott auch anderer Stelle, daß der Mensch fruchtbar sein soll und sich vermehren soll. Wie soll das gehen ohne Sex?
Im "Hohen Lied" ist auch von Sex die Rede, aber eben im Rahmen von partnerschaftlicher Liebe.
vielleicht ahnte Gott eben nur nicht, daß die Menschen auch irgendwann anfingen, den Sex für "schmutzige" Dinge zu benutzen.
Das Bild des bibellesenden, frommen Führers wurde für die evangelische Frauenhilfe vervollständigt durch das des Saubermanns der Nation. Schon im April 1933 hatte die Frauenhilfe die verschärften Erlasse von Hermann Göring als Reichskommissar in Preußen gegen die „öffentliche Unsittlichkeit" lebhaft begrüßt. Der Berliner Polizeipräsident ergriff Maßnahmen gegen Animierkneipen und Absteigequartiere, gegen Nacktkultur, Prostituierte und homosexuelle Elemente. Sie hoffte auf eine „wirkliche Säuberung des Straßenbildes“ und stellte im November 1933 befriedigt fest: „Der Prozeß der Entschmutzung des Volkslebens ist im vollen Gange. Verschwunden sind die geschickt getarnten Unzuchtinserate einer gewissen Großstadtasphaltpresse. Massageinstitute, die nichts waren als mehr oder weniger elegante Lasterhöhlen, sind geschlossen. Private Leihbüchereien sind von Tausenden schmutziger Bücher gesäubert. Aufgehört hat die mit Sitte und Anstand unvereinbare öffentliche Propaganda für empfängnisverhütende Mittel. Energisch vorgegangen wurde gegen Absteigequartiere bordellartigen Charakters, gegen Animierkneipen und Schankbetriebe, die die widernatürliche Unzucht förderten."
Diese Dinge gehören eben nicht zum Zweck der natürlichen Sexualität. Nur daß der Berliner Polizeipräsident auch die Nacktkultur, also die FKK da mit reingenommen hat, war natürlich falsch. Das war ein infame Unterstellung, vielleicht auch aus Unwissen und Unkenntnis der FKK heraus - oder eben Vorurteile. Oder einfach Hass gegen solche "neumodischen" Sachen. Es paßte halt einfach nicht ihr Weltbild - egal, ob evangelisch oder katholisch. Schließlich waren die Nazis ja grundsätzlich gegen alles Christliche und Kirchliche. Deshalb kann man das auch nicht für einen Beweis nehmen, daß die evangelische Kirche genauso dachte wie die katholische.
Gleichzeitig fanden es die Nazis aber völlig in Ordnung, in Häusern wie Lebensborn die arische Rasse zu züchten wie reinrassige Tiere. Wie paßt das zu einem [b]Bild des bibellesenden, frommen Führers ?
[/b
In dem 1. Beitrag dieses Threads von Aria steht ja auch deutlich drin, daß die FKKler sich gegen diese falschen Vorürfe wehrten, die ja auch meistens evanglische Christen waren. Das hat sie wohl immer noch nicht kapiert.