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Unterwegs rund um Rosenheim (und ein bisschen weiter)

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Re: Unterwegs rund um Rosenheim (und ein bisschen weiter)

Beitrag von Arko » Di 24. Okt 2023, 21:38

Ich muss zugeben, ich bin traditionell eher an der Waterkant, zwischen den Meeren und Skandinavien anzutreffen, aber die Bergwelt ist echt auch hübsch anzuschauen, auch für Flachlandtiroler wie mich... ;)

 

Re: Unterwegs rund um Rosenheim (und ein bisschen weiter)

Beitrag von Hannes » Di 24. Okt 2023, 21:56

Arko hat geschrieben:Ich muss zugeben, ich bin traditionell eher an der Waterkant, zwischen den Meeren und Skandinavien anzutreffen, aber die Bergwelt ist echt auch hübsch anzuschauen, auch für Flachlandtiroler wie mich... ;)


Ich würde schon sehr gerne mal im Adamskostüm auf dem höchsten Gipfel stehen, das hat doch was! :D

 
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Re: Unterwegs rund um Rosenheim (und ein bisschen weiter)

Beitrag von Arno » Di 24. Okt 2023, 22:05

Hannes hat geschrieben:
Ich würde schon sehr gerne mal im Adamskostüm auf dem höchsten Gipfel stehen, das hat doch was! :D


Das sehe ich auch so! Muss ein wunderbares Gefühl sein, Gipfelerlebnis und das hüllenlos.
Ich war einmal vor vielen Jahren am Double O Arch in Moab, Colorado, USA. Den erreicht man nach einer gar nicht so leichten Wanderung. Kein Gipfelerlebnis, aber ein sehr markanter Steinbogen. Jedenfalls: als ich ankam, war da nichts los, weit und breit niemand zu sehen. Ich war kurz davor, mich nackig zu machen und ein Foto mit Selbstauslöser vor diesem tollen Hintergrund zu machen. War mir dann aber doch zu heikel...
Aber ich will nicht von NaturKraxlers Bergtour zu sehr ablenken. Wie gesagt: sehr inspirierend!

 

Re: Unterwegs rund um Rosenheim (und ein bisschen weiter)

Beitrag von Hannes » Di 24. Okt 2023, 23:07

Mir würde es leichter fallen, wenn ich nicht alleine unterwegs wäre.
Aber ich habe das Gefühl, ich stehe mit meiner Courage noch ganz am Anfang.
Das wird schon... :)

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Re: Unterwegs rund um Rosenheim (und ein bisschen weiter)

Beitrag von NaturKraxler » Mi 25. Okt 2023, 21:53

Hallo & Servus, und danke für eure positiven Rückmeldungen! :)

Aus meiner älteren Kinder- und Jugendzeit kenne ich auch eine Fährüberfahrt nach Helgoland bei hohem(?) Seegang - genau am Bug mit dem größten Hub wird man am wenigsten! seekrank... - und auch den nördlichsten Punkt von Sylt (bzw. Deutschlands...) - allerdings damals noch "anständig" bekleidet, denn "nackt" gab es NUR am Samstag in der Badewanne.

Ich kann mir (einigermaßen?) vorstellen, dass auch eine (heutige) nackte Dünen- oder Wattwanderung seinen besonderen Reiz hat, doch in "Schduágórd" geboren, konnte ich weiterhin in Süddeutschland aufwachsen, bis heute dort bleiben (=römisch-katholisch...) - und inzwischen auch schon Ü50 - dort regelmäßig Bergwander- und (leichte) Klettererfahrung zu sammeln.

Als "nackter Feigling" (vgl. "römisch-katholisch"...) bringt dies mich nun in die Situation, auch alleine in einsame oder pfadlose Partien der deutsch-österreichischen Berge zu steigen - und dort das während der C-Zeit (zufällig) entdeckte Nacktsein zu erleben. Ohne "Ablenkung" von textilen Zweibeinern ist es für mich nun tatsächlich "ein Flow" bzw. die (natürliche) "Vollkommenheit".

Klar, die "Klassiker" (Nackt)Baden und Sauna kenne ich schon seit vielen Jahren... - und an meinem Körper habe ich nix zu bemängeln... - so konnte ich von @BarfussUlrich schon etwas "lernen"... - und ich bin gespannt, inwieweit ich mich dahingehend noch weiterentwickeln werde... Natürlich würde es helfen, wenn das (allgemeine) Nacktwandern "salonfähig" werden würde...

