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Gesundheitswahn

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Beitrag von holgi-w » Fr 1. Apr 2016, 13:23

Eule hat geschrieben:(...) Dieser Satz sagt leider nichts darüber aus, ob es sich bei den untersuchten Personen ausschließlich um eineiige Zwillinge handelt und nichts über die Größe der Population der untersuchten Gruppe. (...)


:roll: Hmm...

Aria hat geschrieben:(...) – Zitat:

To assess the relative importance of genetic and environmental effects on the body-mass index (weight in kilograms divided by the square of the height in meters), we studied samples of identical and fraternal twins, reared apart or reared together. The samples consisted of 93 pairs of identical twins reared apart, 154 pairs of identical twins reared together, 218 pairs of fraternal twins reared apart, and 208 pairs of fraternal twins reared together. (...)

 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Friedjof » Fr 1. Apr 2016, 17:42

Aria hat geschrieben:Für diejenigen, die des Englischen nicht mächtig sind, hier der fettgeschriebene Satz in sinngemäßer Übersetzung: Wir stellen fest, dass der genetische Einfluss auf body-mass Index wesentlich ist, und demgegenüber die Umgebung, in der man aufwächst, wenig bis keinen Einfluss hat.

Inwieweit der genetische Einfluss auf das body-mass index Einfluss hat weiß ich nicht. Was aber ganz sicherlich Einfluss auf die Übergewichtigkeit vieler Menschen hat ist das Vorleben, die Erziehung und die Ernährungsgewohnheiten der Familie/Eltern.
Erschreckend für mich ist die Tatsache, dass unsere Kinder zunehmend übergewichtiger und unbeweglicher werden und Haltungsschäden zunehmen. Und wenn ich mir die Eltern betrachte, zähle ich eins und eins zusammen. Das sage ich nicht so dahin:
Seit ca. 1993 erfolgt in allen Kommunen Niedersachsens eine einheitliche, standardisierte Schuleingangsuntersuchung nach dem s.g. Weser-Ems-Modell. In anderen Bundesländern wird ähnlich verfahren. Die von allen Gesundheitsämtern in rund 50 Untersuchungspunkten erfassten Untersuchungsergebnisse, die auch eine Anamnese der Kinder und deren Eltern erfasst werden von allen niedersächsischen Gesundheitsämtern anonymisiert an das Landesgesundheitsamt zur Auswertung gesandt. Die Übersendung der Daten an das LGA erfolgt nur mit ausdrücklichem Einverständnis der Eltern.
Die Untersuchungsergebnisse lassen eindeutig den Schluss zu, dass Übergewichtigkeit der Kinder in den allermeisten Fällen auf falsche Ernährung zurückzuführen ist. Zudem sind sehr häufig auch die Eltern übergewichtig, was nur allzu oft bereits augenscheinlich erkennbar ist.

Wie gesagt, ich vermag nicht zu sagen, inwieweit der genetische Einfluss auf das body-mass index Einfluss hat (Über- oder Untergewicht). Pauschal würde ich dieser Aussage nicht zustimmen wo wir doch alle wissen, inwieweit unser Ernährungsverhalten unser Gewicht bestimmt. Ich könnte mir allenfalls vorstellen, dass es eine gewisse genetische Veranlagung für Übergewicht gibt, die Übergewichtigkeit evtl. begünstigt. So gibt es beispielsweise gute „Futterverwerter“, die essen können was und so viel sie wollen, ohne übergewichtig zu werden. Andersherum gibt solche, die nehmen übertrieben gesagt schon ein Kilo zu, wenn sie nur an ein Eis denken. Diese „Veranlagung“ ist häufig familiär bedingt und (haus)ärztlicherseits dokumentiert.

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » Fr 1. Apr 2016, 17:57

Friedjof hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Für diejenigen, die des Englischen nicht mächtig sind, hier der fettgeschriebene Satz in sinngemäßer Übersetzung: Wir stellen fest, dass der genetische Einfluss auf body-mass Index wesentlich ist, und demgegenüber die Umgebung, in der man aufwächst, wenig bis keinen Einfluss hat.
Inwieweit der genetische Einfluss auf das body-mass index Einfluss hat weiß ich nicht. Was aber ganz sicherlich Einfluss auf die Übergewichtigkeit vieler Menschen hat ist das Vorleben, die Erziehung und die Ernährungsgewohnheiten der Familie/Eltern.
Wie kannst du das sagen, wenn die zitierte Studie mit den Zwillingen, die getrennt aufwuchsen, genau das Gegenteil sagt? Nämlich dass die Umgebung, also die Erziehung und die Ernährungsgewohnheiten der Ersatzeltern, wenig bis keinen Einfluss auf den späteren body-mass Index haben.

