von Eule » Mo 5. Jul 2021, 17:35
Hier wird ein Problem angesprochen, welches bei uns hier in der Bundesrepublik eben so auftreten könnte. Solange wir das Problem mit der Gleichstellung homosexueller Paare nicht gelöst haben, und wir sind hier noch weit von einer allgemeinen Akzeptanz entfernt, sehe ich das Problem mit der Transsexualität als schwer lösbar bei uns an. Wirft das Verständnis für die Homosexuaslität, immerhin eine Population von 5 - 10% der Bevölkerung, noch viele Mitbürger aus ihrem sexuellen Ortungssystem, so können sich noch mehr Menschen nicht der Frage stellen, dass ein Mensch sich im falschen Körper geboren empfindet. Die Population der Transgender dürfte <2% der Bevölkerung sein.
Ich hatte einen Klassenkameraden, der zudem noch im Nachbarhaus wohnte, der nicht mit uns auf der Straße spielen wollte. Wir wussten von ihm, dass er zu Hause die Kleider seiner Schwestern und später sogar der Mutter trug. Karneval kam er immer als Mädchen zu uns in der Schule, er war in der Klassengemeinschaft voll akzeptiert. Nur damals wurde noch nicht über Transsexualität gesprochen und die Möglichkeit einer Geschlechtsumwandlung war noch nicht offen bzw. sehr schwer zu erreichen. Mit 20 sprang er in die Hochspannungsleitungen der Bundesbahn.
In meinem Studium habe ich es erlebt, wie aus einer Frau ein Mann wurde. Erstaunlich aber sehr gut empfand ich es, dass diese Geschlechtsumwandlung keinen Einfluß auf das Arbeitsverhältnis dieses Menschen hatte. Er war in einer kath. Einrichtung beschäftigt, die direkt dem Bischof unterstand.
Wir alle sollten uns, wenn das Gespräch auf Transsexualität oder Transgender kommt, nicht "vornehm zurück halten"; wir sollten uns nachdrücklich für diese Menschen und die Akzeptanz dieser Menschen einsetzen. Ich muss ja nicht alles verstehen, aber akzeptieren sollte ich es dennoch!