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Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

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Re: Die Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Aria » Do 28. Feb 2019, 19:29

Eule hat geschrieben:Zwischen den 1920ger und 1970ger Jahren sehe ich einen großen Unterschied. In den 1920ger Jahren wurde die Moral aus der Kaiserzeit aufgebrochen.
Und in den 1970er Jahren wurde die Moral aus der 1950er Jahren aufgebrochen.

Eule hat geschrieben:In den 1970ger Jahren wurde erfolglos versucht, die bürgerliche Moral aufzubrechen. Es wurde zwar erreicht, dass man über die Sexualität reden konnte und der Diskurs bezüglich der Homosexualität wurde begonnen und ist heute noch nicht vollständig abgeschlossen.
Nicht nur das – Zitat:

Das im Zusammenhang mit der sexuellen Revolution gewachsene Angebot an kostenlosem und unverbindlichem Sex führte zu einem drastischen Rückgang der Zahl der Prostituierten und einem starken Preisverfall ihrer Dienste.

Man konnte also nicht nur über Sex reden, man praktizierte es auch in einer Weise, die vorher nicht möglich war. Dies auch, weil es Pille gab und der Kuppeleiparagraph ersatzlos gestrichen wurde.

Eule hat geschrieben:Die nudistische Urlaubswelle, die sich in den 1970ger Jahren entwickelte ist wie eine Modewelle zu betrachten. Denn es war dann chic und in, sich in den sog. FKK-Urklaub zu begeben. Eine Änderung in der bürgerlichen Moralhaltung wurde jedoch nicht erreicht.
Gut, die konservativen Kreise haben die FKK weiter als Sittenverfall betrachtet, aber die Jugend kümmerte sich nicht darum und machte weiter ihr Ding. Doch als deren Kinder groß wurden, möchten sie die FKK immer weniger mitmachen, bis wir jetzt in einer Phase sind, in der die öffentliche Nacktheit ein absolutes no go darstellt und vielfach als eklig bezeichnet wird.

Das sagst du auch selbst
Eule hat geschrieben:Wir erleben und beobachten jetzt ehr einen hysterischen Rückfall in alte Moralvorstellungen, die eben noch nicht überwunden wurden.
Einen Rückfall in alte Moralvorstellungen kann es nur geben, wenn vorher neue Moralvorstellungen – die der 1970er Jahre – herrschten.

Eule hat geschrieben:Und viele, die diesen Zusammenhang zwischen dem Nudismus und der Sexualität in unseren Reihen propagieren, "füttern" unfreiwillig oder gar bewusst, :cry: diese Konservativen mit Material, um ihre konservativen Vorurteile fleißig weiter pflegen zu können.
Du verwechselst hier was: Etwas festzustellen ist nicht propagieren. Aber mir ist schon klar, was du meinst: Die Überbringer der Nachrichten sind schuld, wenn Konservative konservative Ansichten haben. :D

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von FKK ist Freude » Do 28. Feb 2019, 22:41

Der Threadtitel ist einfach total falsch und führt die ganze Diskussion in die falsche Richtung.
Sexualität ist ein Teil der Nacktheit, FKK ist auch ein Teil der Nacktheit. Man kann also Nacktheit und Sexualität nicht unterscheiden, sondern nur FKK und Sexualität. Bei beiden ist man nackt, aber sie gehören nicht zusammen in einen Topf.
Körperpflege wie Duschen und Baden ist auch ein Teil der Nacktheit, hat aber weder was mit FKK noch mit Sex zu tun.

Nacktheit ist also der Oberbegriff und Nudismus das Fremdwort dafür.


Es ist ganz einfach Campingliesel:

Sexualität kann kein Teil der Nacktheit sein, weil ich nicht zwangsläufig nackt sein MUSS. Meist ist es praktischer und besser, es kann aber auch anders sein.

Die FKK ist auch kein Teil der Nacktheit. Die Nacktheit ist Teil der FKK. Ganz wichtig. Weil FKK mehr beimhalt als sich nackt auszuziehen.

Nacktheit und Sexualität lassen sich auch unterscheiden. Nackt bedeutet keine Kleidung zu tragen. Sexualität bedeutet eine Handlung. Wir haben Sex. Wir duschen, wir kochen, backen, essen. Alle diese genannten Tätigkeiten kann ich nackt als auch bekleidet ausführen.