Eine Gruppe "schützt", aber ob es wirklich erstrebenswert wäre, z.B. "im Adamskostüm auf dem höchsten Gipfel" Deutschlands zu stehen, wage ich zu bezweifeln (keine Natur - nur schnelle Händyfotos für Insta...). Inzwischen bin ich einsam und nackt auch stundenlang "nur" im Moor unterwegs - und auch dies ist "mehr als angenehm". Kann wohl nur allen empfehlen: Verlasst die Wege - und zieht euch aus!

Etwas hin-und-hergerissen zwischen Vorlieben (naturnah) und Vorurteilen (indoor) überlege ich noch, in Kürze meine allerersten (nackten) Erfahrungen beim (Isar-)Nacktkegeln zu entdecken... Dies wäre dann mit Sicherheit meine erste "lustige" Gruppen-Erfahrung!
Also: Womöglich haben einige der Forums-Mitglieder mir hier sogar etwas voraus - allen (nackten) Bergfotos "mit Aussicht" zum Trotz.

PS: In mir reift so ganz langsam der Gedanke, dass (nackter) mensch sich im nächsten (Früh)Jahr mal zu einer kleineren, einsamen, aber nackten (Berg- u/o Moor-)Wanderung "rund um RO" treffen könnte... Also nix offizielles mit einem gelben "N" markiert - und auch nicht "der Höchste"... :lol:

 
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Re: Unterwegs rund um Rosenheim (und ein bisschen weiter)

Beitrag von Arno » Mi 25. Okt 2023, 22:41

NaturKraxler hat geschrieben: Ohne "Ablenkung" von textilen Zweibeinern ist es für mich nun tatsächlich "ein Flow" bzw. die (natürliche) "Vollkommenheit".


Das hast Du sehr schön ausgedrückt. Die Gruppe gibt Sicherheit und Bestätigung. Das Alleinsein führt eher zum "Einssein" mit der Natur. Wenn ich im Garten werkele, ohne Ablenkung vermisse ich auch keine Gruppe; oder wie @Hannes es formuliert: das bringt Ruhe in den Kopf und erdet mich.

Gespannt bin ich, wie Deine im P.S. dargestellten Gedanken sich weiterentwickeln...

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Re: Unterwegs rund um Rosenheim (und ein bisschen weiter)

Beitrag von regenmacher » Mi 25. Okt 2023, 23:03

Arno hat geschrieben:Die Gruppe gibt Sicherheit und Bestätigung.
Oder - wie es einmal jemand, die mich für eine Sendung "Nachtkaffee" interviewte, ausdrückte: Eine Gruppe ermöglicht auch zu einem gewissen Maß eine soziale Kontrolle.
Daneben gibt es auch noch einen weiteren, eher psychologisch wirkenden Effekt: Eine Gruppe wird von unbeteiligten Passanten als "zusammenhängend" wahrgenommen mit starken Binnen-Sozialkontakten, so dass Passanten die Nacktheit der Gruppenmitglieder nicht auf sich beziehen, was ihre Toleranz fördert.

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Re: Unterwegs rund um Rosenheim (und ein bisschen weiter)

Beitrag von NaturKraxler » Fr 10. Nov 2023, 00:40

Oder: 29.10.2023: Kaisergebirge: NaturNah bzw. barfuß und nackt auf das Tuxeck

Danke @BarfussUlrich für deinen Bericht mit den Fotos – hier etwas mehr Text für Interessierte:

Mir war diese Route von zwei früheren Begehungen her bekannt, einst auf meiner älteren AV-Karte „entdeckt“, vor etwas über zehn Jahren allein erkundet und dann später nochmal als „Führungstour“. Doch als ich kürzlich einen Tourenbericht Tuxeck (2226 m) – Südostanstieg über die Schutterfeldköpfe (21.10.2023) gesehen hatte, war der Gedanke sofort da, dass dieser einsame Aufstieg doch eine herrliche, naturnahe Tour - gerade für den Herbst - abgeben könnte. Als zeitgleich BarfussUlrich aus Innsbruck für eine gemeinsame Herbsttour anfragte, passte dies perfekt für das letzte „föhnige“ Oktober-Wochenende zusammen.

