Aria hat geschrieben:Dass die Nacktheit inzwischen enttabuisiert ist, nützt ihr nicht viel, weil sie in den Köpfen der meisten Menschen immer noch mit der Sexualität verbunden wird. Diese Verbindung aufzuheben wird es nicht gelingen – heute noch weniger als gestern.
Wenn das so zuträfe, wäre Deine Schlussfolgerung konsequent, Aria.
Ich persönlich habe meine Zweifel, ob das sinnvoll ist.
Was ist einfacher hinzubekommen:
1. Die Auflösung der Verbindung zwischen Nacktheit und Sexualität (die es, wie Aria zu recht anführt, bei vielen gibt)
oder
2. die Enttabuisierung der Sexualität und damit der Nacktheit als "Junktim"?
Mehr noch: Könnte es sein, dass der verzweifelte Versuch, die Sexualität zu enttabuisieren, die Enttabuisierung der Nacktheit erschwert? Ich fürchte, dass dem so ist.
Ferner: Ist die Enttabuisierung der Sexualität überhaupt gewollt, oder führt das Geheimnisvolle gerade zum gewissen Kribbeln?
Mir reicht es schon, wenn ich nackt in meinen Lieblingssee springen kann. Ich würde es aus liberaler Sicht auch bevorzugen, wenn es gesellschaftlich jedem unbenommen bliebe, sich so zu kleiden oder zu entkleiden, wie er es für wünschenswert hält. Die Zeiten, in denen alles von oben herab diktiert wird (diesmal verzichte ich auf einen Schlenker in die Politik, damit R. schlafen kann) sollten in einer freien Gesellschaftsordnung der Vergangenheit angehören.