Nacktheit bedeutet nur nackt sein, keine Kleidung zu tragen. Alles andere sind Tätigkeiten, sind Bestandteile des Lebens.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von ostfriesenpaar » Do 28. Feb 2019, 22:48

FKK ist Freude hat geschrieben:. Wir haben Sex. Wir duschen, wir kochen, backen, essen. Alle diese genannten Tätigkeiten kann ich nackt als auch bekleidet ausführen.

Nacktheit bedeutet nur nackt sein, keine Kleidung zu tragen. Alles andere sind Tätigkeiten, sind Bestandteile des Lebens.

Sehr gut gesagt!
Eigentlich ist alles damit ausgedrückt und man könnte sich das ganze rumgeeiere um den merkwürdigen Begriff "FKK" sparen.

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von guenni » Do 28. Feb 2019, 23:06

wie sehen wohl textiler den unterschied zwischen nacktheit und sexualität?
(ich sehe bei diesem begriffspaar die frage nach dem unterschied schlichtweg sinnlos)

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Campingliesel » Do 28. Feb 2019, 23:32

guenni hat geschrieben:wie sehen wohl textiler den unterschied zwischen nacktheit und sexualität?
(ich sehe bei diesem begriffspaar die frage nach dem unterschied schlichtweg sinnlos)


Ist ja auch sinnlos. Textiler sehen da keinen Unterschied, denn die wissen, daß man beim Sex meistens nackt ist. Und das ist außer Körperpflege so ziemlich die einzige Tätigkeit, wo sie nackt sind.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Shiva205 » Fr 1. Mär 2019, 10:30

Eule hat geschrieben:Um jetzt Missverständnisse auszuräumen, solltest du hier mal genau sagen, was du unter natürlicher Sexualität verstehst, die unbeteiligte Personen beobachten dürfen sollen.

Natürliche Verhaltensweisen haben eine große Variabilität. Für jeden ist es ein bisschen anders. Ich wollte hier nicht darüber reden, was genau man zeigen sollte und was nicht. Hier ging es lediglich um den Zusammenhang zwischen Beobachten und Gewöhnung. Wenn sich die Leute daran gewöhnen etwas zu sehen, dann kommt es ihnen mit der Zeit nicht mehr so fremd und unheimlich vor. Das gilt für Nacktheit, aber auch für alle möglichen Formen von Sexualität.

Was ich hier ausschliessen würde, sind Vorgänge, bei denen die Menschenwürde oder das körperliche Wohlbefinden verletzt wird, weil dadurch auch beim Beobachter Traumatisierungen entstehen können.

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von hajo » Fr 1. Mär 2019, 12:50

Campingliesel hat geschrieben:... das ist außer Körperpflege so ziemlich die einzige Tätigkeit, wo sie nackt sind.

Nicht unbedingt...
FKK ist Freude hat geschrieben: Wir duschen... auch bekleidet ...

;)

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Eule » Fr 1. Mär 2019, 13:52

@ Aria
Eule hat geschrieben:
Wir erleben und beobachten jetzt ehr einen hysterischen Rückfall in alte Moralvorstellungen, die eben noch nicht überwunden wurden.
Einen Rückfall in alte Moralvorstellungen kann es nur geben, wenn vorher neue Moralvorstellungen – die der 1970er Jahre – herrschten.
Du hast den zweiten Satzteil meiner Aussage (jetzt von mir Fett markiert) scheinbar übersehen. Ich sprach von einem hysterischen Rückfall in alte Moralvorstellungen, die eben noch nicht überwunden waren. Der hysterische Rückfall geht meines Erachtens sogar noch weiter zurück. Ich denke, hier kann man sagen, in dem der 1950ger Jahre.

Aria, was hier die Diskussion sehr erschwert ist der Umstand, dass wir in einer Zeit leben, in dem ein Werteverfall stattfindet, ohne neue Werte zu definieren. Die Doppelmoral, die in der sog. "sexuellen Revolution" zurecht beklagt wurde, kommt immer stärker wieder hervor. Man redet von Freiheit, man lebt etwas chaotisch und predigt genau eine diesem Verhalten entgegen gesetzte Vorstellungen. So wird oftmals das Verhalten der Anderen kritisiert, zugleich aber das gleiche Verhalten gelebt, weil die Anderen es ja auch so machen. Die Wertvorstellung und das Wertbewusstsein für die eigene Verantwortung scheint immer kleiner zu werden und zu verkümmern. Diese Beobachtung kannst du heute in nahezu fast allen Lebensbereichen machen.

