@ Aria
Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Ein Buch dem Zeitgeist anzupassen, bedeutet es zu fälschen.
Ein sehr hartes Urteil, dass ich so nicht teilen kann.
Natürlich nicht, denn Du bist hier der laufende Widerspruch.
Mir wäre es lieber, statt Polemik ein Argument zu lesen. Bist du hierzu in der Lage?
Eule hat geschrieben:Die Oberflächlichkeit und Unfähigkeit großer Teile der Bevölkerung, aus der Fülle der Informationen die wirklich wesentlichen heraus zu filtern, hat sich nicht verändert und es sieht nicht so aus, dass dieses sich wirklich verändern wird. Und hier stellt sich für mich die Frage, ob die modernen Kommunikationsmittel mit ihrer ständigen Verfügbarkeit und großen Reichweite die große Mehrheit unserer Bürger dazu bringen kann, kritisch und selbstbewusst mit diesen Medien umzugehen.
Das ist ein Argument, das so ähnlich schon bei der Verfügbarkeit der alten Massenmedien (Zeitungen, Radio, Fernsehen) geäußert wurde: Immer wird im Namen des Volkes argumentiert, um Beschränkungen zu installieren, weil ja dieses „dumme“ Volk damit angeblich nicht umgehen kann. Das ist Elitedenken, einer Demokratie unwürdig.
Ich sehe, du hast mein Argument nicht verstanden. Und warum soll Elitedenken einer Demokratie unwürdig sein? Ich stimme dir zu, dass nicht jeder, der sich zur Elite zählt dorthin gehört. Ohne ein Elitedenken gibt es keinen Fortschritt.
Eule hat geschrieben:Die Macht der Zukunft liegt nicht mehr in der Wirtschaftskraft oder Ideologie eines Staates, sondern in der Verfügbarkeit über das Trinkwasser und die Daten der Menschen.
In Deutschland war, ist und wird das Wasser keine Mangelware (sein). Bei uns Wasser sparen zu wollen ist sinnlos, denn dadurch wird es z.B. Afrika nicht mehr haben.
Und dabei sind wir hier gerade fleißig dabei, unser Trinkwasser zu versalzen. Du solltest dich mal mit den Zukunftsprognosen beschäftigen.
Regelmäßig bringe ich bei den Beispielen Parallelen zu früheren Zeiten – zuletzt bei den Versuchen, die Sprache zu säubern.
Eine Deutschlehrerin hat schon zu meiner Schulzeit die Forderung vertreten, keine Fremdworte zu nutzen. Sie scheiterte mit diesem Anliegen, weil sie es nicht verstand, uns dieses so vorzuleben. Versuche hat es schon viele gegeben, die Sprache zu säubern. Einen gesellschaftlichen Wandel wurde hierdurch jedoch nicht erreicht.
Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Sie tun so, als könnte man mit dem Verbot von Worten die Fremdenfeindlichkeit in den Menschen ausrotten. Die alltäglichen Rassismen finden in den Köpfen statt.
Die Fremdenfeindlichkeit spielt sich in der Tat in den Köpfen ab. Aber in unseren Köpfen wird dieses bildhaft abgespeichert und die Beschreibung dieser Bilder findet über das Wort statt.
Falsch: Egal mit welchen Worten man die Bilder in den Köpfen beschreibt, die Bilder bleiben die gleichen.
Dir scheinen die Macht und die Bedeutung der Worte nicht bekannt zu sein. Sonst könntest du ein solches Fehlurteil nicht fällen.
Und das natürlich nicht, weil schwedische 15-jährige weiter entwickelt sind als unsere, sondern weil dort der Einfluss der katholischen Kirche, die par excellence der Scheinheiligkeit ist, nicht existiert.
Was würdest du nur machen, wenn es die kath. Kirche nicht gäbe?
Der strengere Jugendschutz bei uns dient nur der Verschleierung der Wirklichkeit: Unser Nachwuchs soll nicht zu früh erfahren, wie wir Erwachsene wirklich sind.
