Bummler ist ein Mensch. Er bleibt auch ein Mensch, wenn er nicht deiner Meinung ist. Weiter solltest du es einem Menschen auch zubilligen, dass dieser sich mal ungeschickt ausdrückt.
Dieses wäre aber oft hilfreich.Ich apostrophiere nicht.
@ Shiva205
Du bleibst mit deiner Antwort weiter sehr unbestimmt. Ich kann alles oder nichts darunter einordnen.Die Fähigkeit sexuelle Energie zu nutzen, auch wenn man gerade keinen Nachwuchs zeugen will.Eule hat geschrieben:Es ist für mich nicht eindeutig, was du unter kontrolliertem Sex verstehst.
Das, was du denkst und das was du hier sagst scheint mir nicht in Übereinstimmung zu stehen. Wer oder was hat die "Macht", die Lebensenergie zum Nachteil des Menschen zu manipulieren?Die sexuelle Kraft ist eine Art Lebensenergie, die sich eigentlich überall einsetzen lässt, wenn sie nicht unterdrückt wird.Eule hat geschrieben:Welche "Macht" meinst du hier?
... Daher kann sie leicht missbraucht werden um die Menschen zu gängeln und zu manipulieren, und dieser Missbrauch hat sich dann tief in die Kulturen eingeschlichen.
Und wer bestimmt diese sexualfeindliche Moral und hat die "Macht", diese auch durchzusetzen?Eine sexualfeindliche Moral zwingt die Menschen in die Bedürftigkeit und macht sie gefügig und manipulierbarEule hat geschrieben:Setzt du hier Macht und Moral gleich und wer ist dann der Inhaber der Macht, der die Menschen gängeln und manipulieren kann?
Hier habe ich das Empfinden, dass deine Argumentation jetzt die Bodenhaftung verloren hat. Du "eierst" um einen Gedanken herum, den du nicht auszusprechen wagst, weil dieser dir wahrscheinlich sofort widerlegt werden kann. Mir kommt es so vor, dass dieses ein, na sagen wir mal, ungutes Gefühl ist, welches du vor dir selbst auch nicht konkretisieren kannst. Darum habe ich den Begriff Macht immer in Redezeichen gesetzt. Solange du für dich diese "Macht" nicht beschreiben kannst, solange wirst du hier deswegen weiter "herum eiern" müssen.Ähnlich wie Prometheus den Göttern das Feuer abgerungen hat, hat Eva "Gott" die Macht über den "Apfel" abgerungen. Beim Feuer wurden sich die Menschen (mit Ausnahme von Brandstiftern und Kriegführenden) einig, wie man es sinnvoll gebrauchen kann. Beim Sex ist es den Menschen bislang nicht gelungen diese Quelle der Lust sozialverträglich "zähmen". Die Versuche Sex per Moral zu reglementieren, sind gescheitert und haben lediglich dazu geführt, dass die Menschen in die Bedürftigkeit kamen und Stoff für Tragödien liefern oder eine verlogene Doppelmoral leben.Eule hat geschrieben:Welchen "Diebstahl" hat Eva begangen und was können wir erfolgreich beenden, wenn wir uns von den moralischen Regeln verabschieden?
Es ist eine sehr schwierige Frage. Das sehe ich ein. Aber du musst den Trieb als solchen von der Fähigkeit, diesen Trieb steuern zu können, trennen. Der Sexualtrieb hat mehrere Funktionen, er kann somit nicht nur auf die Fortpflanzung beschränkt werden. Dieses ist ein Fehler, den zumindest die kath. Amtskirche immer noch so macht. Der Sexualtrieb als solcher ist weder sündhaft, schädlich oder sonst was. Sündhaft, schädlich oder sonst was wird ein Trieb, ganz gleich welcher, erst dann, wenn ich mich diesem Trieb ungehindert hingebe, obgleich ich die Fähigkeit habe, diesen Trieb zu beherrschen. Die Triebsteuerung, die bei allen Trieben gleich ist und nach den gleichen Regeln funktioniert, als solches ist das Problem.