 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Friedjof » Fr 1. Apr 2016, 18:43

Wenn Kinder aus ihrer Ursprungsfamilie herausgenommen werden und vom Säuglingsalter an bei Ersatz- bzw. Adoptiveltern aufwachsen und gemäß heutigen ernährungsphysiologisch ratsamen Gesichtspunkten ernährt werden und auch ansonsten gesund leben und sie dabei dennoch zu Übergewicht neigen und einen negativen body-mass Index aufweisen deutet dies entweder auf eine Erkrankung oder auf genetisch bedingten Einfluss hin. Da gebe ich dir recht. Ich habe diese Möglichkeit ja auch nicht ausgeschlossen.
Ich muss gestehen, dass ich bei meinen Ausführungen nicht berücksichtigt habe, dass es sich bei der Studie um Kinder handelte, die nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwuchsen. Sorry.
Tut man dann evtl. eindeutig übergewichtigen Eltern mit übergewichtigen Kindern Unrecht, wenn man gleich auf falsche Ernährung tippt?

Bei den von mir genannten Feststellungen bei den Schuleingangsuntersuchungen handelt es sich aber in aller Regel um Kinder, die von ihren leiblichen Eltern vorgestellt werden. in diesen Fällen werden die Eltern u.a. auch nach ihren Ernährungsgewohnheiten befragt. Und die sehen nicht immer vorbildlich aus (McDonald lässt grüßen).

 
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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Eule » Sa 2. Apr 2016, 23:38

@ Holgi-w
Eule hat geschrieben:
(...) Dieser Satz sagt leider nichts darüber aus, ob es sich bei den untersuchten Personen ausschließlich um eineiige Zwillinge handelt und nichts über die Größe der Population der untersuchten Gruppe. (...)

:roll: Hmm...
Holgi-W, nur eineiige Zwillinge haben einen identischen Gensatz. Bei zweiigen Zwilligen ist dieses nicht der Fall. Der Gensatz bei zweiigen Zwillingen unterscheidet sich zischen diesen Zwilligen genau so, wie dieses zwischen den Geschwistern so ist.

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Beitrag von holgi-w » So 3. Apr 2016, 17:33

Eule hat geschrieben:Holgi-W, nur eineiige Zwillinge haben einen identischen Gensatz. (...)

Danke, da wäre ich ohne Deinen Hinweis nun wirklich nicht drauf gekommen. Für wie blöd hältst Du mich eigentlich? (rein rethorisch gefragt - erspar Dir die Antwort) :evil:

In Arias Zitat ist die Rede davon das sowohl eineiige als auch zweieiige Zwillinge untersucht wurden ( (...) we studied samples of identical and fraternal twins, (...) ). Auch die Größen der jeweiligen Gruppen und ob diese zusammen oder getrennt gelebt haben wurden angegeben.

Also solltest Du Deine Aussage
Eule hat geschrieben:Dieser Satz sagt leider nichts darüber aus, ob es sich bei den untersuchten Personen ausschließlich um eineiige Zwillinge handelt und nichts über die Größe der Population der untersuchten Gruppe.

einfach nochmal überdenken.

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » Fr 15. Apr 2016, 21:48

Am 13. April 2016 schrieb die Süddeutsche – Zitat:

• Rein vegane Ernährung führe zu Nährstoffmangel, kritisiert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in einem Positionspapier.
• Bei vielen Veganern ließe sich etwa ein B12-Mangel feststellen.
• Schwangeren, Stillenden, Jugendlichen, Kindern und Säuglingen rät die DGE daher gänzlich von einer veganen Ernährung ab.


Verrückte Welt: Sich vegan, also vermeintlich gesund ernähren – und auf Nahrungsergänzungsmittel, d.h. auf Chemie angewiesen sein, um den eigenen Nachwuchs nicht zu gefährden! :shock:

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von ostfriesenpaar » Fr 15. Apr 2016, 22:05

Aria hat geschrieben:Verrückte Welt: Sich vegan, also vermeintlich gesund ernähren – und auf Nahrungsergänzungsmittel, d.h. auf Chemie angewiesen sein, um den eigenen Nachwuchs nicht zu gefährden!