Nach meiner Meinung hat der Jugendschutz nichts mit der kath. Kirche zu tun. Dieses obliegt alleine dem Staat. Aber für dein einfältiges Feindbild muss es halt andern sein. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass der Jugendschutz in der Lage ist, die Wirklichkeit zu verschleiern. Und unser Nachwuchs hat es schon sehr früh raus, wie wir Erwachsene gestrickt sind. Diese deine Argumentation geht völlig fehl.
@ Bummler
Das echte Leben ist oft besser, als das schönste Drehbuch oder Geschichte. Es gibt im realen Leben Situationen, die würde keiner glauben, wenn ich dieses so in einer Geschichte oder einem Film so berichten würde.
Und jetzt meinst Du fiktive Gewalt wäre besser als reale? Nein, in diesem Fall war die fiktive Gewalt das Vorbild für die Reale.
Hier stimme ich dir zu. Die fiktive Gewalt ist für einen bestimmten Personenkreis das Modell ihres eigenen Handelns. Aber dieser Personenkreis ist nicht sehre groß.
@ Ynda
Er zitierte auch Untersuchungen aus unterschiedlichen Instituten und Ländern und man kam zu keinem klaren Ergebnis. Sicher war man, daß Gewaltdarstellung ein Faktor für Gewalt sein kann, aber keinesfalls eine logische Folge.
Auch dir stimme ich zu. Gewaltdarstellungen müssen nicht, können sich aber enthemmend auf eine bestimmte Personengruppe auswirken. Ein „gutes“ Elternhaus alleine stellt keinen ausreichenden Schutz dar. Da spielen weitere Faktoren eine große Rolle.
@ Nudi
Mein Vater war Prolet, ich gehöre zur "bildungsfernen Gesellschaft". - Hab erst später ein wenig "Bildung" nachgeholt)
Ich frage mich nun, was ist diskriminierender?
(Zur Beruhigung: Mein Vater war kein Idiot und ich bin nicht lernschwach)
Deine Aussage kann Aria jetzt benutzen, um eine Veränderung in unserer Gesellschaft im Blick zurück nachzuweisen. Und hier würde ich ihr zustimmen, jedoch mit einer Einschränkung, die praktisch begabten Menschen wurden nicht mitgenommen. Dieses ist ein großer Fehler in unserem Bildungsbereich.
@ Tim
Ich war als Kind Indianer. Ich hatte tolle Pistolen mit Platzpatronen und liebte Bonanza. Trotzdem verabscheue ich Gewalt.
Das Leben und Erleben der Kinder ist nicht gewaltfrei. Nur hat die Gewalt im kindlichen Bewusstsein eine andere Bedeutung.
@ Aria
Aber ist das ein Grund, nicht zu zeigen, was im Land und in der Welt geschieht? Willst Du alles, was nicht in Deine Vorstellung von Gewalt passt, zensieren bzw. unter den Tisch fallen lassen? Die Dinge unter den Teppich kehren nutzt niemandem - außer natürlich denen, die gerne verschweigen wollen, wie es in unserer Gesellschaft zugeht. Das war auch der Grund, warum in der DDR keine Kriminalstatistik veröffentlich wurde. Aus den Augen, aus dem Sinn – und schon war die Mär von angeblich weitegehend kriminalfreien DDR geboren.
Du solltest mal das Schwarz-Weiß- Denken deines dörflichen Lebens aufgeben. Wenn du dir die politische Situation in der DDR genauer ansehen würdest, und nicht nur so oberflächlich und vorschnell Schlüsse ziehen würdest, dann würdest du erkennen, dass dieses dein Argument hohl und platt ist.
@ Yunda
Es ist also absolut unmöglich, daß da irgendwann nur noch Kirchenleute sitzen und uns vorschreiben was wir sehen und hören dürfen.
Nimm doch der Aria nicht ihr liebstes Feindbild!
@ guenni
wenn du kirchenvertreter meinst, es sind ein paar von insgesamt 47 in dem von dir angeführten medienrat.
Komm doch der Aria nicht mit solchen Fakten. Sie hat und braucht scheinbar dieses Feindbild. Kritisches Denken ist ihr oft fremd.