Vorab zur Thematik, ob nackt Zuhause nun FKK ist oder nicht: Natürlich gibt es irgendwo die ursprüngliche reine Definition und dabei spielt glaube ich auch das "gemeinschaftliche" Nacktsein eine Rolle. Also ist es kein FKK, wenn ich an einem See oder Fluss gerade allein bade? Ist es dann nur Nacktbaden?
Bitte diese Fragen nicht als neuen Diskussionsaufhänger nehmen, denn ich wollte damit nur folgendes sagen: Es gibt sicher mehrere Gründe, sich hier im Forum anzumelden. Z.B. weil man schon lange (vielleicht von Kindheit an) FKK (genaue Definition hin und her) macht oder eben auch, weil man erst viel später erste Erfahrungen gemacht hat und Tipps und Gleichgesinnte sucht, um seinen Horizont zu erweitern, oder weil man noch gar kein FKK gemacht hat, es aber gerne ausprobieren würde und nach Informationen sucht. Und ich denke gerade auch die letzten beiden Gruppen sollten sich hier austauschen können und fair behandelt und ernst genommen werden, da es um "potentiellen Nachwuchs" geht und darum, dass wieder mehr Nackte Badeseen und Flussufer etc. bevölkern.
Mir geht es beim FKK derzeit (ich sehe das noch als "Entwicklungsprozess") erstmal darum mich nackt wohl zu fühlen, die Scham von Nacktheit vor anderen Menschen (und die war bei mir leider immer seeehr ausgeprägt! Siehe meine Vorstellung im Forum.) abzulegen und zu einer Selbstverständlichkeit werden zu lassen, egal ob beim Besuch einer Therme oder dem Bad in der Natur im See oder Fluss. Das ist nun mal je nach dem wie man aufgewachsen ist schon eine "große Sache".
Aber zum Thema: Nackt zuhause
Schlafen tue ich seit vielen Jahren im Sommer nackt, weil ich es einfach angenehmer finde. Ich kann bei Wärme besser auf Kleidung, als auf eine Decke verzichten.
Sonst ist eigentlich erst seit diesem Jahr unser Garten so eingewachsen, dass ich ohne von der Straße aus beobachtet werden zu können, fast überall im Haus und zumindest auf der Terrasse nackt sein kann (Garten geht leider nicht). Höchstens von ein paar benachbarten Häusern könnte mal jemand in das ein oder andere Zimmer Einblicke haben (Gardinen haben wir fast nirgends). Bislang bin ich nur selten mal länger zuhause nackt herum gelaufen, auch weil ich schnell friere und meine Frau das vermutlich etwas seltsam fände.
Nun war ich gerade eine Woche ohne Frau und Kinder zuhause und habe die letzten drei Tage nach über 5 Jahren "Pause" viele neue und tolle FKK-Erfahrungen gesammelt (offizieller FKK-Strand am Badesee, nacktbaden in der Natur an einem See und an der Sieg). Da es ja noch ziemlich warm war, kam mir dann auch der Gedanke, sobald ich zuhause bin, doch die Klamotten einfach wieder in die Ecke zu werfen, was ich dann auch tat. Es fühlte sich anfangs ungewohnt, aber doch gut an. Habe da früher nie so drüber nachgedacht, aber wenn es ähnlich wie zum Nacktschlafen warm genug ist, warum dann nicht auch tagsüber mehr nackt sein? Für den Winter ist das für mich sicher keine Option, wenn die Heizkostenrechnung nicht explodieren soll (brauche dafür knapp 24 Grad zum Wohlfühlen), aber vielleicht bin ich nächsten Sommer mal öfter zuhause nackt. Denke meine Frau wird es tolerieren und die Kinder fragen eh eher warum ich denn eine Badehose anziehe, wenn ich mit ins Planschbecken gehe, während sie nackt sind.
Allen FKK-Anfängern kann ich nur sagen: Probiert es aus! Natürlich ist das, auch für mich, nicht unbedingt FKK im reinsten Sinne. Aber mir hat das an nur zwei Tagen enorm geholfen, meinen Körper besser zu akzeptieren und sich an das Gefühl der Nacktheit so zu gewöhnen, dass man es phasenweise schon ganz vergisst. Und das kann glaube ich bei Ausflügen in die Natur etc. sehr hilfreich sein, wenn sich die eigene Nacktheit schonmal vertraut anfühlt.