Eule hat geschrieben:
Und viele, die diesen Zusammenhang zwischen dem Nudismus und der Sexualität in unseren Reihen propagieren, "füttern" unfreiwillig oder gar bewusst, :cry: diese Konservativen mit Material, um ihre konservativen Vorurteile fleißig weiter pflegen zu können.
Du verwechselst hier was: Etwas festzustellen ist nicht propagieren. Aber mir ist schon klar, was du meinst: Die Überbringer der Nachrichten sind schuld, wenn Konservative konservative Ansichten haben. :D
Hältst du mich für so einfach, so einfältig gestrickt? :roll:

@ FKK ist Freude
Dein Beitrag ist einfach klasse. :D Mal sehen, ob Campingliesel dieses jetzt versteht, zumal sie diese Botschaft schon von vielen Usern hier erhalten hat.

@ Shiva
Du formulierst einen Freiheitswert, der gleichzeitig keine Grenze setzt. Ich kann mit dir einige gehen, wenn du sagst, dass die Nacktheit als solches keine Traumatisierung auslöst, weil dieses der natürliche Zustand des Menschen ist. Bei der Frage der Sexualität ist die Abstellung auf die Traumatisierung recht problematisch, weil hier einmal der Entwicklungsstand des Beobachters eine Rolle spielt und ein anderes Mal hier eine Traumatisierung nur durch beobachten kaum eintreten wird. Hier spielt die Frage der Verletzung des moralischen Empfindens des unfreiwilligen Beobachters eine große Rolle. Und damit hängen wir jetzt im Spannungsfeld des individuellen Moralverständnis und der Frage der Rücksicht auf das Moralverständnis der anderen Menschen. Wie viel Provokation ist erlaubt und wie viel Rücksichtnahme ist geboten?

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Shiva205 » Fr 1. Mär 2019, 14:50

Eule hat geschrieben:... Verletzung des moralischen Empfindens des unfreiwilligen Beobachters ... damit hängen wir jetzt im Spannungsfeld des individuellen Moralverständnis und der Frage der Rücksicht auf das Moralverständnis der anderen Menschen. Wie viel Provokation ist erlaubt und wie viel Rücksichtnahme ist geboten?

Das moralische Empfinden des unfreiwilligen Beobachters wird immer mit dabei sein, zum Teil auch bereits bei einfacher Nacktheit. Die Frage nach Rücksichtnahme versus Provokation ist eine Gratwanderung - und eine Machtfrage. Manche Leute können durch ihr Moralverständnis Andere tyrranisieren, und andere können durch ihre Provokation Andere tyrannisieren. Irgenwie muss sich beides die Waage halten, wenn keine größeren Konflikte entstehen sollen. Für eine sanfte Gewöhnung darf die Provokation nicht zu weit gehen, da braucht man viel Feingespür. Immerhin sind Nackte zum Teil ja schon durch Gesetze geschützt: einerseits vor der Prüderie ultra-textiler Fundamentalisten und andererseits vor der Übergriffigkeit distanzloser Spanner und Grapscher. Dieser Freiraum lässt sich nutzen und durch Austesten seiner Grenzen auch erweitern. Das, woran sich die Menschen mit der Zeit gewöhnt haben, wird irgendwann auch strafrechtlich nicht mehr verfolgt werden.

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von FKK ist Freude » Sa 2. Mär 2019, 11:49

Aria hat geschrieben:
Eule hat geschrieben:Und viele, die diesen Zusammenhang zwischen dem Nudismus und der Sexualität in unseren Reihen propagieren, "füttern" unfreiwillig oder gar bewusst, :cry: diese Konservativen mit Material, um ihre konservativen Vorurteile fleißig weiter pflegen zu können.
Du verwechselst hier was: Etwas festzustellen ist nicht propagieren. Aber mir ist schon klar, was du meinst: Die Überbringer der Nachrichten sind schuld, wenn Konservative konservative Ansichten haben. :D

Etwas festzustellen, was richtig ist, wäre kein Problem. Deine Aussage daß Nacktheit und Sexualität zusammen gehören ist eben falsch. Wenn ich im Wald spazieren gehe oder an den Strand fahre kann ich dies nackt oder bekleidet machen. In beiden Fällen besteht die Möglichkeit Sex zu haben.

In den Zeiten unserer Großeltern sind Verliebte in die Natur gefahren, mussten es, wenn sie mal Zärtlichkeiten austauschen wollten. Dieses Paar ist aber nicht dorthin gefahren weil sie Nackte waren. Es gibt das schöne Lied Wochenend' und Sonnenschein und dann mit dir im Wald allein, mehr brauxh' ich nicht zum glücklich Sein...

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