Stimmt, völlig pervers.
Aber wer schon mak Veganer persönlich kennengelernt hat, wundert sich überhaupt nicht mehr. :( :D

 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Friedjof » Fr 15. Apr 2016, 23:05

In gewissen Kreisen, die ich einer gehobeneren Bildungsschicht zuordne, scheint vegane Ernährung Mode zu sein. Da ernähren sich viele Vegan, ohne zu wissen, wie sie sich bei dieser Form der Ernährung ausreichend mit lebenswichtigen Vitaminen und mineralien versorgen. Dann kommt hinzu, dass Milch und Milchprodukte bei Kindern und Jugendlichen out sind. Die Schulmilch ist längst abgeschafft. Stattdessen werden in den Schulmensen Säfte und andere Zuckerhaltige Getränke verkauft.
Wir hatten das Thema bereits vor zwei Jahren im alten Forum. Da ging es um u.a. um die Mangelversorgung der Bevölkerung mit Kalzium, worauf die Weltgesundheitsorganisation bereits seit Jahren hinweist und die Folgen aufführt. Damals schrieb ich:

"Im Zusammenhang mit Osteoporose und Vitamin D darf Kalzium als Knochen aufbauendes und erhaldendes Mineral nicht vergessen werden:
Nicht nur Vitamin D ist für den Knochenbau wichtig. Auch Kalzium. Die Weltgesundheitsorganisation beklagt seit Jahren, dass junge Menschen viel zu wenig Kalzium zu sich nehmen. Auch dies hat zur Folge, dass Osteoporose zunimmt und immer mehr junge Menschen unter dieser Krankheit leiden. Vor ca. 15 Jahren erfolgte auf Initiative der WHO, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und anderen Organisationen eine bundesweite Befragung von Schülern zu ihren Eßgewohnheiten. Hierbei sollte in erster linie evaluiert werden, ob unsere Kinder die für den Knochenaufbau und Erhalt notwendige Mindestmenge an Kalzium zu sich nehmen. Ich habe selbst an dieser Studie mitgewirkt und eine Woche lang mit mehreren Kollegen und Kolleginnen von morgens bis abends eine Schulkasse nach der anderen interviewt. Dabei wurden die Schüler aufgefordert, so gut es geht anzugeben, was sie in den vergangenen 7 Tagen den Tag über an Nahrungsmitteln und Getränken in welcher Menge zu sich genommen haben. Mit den Angaben der Schüler wurde ein speziell hierfür entwickeltes Computerprogramm im Beisein der Schüler gefüttert. Am Ende der Befragung gab der PC dann das Ergebnis mit einer entsprechenden Empfehlung aus, die die Schüler mit nach Hause nehmen konnten.
Das Ergebnis bestätigte unsere Vermutung, war aber dennoch erschreckend. Mehr als die Hälfte aller befragten Schüler nahmen mit ihrer Nahrung noch nicht einmal die Hälfte der von der WHO empfohlenen Mindestmenge an Kalzium zu sich. Näher auf ihre Essgewohnheiten befragt gaben sehr viele Schüler an, keine Milch zu trinken oder Milchprodukte wie Käse, Quark, Joghurt und dergl. zu sich zu nehmen. Je älter die Schüler waren, desto größer war die Milch- und Milchproduktabstinenz. Hinzu kam, dass frisches Obst und Gemüse eher selten verzehrt wurden. Interessant: Auch Schüler, deren Familien sich vegetarisch oder vegan ernährten zeigten diesen Kalziummangel. Offensichtlich ist vielen Erwachsenen die Wichtigkeit von Kalzium gerade im Kindesalter nicht klar. Desweiteren scheinen nicht wenige Eltern die sich vorwiegend vegetarisch oder vegan ernähren zu wissen, welche Obst - und Gemüsearten und in welcher Menge alternativ für eine ausreichende Kalziumversorgung des Organismus sorgen.
Ich denke nicht, dass sich in den letzten 15 Jahren nach dieser Untersuchung viel in Richtung positiver Veränderung getan hat. Das Gegenteil dürfte der Fall sein. In immer mehr Familien gibt es immer weniger Rituale wie z.B. die gemeinsame und regelmäßige Einnahme der Mahlzeiten. Schon Grundschulkinder müssen heute nicht selten selber schauen, dass sie etwas zum Frühstück bekommen. Schulbrot - was ist das? Mittags geht es dann in die Bulettenbude und abends dann Chips und Cola. Na ja, ist ein wenig übertrieben. Aber es geht immer mehr in die Richtung. Es gibt andererseits natürlich auch Familien, die sich äußerst bewußt ernähren und Wert auf eine gesunde Ernährung legen und auf eine ausreichende Vitamin- und Mieralversorgung achten. Die steigende Nachfrage nach Bioprodukten läßt dies jedenfalls vermuten. Einem großen Teil der Bevölkerung bleibt diese Möglichkeit aber aufgrund fehlender Kentnisse oder nicht ausreichender finanziellen Mitteln verschlossen.

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Zett » Sa 16. Apr 2016, 21:01

Wie ist das denn nun mit der Milch? Die einen sagen: Der wichtigste Kalziumliferant. Die anderen sagen: In Milch ist so viel Phosphor, dass man ohne Milch mehr Kalzium aufnimmt als mit - Milch eher ein Kalziumräuber?

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