NackteBohne hat geschrieben:Mich stört's auch! Seeeehr!
Deine Meinung war aber auch schon mal anders.
NackteBohne hat geschrieben:Mich stört's auch! Seeeehr!
Hier habe ich den Eindruck, dass du etwas falsch verstanden hast und ich möchte dieses aufklären. Die Nacktheit beschreibt einen Zustand des Fehlens. Nackt ist man also nur dann, wenn etwas fehlt. Wissenschaftlich gesehen ist der Mensch nackt, weil ihm das Fell fehlt. Umgangssprachlich ist er es, wenn er keine Kleidung trägt, die Kleidung also fehlt. Die Sexualität beschreibt einmal ein Gefühl und ein anderes Mal eine Aktivität. Für die Sexualität ist es also nicht wichtig, ob man hierbei bekleidet oder unbebkleidet ist. Ebenso ist es für die Nacktheit als solches nicht erheblich, welche Aktivitäten gerade durchgeführt werden. Die Trennung der Sexualität von der Nacktheit hat damit zu tun, dass das Eine in der Regel eine Aktivität und das Andere grundsätzlich einen Zustand beschreibt.Ich persönlich bin der Meinung, dass es entgegen vieler Meinungen: "Nacktheit hat mit Sexualität gar nichts zu tun" keine Nacktheit ohne zumindest gelegentliche sexuelle Aspekte gibt. Nur steht dieser bei den meisten nicht im Vordergrund.
Diese deine Meinung teile ich nicht. Wenn wir uns von den triebgesteuerten Tieren unterscheiden wollen, dann müssen wir kulturelle Regeln beachten und in allen mir bekannten Ethnien, auch bei den sog. Nacktgehern, gehört der sexuelle Vollzug so ins Private, in dem man sich aus der Öffentlichkeit entfernt und einen privaten Raum aufsucht. Die Toleranz in der Sexualität beschreibt die Achtung und der Respekt der sexuellen Begegnung der Menschen, gleich welcher Art, sofern hier kein Zwang eingesetzt wird oder Hilflosigkeit ausgenutzt wird. Den sexuellen Vollzug in der Öffentlichkeit, also das bewusste Verlassen des Privaten und den Zwang zur Ansicht durch unbeteiligten und ungefragten Personen halte ich für animalisch und dieses steht entgegen jeglicher menschlichen Zivilisation. So ist meine Meinung.Vor wem man Sex hat muss jeder selbst entscheiden. Solange man damit niemanden belästigt und spätestens wenn geäußert wird, dass es stört, dies auch respektiert, denke ich da eher tolerant.
Der Sinn dieses Satzes erschließt sich mir nicht. Wenn du bestätigst, dass Nacktheit ein Zustand ist und die Aktivitäten der FKK im Zustand der Nacktheit ausgeführt werden. Der Ursprungssinn des Begriffes FKK ist der von der Kleidung und damit verbundenen Zwängen befreite Körper. Somit geht es hier um die Beschreibung eines Zustandes, nämlich des befreiten Körpers. Der dritte Buchstabe steht für Kultur. Und hier greift der allgemeine Kulturbegriff, der m. A. n. die Sexualität ins Private geschoben hat. Ob nun eine kulturelle Aktivität vom allgemeinen Kulturbegriff in die Öffentlichkeit oder ins Private geschoben hat, spielt für FKK keine Rolle, da es keinen Sonderkulturbegriff für FKK gibt. Ob du nun sexuelle Aktivitäten innerhalb oder außerhalb der organisierten FKK-Bewegung ikn der Öffentlichkeit vollziehst, so wird diese Aktivität vom allgemeinen Kulturbegriff her als unerwünscht bezeichnet.Und sicher ist Sexualität eine Aktivität und Nacktheit ein Zustand. Aber das erklärt eben noch lange nicht, warum FKK nichts mit Sex zu tun hat und Sex ins Private gehört, während FKK eben meistens in der Öffentlichkeit gemacht wird, und man das Nacktsein im privaten Bereich nicht unbedingt FKK nennt.
Diese deine Meinung teile ich nicht. FKK ist ebenso besonders wie ein Trachtenverein oder ein Schützenverein. Beim Trachtenverein trägt man eine Tracht, beim Schützenverein Uniform und beim FKK nichts. Für die Mitglieder des Trachtenvereins ist das Tragen und die Pflege der Tracht etwas besonderes. Für den Schützenverein das Tragen der Uniform bei den Schützenfesten und beim FKK ist das Tragen von Nichts das Besondere. Also diese Einzelbesonderheiten können für sich alleine aus der Tatsache ihrer Uniformierung, ja, die Nacktheit hat hier die gleiche Bedeutung wie eine Uniform, nämlich den Träger eindeutig zu einer bestimmten Gruppe zuordnen zu können, nicht das Besondere für sich beanspruchen.Sicher ist FKK etwas Besonderes, auch wenn es in einem Forum wie diesem für viele selbstverständlich ist, nackt zu sein.
