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Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von FKK ist Freude » Di 26. Feb 2019, 12:19

Liebernackt war mein Name im alten Forum. Hatte mein Passwort vergessen und habe mir dann den jetzigen Namen gegeben.

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Re: Die Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Bummler » Di 26. Feb 2019, 12:44

Aria hat geschrieben:
Tim007 hat geschrieben:Eine ketzerische Frage: Müssen Tabus schlecht sein?
Wer redet hier von schlecht? Tabus sind einfach da und alles, was wir machen können ist, uns zu fragen, ob sie noch sinnvoll sind.


Das ist wohl wahr:

Wikipedia hat geschrieben:Ein bedeutender Tabu-Bereich in manchen westlichen Gesellschaften sind die eigenen, persönlichen oder finanziellen Verhältnisse.


:shock:

Dabei sind insbesondere die finanziellen Verhältnisse doch recht interessant. man vergleicht sich und kann dann einschätzen, ob man sein Leben genutzt oder verpfuscht hat. Aber sobald es darum geht wird es ruhig. Da frage ich mich ob dieses Tabu sinnvoll ist.
Da muss man sich jetzt auch nicht über die Analogie zum Nacktheits-Tabu wundern. Es ist einfach abhängig von der Gesellschaft, in der es um Aussehen und Prestige geht. Da will sich niemand die Blöße geben!
Erst wenn eine Gesellschaft ihre Mitglieder nicht mehr nach ihrem sozialen Status beurteilt, kann so ein Tabu entfallen. Wenn also alle wirklich gleich wären. Naja, ein Ideal eben ….

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von guenni » Di 26. Feb 2019, 13:17

wollen die menschen alle gleich sein?

 
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Re: Die Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Tim007 » Di 26. Feb 2019, 13:30

Bummler hat geschrieben:Erst wenn eine Gesellschaft ihre Mitglieder nicht mehr nach ihrem sozialen Status beurteilt, kann so ein Tabu entfallen. Wenn also alle wirklich gleich wären. Naja, ein Ideal eben ….


Nein, es ist mehr eine Frage der Perspektive.

Abgesehen davon, dass der "sozale Status" eines anderen (zumindest für mich) irrelevant ist, frage ich mich: Was hat es andere Leute anzugehen, wieviel ich verdiene oder was ich angespart habe?

Antwort: Nichts.

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Campingliesel » Di 26. Feb 2019, 13:38

guenni hat geschrieben:wollen die menschen alle gleich sein?


Einerseits ja, andererseits nein. Wenn ein Modetrend aufkommt, laufen dem die meisten Leute hinterher. Und dann tun sie noch so, als würden sie das nur für sich selbst so entscheiden. Wenn aber gefühlt fast alle das machen, gibts wieder welche, die dann zum Gegenteil überwechseln, weil sie plötzlich als ein besonderes Individuum gelten wollen. Oder weil es langweilig wird, wenn "alle" das so machen oder haben.
Oder wenn es z.B. heißt, daß irgendeine Sache besonders gesund sein soll, dann kaufen das viele. Ist es dann für die meisten Leute selbstverständlich, das Produkt zu kaufen, heißt es plötzlich, daß das gar nicht so gesund ist und daß es andere und bessere gibt. Oder daß die alten Hausmittel doch die Besten waren und immer noch sind.

Wird irgendwas amtlich für alle vorgeschrieben, dann haben die meisten zuerst was dagegen, dann nach einiger Zeit denkt keiner mehr daran und macht es eben so. Oder es wird geradezu eine Mode, dagegen zu meckern, obwohl man selbst gar keine Nachteile hat (wenn man mal ehrlich ist) Z.B. Zeitumstellung. Weil man immer nur die Leute hört, die was dagegen haben, sieht es so aus, als wären das alle.

 
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Re: Die Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Campingliesel » Di 26. Feb 2019, 13:40

Tim007 hat geschrieben:
Bummler hat geschrieben:Erst wenn eine Gesellschaft ihre Mitglieder nicht mehr nach ihrem sozialen Status beurteilt, kann so ein Tabu entfallen. Wenn also alle wirklich gleich wären. Naja, ein Ideal eben ….


Nein, es ist mehr eine Frage der Perspektive.

Abgesehen davon, dass der "sozale Status" eines anderen (zumindest für mich) irrelevant ist, frage ich mich: Was hat es andere Leute anzugehen, wieviel ich verdiene oder was ich angespart habe?

