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Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Eule » Mo 6. Mär 2017, 16:16

@ hajo
Bummler ist ein Mensch. Er bleibt auch ein Mensch, wenn er nicht deiner Meinung ist. Weiter solltest du es einem Menschen auch zubilligen, dass dieser sich mal ungeschickt ausdrückt.
Ich apostrophiere nicht.
Dieses wäre aber oft hilfreich.

@ Shiva205
Eule hat geschrieben:Es ist für mich nicht eindeutig, was du unter kontrolliertem Sex verstehst.
Die Fähigkeit sexuelle Energie zu nutzen, auch wenn man gerade keinen Nachwuchs zeugen will.
Du bleibst mit deiner Antwort weiter sehr unbestimmt. Ich kann alles oder nichts darunter einordnen.
Eule hat geschrieben:Welche "Macht" meinst du hier?
Die sexuelle Kraft ist eine Art Lebensenergie, die sich eigentlich überall einsetzen lässt, wenn sie nicht unterdrückt wird.

... Daher kann sie leicht missbraucht werden um die Menschen zu gängeln und zu manipulieren, und dieser Missbrauch hat sich dann tief in die Kulturen eingeschlichen.
Das, was du denkst und das was du hier sagst scheint mir nicht in Übereinstimmung zu stehen. Wer oder was hat die "Macht", die Lebensenergie zum Nachteil des Menschen zu manipulieren?
Eule hat geschrieben:Setzt du hier Macht und Moral gleich und wer ist dann der Inhaber der Macht, der die Menschen gängeln und manipulieren kann?
Eine sexualfeindliche Moral zwingt die Menschen in die Bedürftigkeit und macht sie gefügig und manipulierbar
Und wer bestimmt diese sexualfeindliche Moral und hat die "Macht", diese auch durchzusetzen?
Eule hat geschrieben:Welchen "Diebstahl" hat Eva begangen und was können wir erfolgreich beenden, wenn wir uns von den moralischen Regeln verabschieden?
Ähnlich wie Prometheus den Göttern das Feuer abgerungen hat, hat Eva "Gott" die Macht über den "Apfel" abgerungen. Beim Feuer wurden sich die Menschen (mit Ausnahme von Brandstiftern und Kriegführenden) einig, wie man es sinnvoll gebrauchen kann. Beim Sex ist es den Menschen bislang nicht gelungen diese Quelle der Lust sozialverträglich "zähmen". Die Versuche Sex per Moral zu reglementieren, sind gescheitert und haben lediglich dazu geführt, dass die Menschen in die Bedürftigkeit kamen und Stoff für Tragödien liefern oder eine verlogene Doppelmoral leben.
Hier habe ich das Empfinden, dass deine Argumentation jetzt die Bodenhaftung verloren hat. Du "eierst" um einen Gedanken herum, den du nicht auszusprechen wagst, weil dieser dir wahrscheinlich sofort widerlegt werden kann. Mir kommt es so vor, dass dieses ein, na sagen wir mal, ungutes Gefühl ist, welches du vor dir selbst auch nicht konkretisieren kannst. Darum habe ich den Begriff Macht immer in Redezeichen gesetzt. Solange du für dich diese "Macht" nicht beschreiben kannst, solange wirst du hier deswegen weiter "herum eiern" müssen.

Es ist eine sehr schwierige Frage. Das sehe ich ein. Aber du musst den Trieb als solchen von der Fähigkeit, diesen Trieb steuern zu können, trennen. Der Sexualtrieb hat mehrere Funktionen, er kann somit nicht nur auf die Fortpflanzung beschränkt werden. Dieses ist ein Fehler, den zumindest die kath. Amtskirche immer noch so macht. Der Sexualtrieb als solcher ist weder sündhaft, schädlich oder sonst was. Sündhaft, schädlich oder sonst was wird ein Trieb, ganz gleich welcher, erst dann, wenn ich mich diesem Trieb ungehindert hingebe, obgleich ich die Fähigkeit habe, diesen Trieb zu beherrschen. Die Triebsteuerung, die bei allen Trieben gleich ist und nach den gleichen Regeln funktioniert, als solches ist das Problem.

Das Lernziel der Erziehung und der moralischen Erziehung besteht darin, die Fähigkeit zu erlangen, zu erkennen, wann ich und in welchem Umfange ich den Bedürfnissen des entsprechenden Triebes nachgebe (erfülle) oder wann ich diesem Widerstand (ablehnen oder zurück stellen) entgegen halten muss. Triebsteuern (Beherrschung) und Handlungsabfolgen der Tätigkeiten innerhalb einer Triebbefriedigung (ausführen und erleben) sind jedoch zwei verschiedene Aktionen. Wenn man diese nicht trennt, ja dann kommt man fürchterlich ins Schleudern und "eiert" also herum.

Ich hoffe, diese deine Argumentation jetzt richtig verstanden und wiedergegeben zu haben.