Es gibt viele Minderheiten in der Bevölkerung. Alleine hieraus lässt sich aus meiner Sicht keine Besonderheit ableiten...., daß FKKler eine Minderheit der Gesamtbevölkerung sind, ...
Ein Sonderkulturbegriff lässt sich in meinen Augen nicht an dem Tragen oder eben Nichttragen einer Bade- oder Sportbekleidung ableiten. Dir ist es sicherlich entgangen, dass wir seit den 30ger Jahren des vergangenen Jahrhunderts eigentlich keine echte FKK-Bewegung mehr haben. Das Besondere an der FKK-Bewegung war nämlich nicht das Nichttragen der Kleidung, es war eine Reform der Lebensgestaltung insgesamt. Die Nacktheit war hier nur eines der Elemente der FKK-Bewegung. Auch wenn heute überall noch das Kürzel "FKK" genutzt wird, so nennen sich die FKK-Vereine heute Naturisten. Viele, die FKK machen, beschränken sich heute auf den Nudismus. Beides ist nicht verwerflich oder schlecht. Es ist eben eine Änderung, die innerhalb und nach den 30ger Jahren des vergangenen Jahrhunderts eingetreten ist.Deshalb kann man es schon als eine Sonderkultur bezeichnen, also eine Alternative zur sonstigen Bade- Sport und Freizeitkultur, die die meisten Leute in Bade- oder Sportkleidung betreiben.
Mit diesem Satz geräts du in die bürgerlich moralische Falle. Mit der untrennlichen Verbindung von Nacktheit zur Sexualität wird dem Zustand der Nacktheit ein einziger Zweck unterstellt, nämlich der sexuellen Bedürfnisbefriedigung zu dienen. Jeder, der dieses so sieht, kann ich nur empfehlen, die Gesundheits- und Haushaltsbücher von 1900 zu lesen. Dort finden sie ihre Meinung bestätigt. Heute wissen wir, dass diese Regeln, die 1900 aus bürgerlich moralischer Sicht aufgestellt wurden, Blödsinn sind. Die Nacktheit ist ein Zustand und als solches dienst dieses keinem Zweck.Und ich weiß nicht, was in meinem von Dir zitierten Satz nicht zu verstehen ist. Der Ursprungssinn des Begriffes FKK ist sicher die Befreiung des Körpers von Kleidung. Aber eben nicht zum Zweck, um sexuell aktiv zu sein, ...
Und wie kam sie dahin? Kulturelle Absprachen, und seien diese vor tausenden von Jahren getroffen worden, gelten auch heute noch.Die Sexualität wurde nicht ins Private verschoben, sondern war schon immer privat und blieb es auch bis heute - ...
Ja, diese deine Aussage kann ich bestätigen. Da sind wir eine Meinung. Im Unterschied zu dir sind dieses bei mir zwei Feststellungen, die außer des allgemeinen oder mehrheitlichen Störungspotentials in der Öffentlichkeit nichts gemein haben. Ja, der Mensch ist ein sexuelles Wesen. Dieses ist er unabhängig davon, ob er/sie Kleidung trägt oder nicht. Wenn auch das Rotlichtmilieu den Begriff FKK nutzt, so sind wir uns sicherlich einige, dass dort kein FKK im Sinne der FKK betrieben wird. Darum ist es wichtig, den Begriff der Nacktheit vom Begriff der Sexualität zu lösen. Wenn ich im Sinne der FKK keine Kleidung trage, dann habe ich keine Sexualität in meinem Focus. Ich lege aber damit die Eigenschaft, ein sexuelles Wesen zu sein, nicht ab. Der Ausspruch: "FKK hat mit Sexualität nichts zu tun!" sagt ja nur aus, dass die Sexualität beim FKK nicht im Focus steht. Ich muss es jetzt einmal sehrt hart und deutlich sagen, wer meint, dass die Nacktheit unzertrennlich mit der Sexualität zusammen hängt, der hat entweder seine eigene Sexualität nicht im Griff oder er denkt zu simpel. Nur weil konservativ bürgerlich moralische Menschen, meistens noch mit einem engen und falschen religiösen Blick, meinen, dass FKK durch die dort praktizierte Nacktheit unmoralisch sei und dieses mit der Sexualität begründen, muss ich mich diesem Fehlurteil und dieser Fehlmeinung nicht anschließen.Nacktsein ist, zumindest heutzutage, auch ein bewusster Akt, der Menschen stören kann. Genauso wie öffentliche Sexualität Menschen stören kann.
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