Mit dem ersten Zug des Tages bin ich unterwegs nach Kufstein und nach kurzem Umsteigen weiter nach Wörgl, dort treffen wir zusammen und fahren zu unserer "Saisonabschluss-Tour" via Söll nach Scheffau. Die Umstellung von der Sommer- auf die Winterzeit (eine Stunde "geschenkt") haben viele Bergler alles andere als "verschlafen", denn bereits etwa die Hälfte der Stellfläche vom Parkplatz Jagerwirt (910 m) ist belegt, als wir - Ulrich natürlich barfuß und ich in den leichten FiveFingers, um diesbezüglich mit ihm mithalten zu können – dort um 8:15 Uhr starten.

Nach einem kurzen Warmlaufen – im Schatten hat es kaum 10 *C – machen wir bei der Wegscheid-Niederalm (989 m) einen flotten Ausziehstopp und steigen nun nackig zwischen zwei Kleingruppen in Hör-/Sichtweite an der Wegscheid-Hochalm (1212 m) vorbei zum "Boulderfelsen“ (ca. 1350 m / ca. 9:00 Uhr) auf. Dort wird es mit dem Abbiegen auf den sog. Gruttenweg - es ist aber ein Steig - für mich entspannend, denn die Gruttenhütte hat bereits geschlossen und wir brauchen dort keine Wanderer mehr erwarten. Im leichten auf und ab wird hier „halbkreisförmig“ der dem Hauptkamm südlich vorgelagerte Berg umrundet. Doch unerhofft kommt oft - eine (einheimische) Trailrunnerin kommt uns entgegen, ganz normal ein kurzes Hallo und Servus ausgetauscht – und schon ist sie an uns vorbei.

Bild
Blick vom Gruttenweg an der gleichnamigen Hütte vorbei auf den Ostkaiser.

Anschließend sind nur knapp 250 m auf dem Gruttenfahrweg zu absolvieren, dann geht’s, wie in der AV-Karte vermerkt, auf 1452 m die Böschung hinauf und in die Latschen hinein (10:15 Uhr). Mit dem Zusammentreffen des Steigs von der Grutten herüber beginnt praktisch der Süd-Ost-Aufstieg, der vor dem offiziellen Einstieg aber noch eine kleine Prüfung bereithält, denn ein größeres Schuttkar ist aufzusteigen. Je nachdem wie geübt mensch ist, ist es „ein Schritt vor und ein halber zurück“, mit Bergstiefeln üblicherweise nur lästig. Doch Barfuß (oder in den FiveFingers der dünnen Sohle wegen) braucht es noch mehr Aufmerksamkeit (und Übung), um dort „einen Schritt vor und ganz selten etwas zurück“ zu machen.

Die steile Einstiegsrampe wird erkraxelt, dann führen die Spuren im Zick-Zack einen grasigen Hang hinauf, der zunehmend felsiger wird und nach den Händen verlangt. Nun, aus den Hosentaschen brauchen wir sie wenigstens nicht zu nehmen… Abgesehen vom kühlen, aber noch erträglichen Südwind ist es eine Freude die Schutterfeldköpfe, deren Türme noch knapp unter der 2000 m Marke bleiben, in dieser Form – also „barfuß“ und nackt – zu durchsteigen.

Bild
Blick von den Schutterfeldköpfen hinab nach Scheffau und Söll.

Bild
Da geht’s durch: Der Gipfelaufbau des Tuxeck / Tuxegg (AV-Karte).

Im Bereich eines kurzen ausgesetzten Felsvorsprungs „bei einer Latsche“ beginnt der eigentliche Gipfelaufbau des Tuxeck’s bzw. in der älteren AV-Karte auch als Tuxegg geschrieben. Ab hier wird das leichte Klettern schon anspruchsvoller, aber ein kurzes Stahlseil unterstützt bei einer plattigen Stelle und auch sonst sind – die entsprechende Erfahrung vorausgesetzt – immer ausreichend gute Griffe und Trittstellen zu finden. Etwas heikler wird es – wegen des vielen losen Gerölls, daher wird hier die Mitnahme eines Helms angeraten – erst in der letzten Rinne mit einem Klemmblock, die sich in ein trichterförmiges Schuttfeld aufweitet.

