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FKK angesichts der Psychologie

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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Aria » Mo 14. Dez 2020, 19:33

Tim007 hat geschrieben:Wenn es das letzte Jahrhundert nicht gegeben hätte, mit den schrecklichen atheistischen Verbrechen Maos, Pol Pots, Hitlers und Stalins, wäre das vielleicht ein Thema.
Über Mao und Pol Pot weiß ich zu wenig, um darüber zu urteilen, aber Hitler und Stalin glaubten beide an einen christlichen Gott – Stalin wäre sogar beinahe Priester geworden, flog aber zuvor aus dem Priesterseminar.

Und als Hitler an die Macht kam, haben sich 95% der Deutschen als Christen bezeichnet – und haben trotzdem bei dem verbrecherischen Tun mitgemacht, fast ohne von den Kirchen daran gehindert zu werden; vor allem die evangelische Kirche hat sich, Luthers Judenhetzschriften zitierend, als verlässliche Stütze Hitlers erwiesen. Aber auch die katholische Kirche hat sich nicht zurückgehalten mit Lob – der katholische Episkopat habe seine

"aufrichtige und freudige Bereitschaft ausgesprochen, nach bestem Können zusammenzuarbeiten mit der jetzt waltenden Regierung, die die Förderung von christlicher Volkserziehung, die Abwehr von Gottlosigkeit und Unsittlichkeit, den Opfersinn für das Gemeinwohl und den Schutz der Rechte der Kirche als Leitstern ihres Wirkens aufgestellt hat".

Wichtig waren der Kirche nicht die KZ, in die Kommunisten und Sozialdemokraten widerrechtlich eingesperrt und vielfach umgebracht wurden, sondern „die Förderung von christlicher Volkserziehung, die Abwehr von Gottlosigkeit und Unsittlichkeit“.

Ich will das jetzt nicht weiter vertiefen, sondern dieses letzte Wort „Unsittlichkeit“ aufgreifen und fragen, warum so viele Menschen die Nacktheit in der Öffentlichkeit als unsittlich ablehnen, obwohl sie alle wissen, dass sie nackt geboren sind, d.h. die Nacktheit von Anfang an zum Menschen gehört.

Dafür muss es Gründe geben, aber wenn du, Tim007, die Suche ins Lächerliche ziehst und (Verbrecher-)Vergleiche bringst, die mit dem Thema nichts zu tun haben, behinderts du das Vorhaben. Das Typische bei dir ist auch das Abkanzeln jener, die es wagen, das Christentum zu kritisieren, obwohl jeder weiß, dass auch diese Ideologie reichlich Dreck am Stecken hat – bis in unsere Tage hinein.


Eule hat geschrieben:Damit hast du die Position der bürgerlichen Moral beschrieben.
Die Frage ist, wie kam diese bürgerliche Moral zustande. Darüber haben wir schon diskutiert, aber inzwischen habe ich dir Beschlüsse des tridentinischen Konzils gebracht, die echt sind bzw. von mir richtig wiedergegeben. Ich habe in diesem Forum noch nie Falsches behauptet, sondern immer belegt. Du weiß das genau, und wenn du jetzt sagst, du zweifelst an meinen Zitaten, dann werte ich das als Versuch, sich um eine Antwort drücken zu wollen.

Aber inzwischen habe ich weitere Dokumente gefunden, wie die katholische Kirche noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts hinein versucht hatte, Einfluss auf die Erziehung der Jugend zu nehmen – Zitate aus der Enzyklika über die christliche Erziehung der Jugend des Papstes Pius XI. vom 31. Dezember 1929 (Fettschreibung ist von mir, ebenso die Nummerierung, um mich hinterher leichter auf einzelne Passagen beziehen zu können):