@ Zett
Das Gegenteil von »sexualfeindlicher Moral« muss aber nicht zwangsweise »völlig zügelloses Sexualleben« sein, sondern kann und sollte eine »sexualfreundliche Moral« sein, die Sex fördert aber nicht alles, was technisch in irgendeiner Weise möglich ist, sondern Grenzen und Regeln unterworfen bleibt.
Es ist richtig, was du hier sagst. Aber ich denke, dass das Problem von Shiva205 damit nicht getroffen wird.

@ Aria
Die Menschheit ringt wohl von Anfang an mit dem sexuellen Trieb, der anscheinend nur schwer zu bändigen ist. Nicht einmal Religionen mit ihren Regeln – samt z.B. der Strafandrohungen* im Die- bzw. im Jenseits für deren Übertretungen –, haben es nicht einmal in ihren eigenen Einrichtungen (z.B. Klöstern) geschafft, das geregelt zu bekommen.
Das Problem liegt hier eben darin, dass die Triebsteuerung als solches oft nicht erkannt wird. Nur derjenige, der dieses richtig erkennt, kann seine Triebimpulse durch seine Sublimierung umlenken.

@ Shiva205
Zett hat geschrieben:... aber nicht alles, was technisch in irgendeiner Weise möglich ist, sondern Grenzen und Regeln unterworfen bleibt.
Genau hier zeigt sich das Problem: Wer ist autorisiert solche Regeln aufzustellen? In traditionellen Gesellschaften haben solche Regelsysteme zeitweise vielleicht mehr oder weniger "funktioniert", aber in unserer heutigen Zeit scheinen sie mir nur noch Ballast zu sein.
Na, dieses sehe ich anders. Die Bevölkerung hat im Allgemeinen ein sehr gutes Feingefühl für das, was richtig ist oder das, was eben nicht richtig ist. Sie kann dieses jedoch nicht immer und sofort richtig ausdrücken. Hier spielt der Begriff vom Wertekonservatismus eine Rolle, der allerdings oft so falsch und einseitig interpretiert wurde, dass dieser Begriff schon nicht mehr eingesetzt werden kann. Wertvorstellungen ändern sich, wenn der Wissensstandstand bezüglich des entsprechenden Wertbegriffes sich verändert hat. Es geht ja nicht um den Wertbegriff als solchen, sondern immer um die Frage ihrer nachhaltigen und allumfassenden Wirkung. Was für mich als Mensch gut sein kann, für die Natur als solches aber negative Folgen hat, kann schon nicht mehr gut sein, weil die allumfassende Wirkung nicht mehr gut ist. Der Glaube an die Allmacht des Menschen und ihre Folgen wurde ja in der Bibel schon mit dem Bild des Turmbaues zu Babel beschrieben. Wir meinen als Mensch alles zu wissen und zu können, ohne jedoch die Möglichkeit haben, uns dieses ganz umfassende Wissen und die entsprechenden Fähigkeiten aneignen zu können. Bescheidenheit tut uns allen hier sehr gut.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Shiva205 » Mo 6. Mär 2017, 18:31

Eule hat geschrieben:Die Bevölkerung hat im Allgemeinen ein sehr gutes Feingefühl für das, was richtig ist oder das, was eben nicht richtig ist.
Gerade In den Bereichen Nacktheit und Sexualität scheint dieses Feingefühl unterentwickelt zu sein, so dass immer wieder er Ruf nach Verboten oder nach starren Verhaltens- und Schambedeckungsregeln laut wird. Was aber erlaubt oder verboten sein soll - darüber gibt es in unserer Gesellschaft keinen Konsens. Daher macht es wenig Sinn, wenn man hier von "richtig" oder "falsch" spricht. Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, ist ein minimalistischer Ansatz, der sich auf die Einhaltung eines allgemeinen persönlichen Selbstbestimmungsrechts beschränkt. Das heisst mit anderen Worten: Alles ist erlaubt, solange nicht Andere dabei gezwungen oder geschädigt werden.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Aria » Mo 6. Mär 2017, 21:24

Shiva205 hat geschrieben:Gerade In den Bereichen Nacktheit und Sexualität scheint dieses Feingefühl unterentwickelt zu sein, so dass immer wieder er Ruf nach Verboten oder nach starren Verhaltens- und Schambedeckungsregeln laut wird. Was aber erlaubt oder verboten sein soll - darüber gibt es in unserer Gesellschaft keinen Konsens.
Stimmt, es gibt hier keinen Konsens.


Shiva205 hat geschrieben:Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, ist ein minimalistischer Ansatz, der sich auf die Einhaltung eines allgemeinen persönlichen Selbstbestimmungsrechts beschränkt. Das heisst mit anderen Worten: Alles ist erlaubt, solange nicht Andere dabei gezwungen oder geschädigt werden.
Das Problem bei der Nacktheit ist, dass die Angezogenen sie vielfach nicht tolerieren wollen und einfach behaupten: Sie würden gezwungen die Nackten zu sehen, was sie schädigte. Und wenn nicht sie selbst, dann würden ihre Kinder geschädigt werden.