Als wir uns von dort der kleinen Scharte nähern, die den Tuxeck-Gipfel vom Treffauer-Stock „abtrennt“, ist es mit der Einsamkeit erst mal vorbei, denn Andere, vermutlich den Normalweg (durch die Süd-West-Flanke) heraufgekommen, oder ggfs. bereits vom Treffauer herüber gequert, sind dort gerade dabei das steile 15m-Wandl zum Gipfelkreuz (2226 m / 12:30 Uhr) zu erklimmen. BarfussUlrich schreckt dies nicht und er steigt einfach so „wie Gott ihn schuf“ weiter in diese kleine Nordwand mit den Eisenbügeln hinein. Ich bin hier anständiger unterwegs (da kurzfristig [und feige?] in meine Short geschlüpft), aber es funktioniert auch mit den leichten FiveFingers noch gut, entscheidend ist, wo die Fußsohle belastet wird.
„Zum Gipfel bin ich immer noch barfuß aufgestiegen“ – und er meint damit sicher auch „nackt“ – so Ulrich’s Kommentar, als wir an den warm angezogenen Gipfelaspiranten – jüngere Frauen und Männer – vorbeigehen. Im Rahmen unserer kurzen Gipfelrast werden mit wärmender Jacke auch die mitgenommenen Zustiegsschuhe angezogen, denn hinunter wollen wir mit „Normalgeschwindigkeit“ absteigen, am Spätnachmittag würde in Innsbruck noch ein Abholtermin für ihn anstehen.

Bild
Blick vom Tuxeck-Gipfel über die Gruttenhütte hinweg auf den Ostkaiser.

Bild
Blick vom Tuxeck-Abstieg zum Hintersteiner See und den Westkaiser.

Noch bevor die anderen Gipfelaspirant/innen sich an den (komplizierteren) Abstieg machen, steigen wir geschwind hinab in die Scharte. Der nun nach Westen hinabziehende und etwas zwischen Felsen eingeschnittene Abstiegsweg ist vom letzten Niederschlag noch leicht mit angefrorenem Schnee überzogen, für die Schuhkante jedoch kein Problem. Als wir kurz unterhalb die sonnige Flanke erreicht haben, werden wir sogleich wieder nackt (von hinten-oben höre ich noch einen verwundernden [weiblichen?] Ausruf) und steigen flott aber vorsichtig diesen durchaus anspruchsvollen Steig hinab – die absteigende Nachhut vom Gipfel wird uns nicht mehr einholen. Bereits wieder tief unten – eigentlich fast zu spät für den Gipfel – bekommen wir noch einmal Gegenverkehr von einem älteren Einheimischen, der – so erfahren wir in einem kurzen Gespräch – entweder sehr früh oder aber spät von seinem Scheffauer Zuhause aufbricht. Und: Er merkt noch an, dass er einen Barfuß-Gänger kenne, der die (Ellmauer) Halt sowohl hinauf als auch hinab auf blanken Fußsohlen unterwegs sei… – Jaja, Kniebundhosen und Bergstiefel werden immer mehr reduziert…

Der Gruttensteig sieht uns nur kurz, dann biegen wir auch schon auf einen anderen kleinen (unmarkierten) Steig ab, der uns hinab führt an das Ende einer Forststrasse, die uns knieschonend mit mäßigem Gefälle, aber in größeren Kehren in den Bereich der Wegscheid-Niederalm führt. Dort kürzen wir über das Almgelände und entlang des Bachs ab, um dann wieder ganz ohne Unterschied zu allen anderen Wanderern die letzten wenigen hundert Meter bis zum Parkplatz zurückzulegen (15:00 Uhr).
Yepp, es hat wieder einmal durchaus Spaß gemacht, diese natürliche Nähe zur Natur. [url="https://www.youtube.com/watch?v=J7Wd9MFJwbA"];)[/url]