1) Überdies ist es ein unveräußerliches Recht und zugleich eine unerlässliche Pflicht der Kirche, über die Gesamterziehung ihrer Kinder, der Gläubigen, zu wachen in jedwedem Institut, ob öffentlich oder privat, nicht allein des dort erteilten Religionsunterrichtes, sondern auch in allen anderen Fächern und Anordnungen, die zu Religion und Moral in Beziehung stehen.
(…)
2) Die Familie hat es sogleich eingesehen, daß es so ist, und von den ersten Zeiten des Christentums bis auf unsere Tage senden Väter und Mütter, auch wenn sie wenig oder gar keinen Glauben besitzen, ihre Kinder an die von der Kirche geleiteten Erziehungsanstalten.
(…)
3) Ganz allgemein ist es sodann Recht und Pflicht des Staates, nach den Normen der gesunden Vernunft und des Glaubens die sittliche und religiöse Erziehung der Jugend zu schützen durch Entfernung aller in der Öffentlichkeit auftretenden schädliche Einflüsse.
(…)
4) Wir wollen jede Ausschreitung brandmarken, wie sie z.B. (…) die Übertreibung des Sports, die auch für das heidnische klassische Altertum die Entartung und den Verfall echter körperlicher Erziehung bezeichnete.
(…)
5) Sehr verbreitet ist der Irrtum derer, die in gefährlichem Unterfangen und mit hässlichen ausdrücken einer sogenannten sexuellen Erziehung das Wort reden, indem sie fälschlich meinen, sie könnten die jungen Leute gegen die Gefahren der Sinnlichkeit durch rein natürliche Mittel schützen, durch eine gefährliche und verfrühte sexuelle Aufklärung für alle ohne Unterschied und sogar in der Öffentlichkeit, und was noch schlimmer ist, indem sie dieselben den Gelegenheiten aussetzen, um durch Gewöhnung, wie sie sagen, den Geist gegen die Gefahren abzuhärten.
(…)
6) Diese Grundsätze
(Trennung der Geschlechter sowie nach Alter und Umständen) sind je nach Zeit und Ort an allen Schulen nach den Regeln der christlichen Klugheit anzuwenden, namentlich in den am meisten gefährlichen und entscheidenden Entwicklungs- und Reifejahren, bei den Turn- und Spielübungen, mit besonderer Rücksichtnahmen auf das christliche Schicklichkeitsgefühl unter der weiblichen Jugend, für die jede öffentliche Schaustellung höchst unziemend ist.
(…)
7) … wonach der Besuch der nichtkatholischen Schulen, ob weltliche oder Simultanschulen, also der Schulen, die ganz gleichförmig und ohne irgendwelche Sonderung den Katholiken und Nichtkatholiken offenstehen, den katholischen Kindern verboten ist …
(…)
8) Dafür ist es notwendig, dass der ganze Unterricht und Aufbau der Schule: Lehrer, Schulordnung und Schulbücher, in allen Fächern unter Leitung und mütterlichen Aufsicht der Kirche von christlichem Geist beherrscht sind, sodaß die Religion in Wahrheit die Grundlage und Krönung des ganzen Erziehungswerkes in allen seinen Abstufungen darstellt, nicht bloß in Elementar, sondern auch in den Mittel- und Hochschulen.
(…)
9) Man kann sogar sagen, daß heute eine weitreichendere und eingehendere Überwachung vonnöten ist, in dem Maße als die Gelegenheiten zu sittlichem und religiösem Schiffbruch für die unerfahrene Jugend gewachsen sind. Diese Gefahren liegen vornehmlich in den glaubenslosen und schlüpfrigen, vielfach geradezu in dämonischer Art zu Spottpreisen vertriebenen Schriften, in den Kinoschaustellungen und jetzt auch in Rundfunkdarbietungen, die sozusagen alle Art von Lektüre vervielfältigen und leicht zugänglich machen, wie es der Film mit allen möglichen Schauspielen tut.
(…)
10) Wie viele Entgleisungen Jugendlicher sind nicht in unseren Tagen als Folge der heutigen Schaustellungen und schlechter Lektüre von Eltern und Erziehern zu beweinen!