Das Lernziel der Erziehung und der moralischen Erziehung besteht darin, die Fähigkeit zu erlangen, zu erkennen, wann ich und in welchem Umfange ich den Bedürfnissen des entsprechenden Triebes nachgebe (erfülle) oder wann ich diesem Widerstand (ablehnen oder zurück stellen) entgegen halten muss. Triebsteuern (Beherrschung) und Handlungsabfolgen der Tätigkeiten innerhalb einer Triebbefriedigung (ausführen und erleben) sind jedoch zwei verschiedene Aktionen. Wenn man diese nicht trennt, ja dann kommt man fürchterlich ins Schleudern und "eiert" also herum.
Ich hoffe, diese deine Argumentation jetzt richtig verstanden und wiedergegeben zu haben.
@ Zett
Es ist richtig, was du hier sagst. Aber ich denke, dass das Problem von Shiva205 damit nicht getroffen wird.Das Gegenteil von »sexualfeindlicher Moral« muss aber nicht zwangsweise »völlig zügelloses Sexualleben« sein, sondern kann und sollte eine »sexualfreundliche Moral« sein, die Sex fördert aber nicht alles, was technisch in irgendeiner Weise möglich ist, sondern Grenzen und Regeln unterworfen bleibt.
@ Aria
Das Problem liegt hier eben darin, dass die Triebsteuerung als solches oft nicht erkannt wird. Nur derjenige, der dieses richtig erkennt, kann seine Triebimpulse durch seine Sublimierung umlenken.Die Menschheit ringt wohl von Anfang an mit dem sexuellen Trieb, der anscheinend nur schwer zu bändigen ist. Nicht einmal Religionen mit ihren Regeln – samt z.B. der Strafandrohungen* im Die- bzw. im Jenseits für deren Übertretungen –, haben es nicht einmal in ihren eigenen Einrichtungen (z.B. Klöstern) geschafft, das geregelt zu bekommen.
@ Shiva205
Na, dieses sehe ich anders. Die Bevölkerung hat im Allgemeinen ein sehr gutes Feingefühl für das, was richtig ist oder das, was eben nicht richtig ist. Sie kann dieses jedoch nicht immer und sofort richtig ausdrücken. Hier spielt der Begriff vom Wertekonservatismus eine Rolle, der allerdings oft so falsch und einseitig interpretiert wurde, dass dieser Begriff schon nicht mehr eingesetzt werden kann. Wertvorstellungen ändern sich, wenn der Wissensstandstand bezüglich des entsprechenden Wertbegriffes sich verändert hat. Es geht ja nicht um den Wertbegriff als solchen, sondern immer um die Frage ihrer nachhaltigen und allumfassenden Wirkung. Was für mich als Mensch gut sein kann, für die Natur als solches aber negative Folgen hat, kann schon nicht mehr gut sein, weil die allumfassende Wirkung nicht mehr gut ist. Der Glaube an die Allmacht des Menschen und ihre Folgen wurde ja in der Bibel schon mit dem Bild des Turmbaues zu Babel beschrieben. Wir meinen als Mensch alles zu wissen und zu können, ohne jedoch die Möglichkeit haben, uns dieses ganz umfassende Wissen und die entsprechenden Fähigkeiten aneignen zu können. Bescheidenheit tut uns allen hier sehr gut.Genau hier zeigt sich das Problem: Wer ist autorisiert solche Regeln aufzustellen? In traditionellen Gesellschaften haben solche Regelsysteme zeitweise vielleicht mehr oder weniger "funktioniert", aber in unserer heutigen Zeit scheinen sie mir nur noch Ballast zu sein.Zett hat geschrieben:... aber nicht alles, was technisch in irgendeiner Weise möglich ist, sondern Grenzen und Regeln unterworfen bleibt.