Ich habe es für mich eher spät entdeckt, das leichte, unbeschwerte unterwegs sein – entsprechend hatte ich damals wohl die Sendung [url="https://www.ardmediathek.de/video/freizeit/barfuss-wandern-mit-dem-schmidt-max/br-fernsehen/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzljODJhODJiLTU3ODAtNDFjZi04M2ZiLTI4ZjgzMjJkNmZmNA"]Barfuß wandern mit dem Schmidt Max[/url] (29 Min. / 14.07.2011 ∙ freizeit ∙ BR Fernsehen) übersehen und erst viel später in der Mediathek gefunden.
Hmm, eigentlich könnte es hier noch einen „zweiten Teil“ geben… :mrgreen:

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Re: Unterwegs rund um Rosenheim (und ein bisschen weiter)

Beitrag von NaturKraxler » So 19. Mai 2024, 20:15

Oder: 11./12.05.2024: Chiemgauer Alpen: NaturNah bzw. barfuß und nackt auf den Heuberg

Es ist Samstag-Mittag, schönes Wetter und ich hänge noch zuhause herum, ein wenig enttäuscht :( , in der Nacht zuvor das (himmlische) “Farbenspektakel” verpennt zu haben. Wenn überhaupt, sind am Alpenrand Polarlichter am Himmel nur als farbloser Schleier zu sehen, doch nach etwas über einem Jahrzehnt sollen in der Nacht von Freitag auf Samstag die Nordlichter sogar mit dem bloßen Auge erkennbar gewesen sein, die Presse wird u.a. von einem „Polarlicht-Wochenende“ berichten… :shock:

Unmittelbar nach der Abenddämmerung war der Himmel magenta-farben und wechselte die ganze Nacht hindurch von fast-rosa bis zum typischen hell-grün, viele Alpen-Webcams haben dies ausschnittsweise dokumentiert:
Beispiel Webcam Hochries (Chiemg. Alpen)
Beispiel Webcam Wallberg (Mangfallgebirge)

Natürlich gibt es auch zahlreiche priv. Fotos in den soz. Netzwerken und der Presse – das folgende Bild zeigt sogar den Heuberg vom Inntal aus mit Blick nach Ost:
Bild
Quelle: rosenheim24.de/bayern/leserfotos-von-den-polarlichtern-am-wochenende-in-der-region-suedostbayern… - Bild 18 / 52 Polarlichter in der Region © Philipp


Es wird angedeutet, dass das Leuchten auch in der kommenden Nacht nochmals sichtbar sein soll, daher entschließe ich mich spontan, (wieder mal) auf dem Heuberg mit freiem Blick nach Nord die Nacht im Schlafsack zu verbringen. Dies ist für mich nicht neu und als Tagestour war ich an diesem Berg in den letzten Jahren bereits öfter auch nackt unterwegs, doch heute soll es im Aufstieg auch komplett barfuß und möglichst nackt erfolgen.

Es ist bereits Nachmittag, als ich (mit freiem Oberkörper und kurzer Hose) auf dem e-Radl dem Inn entlang nach Nußdorf (ca. 486 m NN) fahre und aufgrund der Wochenend-Betriebsruhe noch die Werkstraße eines Steinbruchs auf ca. 720 m hinauf. Die Sonne wärmt durch den Buchenwald und ich „wandere“ nun - nur mit einem größeren Rucksack „bekleidet“ :) - einen selten begangenen (AV-markierten) Steig hinauf, den ich alsbald verlasse und steil durch den Wald zur felsigen Westflanke eines niedrigeren Nebengipfels hinaufsteige. Dort habe ich vor vielen Jahren eine Kraxel-Route erkundet, etwas ausgeräumt (Bruchholz, Steine) und bin dort hinauf regelmäßig, aber stets mit Schuhen, unterwegs. Es ist etwas ausgesetzte, aber leichte Felskletterei bis in den oberen zweiten Schwierigkeitsgrad (UIAA II+) bzw. etwa der SAC-Wanderscala T6+. Mit blanker Fußsohle sind viele Tritte am Felsen nicht zu benutzen, da der Kalkstein einfach zu kantig ist, manchmal muß es auch „auf Reibung“ gehen. Da ich einfache, aber langjährige Klettererfahrung habe und diese Route gut kenne, kann ich mit entsprechender Umsicht hier allein und seilfrei klettern/kraxeln. Mit textilen Begegnungen ist nicht zu rechnen und so bin ich ziemlich entspannt und kann das intensive Gefühl wahrnehmen, sich in dieser komplett nackten Form dieser felsigen Natur auszusetzen.