Um nicht die Leser hier zu überfordern, habe ich einiges weggelassen – wer will kann in dem verlinkten Dokument alles selbst nachlesen.

Hier nun meine Anmerkungen zu den einzelnen Zitaten:

Nr. 1 ist eine Anmaßung.

Nr. 2 belegt, dass die Kirche seit ihrem Bestehen die Erziehung in der Hand hatte, d.h. die ganze katholische Bevölkerung 1700 Jahre in ihrem Sinn indoktrinieren konnte.

Nr. 3 ist der Ruf nach Zensur.

Nr. 4 belegt, dass die Olympischen Spiele der Antike nicht aus religiösen Gründen verboten worden sind, sondern aus sittlichen.

Nr. 5 und 6 zielen auch auf Adolf Kochs Gymnastik.

Nr. 7: den katholischen Kindern wird verboten, nichtkatholische Schulen zu besuchen.

Nr. 8 sagt aus, dass die christliche Indoktrination von der Grund- bis zu den Hochschulen anzuwenden ist, u.a. besagt dies, dass nichts gelehrt werden darf, was im Gegensatz zur katholischen Lehre stünde – Beispiel: Darwins Evolutionstheorie durfte auch 80 Jahren nach deren Publikation nicht gelehrt werden; das haben die Evangelikale ganz verwirklicht, die Katholiken nur teilweise, doch das reicht immerhin für 16 katholische Hochschulen allein in Deutschland.

Nr. 9 und 10 sehen Jugendgefährdung – wie heute auch noch! – in den Medien, obwohl es damals neben den Büchern nur Stummfilme gab; selbst damals gerade sich ausbreitende Rundfunk wird als gefährlich für die Jugend angesehen!


MathiasF hat geschrieben:Mark geht es um persönliche Erfahrungen und Erlebnisse, und nicht um Dinge, die zu Urzeiten passiert sind oder im MA stattgefunden haben.
Wie du hoffentlich durch meine Ausführungen sehen kannst, hat sich die mittelalterliche Praxis der Kirche bis in das 20. Jahrhundert fortgesetzt. Sie hat unsere Großeltern und Eltern bei ihrer und unserer Erziehung beeinflusst – oder meinst du, die Ablehnung der FKK durch die Mehrheit der Bevölkerung ist vom Himmel gefallen?

 
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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Tim007 » Mo 14. Dez 2020, 20:12

Thema verfehlt.
6
Setzen

 
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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Campingliesel » Mo 14. Dez 2020, 21:31

Tim007 hat geschrieben:Thema verfehlt.
6
Setzen


Genau so kann man das schon ständig sagen! Und nicht nur "Setzen", sondern "Durchgefallen!"

 
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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von norbert » Mo 14. Dez 2020, 21:43

Tim007 hat geschrieben:Thema verfehlt.
...

Wäre es nicht besser, statt immer nur Aria anzugehen, sich mal mit ihren zitierten Quellen auseinander zusetzen und diese zu widerlegen? Da du ja einer anderen Meinung bist, solltest du auch Gegenbeweise bringen können.
Ebenso sollte Eule seine Behauptung, die Nacktscham entspringe der bürgerlichen Moral bitte auch durch Beweise stützen.

 
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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Campingliesel » Mo 14. Dez 2020, 22:02

Man kann doch die Kirche von heute nicht dafür verteufeln, was zu früheren Zeiten alles falsch gemacht wurde, weil eben damals noch kaum Leute lesen konnten und überhaupt nicht wußten, was in der Bibel steht und die Machthaber konnten damit machen,was sie wollten und auch den Leuten erzählen, was sie wollten. MIt dem heutigen Wissen und Inhalt des Glaubens hat das alles absolut nichts mehr zu tun.
Heute kann jeder lesen und es gibt eine Menge Wissen, sodaß man die Glaubensinhalte richtig verstehen kann und auch, was das alles bedeutet. Heute wird schließlich keiner mehr im Namen Gottes gefoltert, getötet oder sonstwie bestraft, nur weil er eine andere Meinung hat. Jedenfalls nicht im Christentum. Auch wenn jemand der katholischen oder evangelischen Kirche angehört, ist er nicht gezwungen, etwas bestimmtes zu tun oder sich verbieten zu lassen. Außer in rigorosen Sekten gibt es das nicht mehr.