Antwort: Nichts.


Das stimmt, daß das niemand was angeht. Aber viele wollen, daß man nicht merkt, daß man zurückstecken muß, weil man sich eben nicht alles leisten kann, was angeblich Standard sein soll. Und dann machen sie Schulden, nur um hinter der Masse herlaufen und mithalten zu können.

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Campingliesel » Di 26. Feb 2019, 13:53

Kurz gesagt: Es gibt Leute, die alles tun, um nur ja nicht aufzufallen, auch wenn es um Dinge geht, die anderen nichts angehen und wo es egal sein kann, was andere denken. Und es gibt Leute, die um jeden Preis auffallen wollen, auch wenn es womöglich Nachteile bringt und wo es schon darauf ankommt, was andere denken. Also genau in beiden Fällen genau das tun, was eigentlich nicht gut ist.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Bummler » Di 26. Feb 2019, 14:26

Tim007 hat geschrieben:...frage ich mich: Was hat es andere Leute anzugehen, wieviel ich verdiene oder was ich angespart habe?

Antwort: Nichts.


Ja, das sehen andere auch so: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 86832.html
Bei Kontrollen in Frankfurt stellte die Polizei jetzt fest: Jeder fünfte Fahrer von Porsche, BMW oder Mercedes war Empfänger von Sozialleistungen.

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Re: Die Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Aria » Di 26. Feb 2019, 14:30

Shiva205 hat geschrieben:
Eule hat geschrieben:Es gibt hierfür durchaus deutschsprachige Worte, die nicht der vulgären Sprache zuzurechnen sind ... Für den Penis Glied, für die Vulva im allgemeinen Sprachgebrauch Schamspalte. Reicht dieses?

Ich würde sagen: Nein:
"Glied" ist ein Wort mit einer viel zu allgemeinen Bedeutung (Arm, Bein, Kettenglied ...)
In "Schamspalte" steckt "Scham", als ob man sich schämen müsste dieses Körperteil zu zeigen.
Bin völlig deiner Meinung, Shiva205.

Shiva205 hat geschrieben:Ich persönlich sage "Lingam" und "Yoni", weil diese beiden Wörter aus dem Sanskrit weder zwanghaft umschreibend noch vordergründig vulgär oder medizinisch-nüchtern sind.
Verständlich, allerdings sind Lingam und Yoni auch Fremdwörter.

Shiva205 hat geschrieben:Eigentlich ist es eine Schande für das Deutsche und die deutsche Kultur, dass wir keine kultureigenen Wörter haben, die diese Körperteile in angemessener Weise und unkompliziert benennen können.
Ja, das ist Schade. Es wäre eine Untersuchung wert, warum dem so ist bzw. wie es dazu kommen konnte, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass auch die alten Germanen einen verschämten Bogen um das Geschlechtliche machten.

Übrigens hat sich schon Goethe in seinen Venetianischen Epigrammen über diesen Mangel im Deutschen beschwert – Zitat:

Gib mir statt der Schwanz ein ander Wort o Priapus
Denn ich Deutscher ich bin übel als Dichter geplagt.
Griechisch nennt ich dich φαλλος, das klänge doch prächtig den Ohren,
Und lateinisch ist auch Mentula leidlich ein Wort
Mentula käme von Mens der Schwanz ist etwas von hinten
Und nach hinten war mir niemals ein froher Genuß


Gleichwohl hat er in diesen Gedichten benutzt, was ihm zur Verfügung stand – Zitat:

Hättest du Mädchen wie deine Canäle Venedig und Fotzen
Wie die Gäßchen in dir wärst du die herrlichste Stadt.


Und über die venezianische Akrobatin Bettina schrieb er:

Was ich am meisten besorge Bettina wird immer geschickter
Immer beweglicher wird jegliches Gliedchen an ihr
Endlich bringt sie das Züngelchen noch ins zierliche Fötzschen
Spielt mit dem artigen Selbst achtet die Männer nicht viel.

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Tim007 » Di 26. Feb 2019, 15:16

Das ist natürlich spannend.

Vielleicht sollte ich mir eine andere Goetheausgabe besorgen.
In meiner (von der Kirche zensierten) Ausgabe steht nur: "Edel sei der Mensch, hilfreich und gut."

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