Den Nebengipfel (1228 m) lasse ich heute aus und wandere im Wald einen erdigen Bergsteig leicht hinab und an einem verlassenen Jagdhaus (980 m) vorbei zu einem (bewirtschaftetem) Almgebiet, das auf einfacheren Wegen stets viel Publikumsverkehr bekommt. So ist es tatsächlich nur eine Frage der Zeit, bis ein Vater mit seiner Tochter auf der Fahrstraße in Sichtweite kommt und mich kurzentschlossen in die bereit gehaltene Short schlüpfen lässt. Doch gleich oberhalb der Almhütten ist diese wieder im Rucksack versteckt, denn dank meiner Ortskenntnis kann ich erneut vom markierten Pfad abweichen und auf einem mal mehr oder weniger ausgesetztem, felsigen Grat auf den Spuren der Gämsen dem zweithöchsten Nebengipfel (1367 m) hinauf kraxeln (Schlüsselstelle nordseitig ca. T5 mit viel Luft unter’m Arsch). Noch vor dem Gipfelkreuz habe ich meinen Übernachtungsplatz erreicht und mache im Licht der untergehenden Sonne meine Abendbrotzeit mit Bier. Mit dem Einsetzen der Dämmerung verlassen auch die letzten Besucher den Hauptgipfel (1338 m) und (mit langer Unterwäsche bekleidet) schlüpfe ich bald in den Schlafsack, den Abendhimmel beobachtend. Doch auch bei Einbruch der Nacht mag das Auge keine wesentliche Verfärbung erkennen, einen partiellen Helligkeitsunterschied am Nordhimmel überprüfe ich mit der Handy-Kamera und erhalte als Ergebnis „nur“ einen schwachen lila-farbenen Schein, wie er auch durch die Webcam des benachbarten Gipfels festgehalten wird. Um Mitternacht mache ich die Augen zu und schlafe mit wenigen Unterbrechungen – nein, der (Sternen)Himmel ist nicht rötlich… – bis zum Sonnenaufgang.

Sobald die Sonne genau hinter dem Hochries-Gipfel aufgegangen ist, hat der Heuberg-Hauptgipfel bereits den ersten Tagesbesuch, ich mache mich wieder nackig, frühstücke vereinfacht einen Joghurt und lese im mitgebrachten Buch, die morgendliche Frische, Ruhe, die Aussicht und das Vogelgezwitscher genießend. Es ist Muttertags-Sonntag und die Ausflügler der frühen Stunde erreichen zunehmend die Gipfel, aber bevor die Sonne allzu hoch steigt und mir einen Sonnenbrand verpassen kann, packe ich zusammen und steige in Short und Schuhen vom seilgesicherten Felsgipfel hinab, tangiere den grasigen Hauptgipfel und wandere die Westflanke hinab, nur um außerhalb der Sichtweite wieder aus der Hose zu schlüpfen. Auch hier habe ich durch meine Ortskenntnis die Möglichkeit, gleich darauf den markierten Steig ins Gelände zu verlassen, um (mit Schuhen) eine Steilgras-Wiese und einen lichten Buchen-Fichten-Wald abzusteigen. Fernab von “textilen Begegnungen” ist dies für mich vollkommen entspanntes und echtes “Natur-Baden” :D , jedoch via dem Wandersteig, einmal erfordert Gegenverkehr den “feigen” Sprung in die Short (wegen dem Hund hätt’ ich’s nicht gemacht ;) ), ist gegen Mittag das Rad-Depot wieder erreicht. Immerhin wieder mit freiem Oberkörper geht es auf dem Inn-Damm zurück, allerdings unterbrochen von einer zweimaligen kurzen (nackten) Schwimmeinlage an einem sehr klaren und (noch) kalten (ca. 15 °C) Baggersee.

Solche einsamen “Natur-Bäder” empfinde ich inzwischen als wunderbaren Kontrast zum Alltag, als die vollkommene Erfüllung – und das wegschnippen oder spätere herausziehen (mittels “Zecken-Twister” oder Spitzpinzette) von klein(st)en Zecken ist ein lästiges “Ärgernis” :x , aber halt auch als Teil der Natur zu akzeptieren.

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