Es ist schon seltsam, wie viele Leute einfach völlig falsche Vorstellungen haben, wenn sie etwas gar nicht richtig kennen. DAs sind nur lauter Vorurteile.
Im Prinzip es ist es genauso wie mit den FKK-Vereinen. Viele stellen sich immer noch vor, daß es da zugeht wie vor 120 Jahren. Oder auch noch teilweise bis vor dem 2. Weltkrieg. Das stimmt aber schon lange nicht mehr, genauer gesagt seit den 60er Jahren. In den 50ern mögen vielleicht noch manche da weiter gemacht haben, wie es vor dem Krieg war. Aber das hielt sich nicht lange.

 
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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Campingliesel » Mo 14. Dez 2020, 22:07

norbert hat geschrieben:
Tim007 hat geschrieben:Thema verfehlt.
...

Wäre es nicht besser, statt immer nur Aria anzugehen, sich mal mit ihren zitierten Quellen auseinander zusetzen und diese zu widerlegen? Da du ja einer anderen Meinung bist, solltest du auch Gegenbeweise bringen können.
Ebenso sollte Eule seine Behauptung, die Nacktscham entspringe der bürgerlichen Moral bitte auch durch Beweise stützen.


IHR immer mit Euren Beweisen! Wenn Du Beweise brauchst, dann geh in eine Bibliothek, frage einen wirklichen Geschichtsprofessor und nicht diese Möchte-gerne-Wissenschaftler hier.
ABer IHR Schlauberger hier könnt auch nicht das Gegenteil beweisen!

 
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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Tim007 » Mo 14. Dez 2020, 22:07

Nein, Norbert.
Dann geht das alles wieder von vorne los.

Dass die genannten Massenmörder des 20. Jahrhunderts keine Christen waren, ist unzählige Male belegt worden. Wenn jemand etwa nicht weiß, dass Stalin Abermillionen Christen ermorden ließ, ist dies bemerkenswert. Auch Pol Pots Verbrechen (oder die der anderen) werden noch nicht in Vergessenheit geraten sein, sofern jemand um Wahrheit bemüht ist.

Auch der Hinweis, es seien "weitere Dokumente" aufgetaucht, "wie die katholische Kirche noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts hinein" versucht (habe), Einfluss auf die Erziehung der Jugend zu nehmen", ist so sensationell nicht. Wer versucht das nicht, übrigens heutzutage mehr denn je?

Wir befinden uns hier in einem FKK-Forum und nicht in einem Stuhlkreis.

 
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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von norbert » Mo 14. Dez 2020, 22:09

@Campingliesel:
Arias letzter Beitrag stammt aus einer Zeit in der die Leute lesen konnten.
durchgefallen
setzen :roll:

 
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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Campingliesel » Mo 14. Dez 2020, 22:11

@ Tim007

richtig! und auch nicht an einer Universität oder sonstige wissenschaftliche Institute.

 
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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Campingliesel » Mo 14. Dez 2020, 22:17

norbert hat geschrieben:@Campingliesel:
Arias letzter Beitrag stammt aus einer Zeit in der die Leute lesen konnten.
durchgefallen
setzen :roll:


Aber es gehört trotzdem nicht zu diesem Thema hier und deshalb ist es eine Themaverfehlung. Und sie bringt das ja fast in jedem Thread daher.
Ich habe es ja schon oft gesagt: Man kann hier die Probleme der FKK aufrollen, von welcher Seite man will ---------- Es läuft fast immer auf dieselben Themen hinaus. Und die Verfehlungen der Kirche sind so gut wie immer dabei. Solange Aria mitschreibt.

Heute können zwar alle normalerweise lesen, aber kapieren tun sie es trotzdem oft nicht.

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