In dieser Welt gewinnen immer die Moralisten – außer sie treiben es zu weit mit der Moral, so dass sie auch selbst darunter leiden. Dann sind kurze Befreiungsschläge möglich – siehe die 20er und die 60er bis 70er Jahre des 20. Jahrhunderts. Aber die Reaktion folgt auf dem Fuß – siehe das Aufkommen der Nazis in den 30er Jahren, sowie den Ruf des späteren Bundeskanzlers Helmut Kohl im Jahr 1980 nach geistig-moralischen Wende, die jetzt noch andauert.

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von guenni » Mo 6. Mär 2017, 22:29

Aria hat geschrieben:...sowie den Ruf des späteren Bundeskanzlers Helmut Kohl im Jahr 1980 nach geistig-moralischen Wende, die jetzt noch andauert.


sorry aria, selten so einen unfug gelesen.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von ostfriesenpaar » Mo 6. Mär 2017, 22:40

guenni hat geschrieben:sorry aria, selten so einen unfug gelesen.

Ich dachte, du liest öfter hier im Forum mit. Unfug müsste dir doch dann vertraut sein.
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Eule » Di 7. Mär 2017, 01:58

Jetzt wurde sehr ausführlich über die Sexualität, den Sexualtrieb, die Beherrschung und Steuerung von Trieben und Moral gesprochen. Aber diese Aspekte wurden nicht mit dem Thema dieses Threads verbunden. Hier geht es ja um die Feststellung der Unterschiede zwischen der Nacktheit und der Sexualitaet. Kann dieser Verbund jetzt wieder hergestellt werden?

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Shiva205 » Di 7. Mär 2017, 10:07

Eule hat geschrieben:Hier geht es ja um die Feststellung der Unterschiede zwischen der Nacktheit und der Sexualitaet. Kann dieser Verbund jetzt wieder hergestellt werden?
Dass die reinen Wortbedeutungen von "Nacktheit" und "Sex" unterschiedlich sind, darüber brauchen wir, glaube ich, nicht zu diskutieren.

Was den Umgang mit Nacktheit und Sex anbelangt, habe ich eine Zeit lang gedacht, dass es sinnvoll sein könnte einen klaren Unterschied zwischen Nacktheit und Sexualität zu machen, vielleicht so, wie ihn manche (mehr oder weniger asexuellen) FKK-ler favorisieren. Inzwischen scheint mir diese Abgrenzung der Nacktheit vom Sexuellen aber zu artifiziell. Diese Abgrenzung bewirkt lediglich eine Verschiebung der Tabus von Bekleidungsregeln zu Verhaltensregeln. Daher tendiere ich im Moment dazu den Begriff der Nacktheit wieder etwas näher an den der Sexualität zu rücken. Die Ästhetik des nackten Körpers als Mittel zum Wecken der sexuellen Energie ist einfach ein geniales Phänomen der Natur - wir müssen lediglich lernen mit dieser Energie kreativ und sozialverträglich umzugehen.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Shiva205 » Di 7. Mär 2017, 10:23

Aria hat geschrieben:Das Problem bei der Nacktheit ist, dass die Angezogenen sie vielfach nicht tolerieren wollen und einfach behaupten: Sie würden gezwungen die Nackten zu sehen, was sie schädigte. Und wenn nicht sie selbst, dann würden ihre Kinder geschädigt werden.
Ja, und bei der Sexualität ist es im Prinzip ähnlich.

Was von irgendjemandem als "Schädigung" angesehen wird, muss offen verhandelt werden. Das Gefährliche an Tabus ist oft, dass zu viel geschwiegen wird. Für den einen ist bereits der Anblick eines nackten Körpers eine Schädigung, für Andere vielleicht erst ein leicht erigierter Penis, wieder Andere werden erst dann "geschädigt", wenn ein Mann seine Vorhaut zurückzieht ... .

Wenn man frei darüber redet, wird eigentlich schnell klar, dass der angebliche Schaden nicht wirklich von den Nackten angerichtet wird, sondern dass der Schaden durch die (mehr oder weniger "schmutzige") Phantasie entsteht, die die Betrachter in sich selbst aufkommen lassen.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Bummler » Di 7. Mär 2017, 10:35

Aria hat geschrieben:
..., sowie den Ruf des späteren Bundeskanzlers Helmut Kohl im Jahr 1980 nach geistig-moralischen Wende, die jetzt noch andauert.


Das ist wohl wahr. Allerdings bezog sich diese "Wende" auf die liberale Erneuerung der Marktwirtschaft, die sich insbesondere im Sozialabbau manifestierte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Geistig-moralische_Wende

Aber Recht hast du natürlich, wenn du die materiellen Grundlagen für solche Änderungen als Ursache benennst.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Bummler » Di 7. Mär 2017, 10:42

Shiva205 hat geschrieben:Die Ästhetik des nackten Körpers als Mittel zum Wecken der sexuellen Energie ist einfach ein geniales Phänomen der Natur - wir müssen lediglich lernen mit dieser Energie kreativ und sozialverträglich umzugehen.


Müssen wir nicht. Und wir müssen auch nichts wecken.
Sterben müssen wir, ob erweckt oder unerweckt, das ist egal.

...wenn ein Mann seine Vorhaut zurückzieht ...


und alle verzückt ausrufen: Oh wie ästhetisch...

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