Tim007 hat geschrieben:Ich kenne gleichwohl ernstzunehmende Kriminalisten, die sich für eine Freigabe von Haschisch engagieren.
Ich sehe das anders.
Ich auch. Wenn man die Sache mal ganz pragmatisch betrachtet ist es doch so: Wird Cannabis legalisiert und der Konsum nicht länger kriminalisiert wird die Polizei doch reichlich entlastet. Derzeit muss sie jedem noch so kleinen Fall nachgehen, ermitteln und protokollieren. In manchen Stadtteilen unserer Großstädte wird die Poilzei mit diesen Delikten geradezu überschüttet.
Da kann ich mir sehr gut vorstellen, dass sich da nicht wenige Kriminalisten für die Freigabe von Cannabis engagieren.
Aria hat geschrieben:Dass Haschisch abhängig macht oder den Umstieg auf härtere Drogen vorbereitet, ist ein Märchen. Wäre dem anders, hätten es die Niederlande und manche Staaten in den USA nicht legalisiert.
Da gehen aber die Meinungen weit auseinander, auch bei Fachleuten, die sich täglich mit der Drogenproblematik beschäftigen. Die Sache ist nämlich die, dass es z.B. in Holland seit der Legalisierung von Cannabis keine Statistiken mehr gibt, die zu der Frage, ob Cannabis als Einstiegsdroge zu betrachten ist, etwas aussagen könnten. Der Leiter unserer hiesigen Drogenberatungsstelle (Diakonisches Werk) ist da selber hin und hergerissen. Laut seiner Erfahrung sind die allermeisten Drogenabhängigen (an der Nadel hängend) über den Umweg weicher Drogen an die starken und süchtig machenden Drogen gekommen. Im Übrigen gilt auch bei Cannabis der Grundsatz, dass labilen und unsicheren Persönlichkeiten sehr wohl Cannabis zum Verhängnis werden kann. Diesen Personen fällt der Griff zu stärkeren Drogen leichter.
Die Lehrerkollegen stöhnen jetzt schon. Haben sie bereits mit unter Ritalin und Psychopharmaka stehenden Schülern zu tun, kommen wohl bald noch bekiffte Schüler dazu.
Tolle aussichten!
nordnackt hat geschrieben:Zunächst handelt es sich Cannabis (THC) in all seinen Varianten wohl regelmäßig nicht mehr um eine angeblich "weiche Droge", sind doch die Wirkstoffkonzentrationen mittlerweile auch hier durch Fortschritt viel höher, als es zu den romantisch verklärten Zeiten der 68er-Generation jemals der Fall war.
Richtig! Der THC-Gehalt von Cannabis konnte aufgrund optimierter Anbaumethoden und speziellen Züchtungen von ehemals ein bis drei Prozent auf heute 12-16 Prozent gesteigert werden. Wer sich heute einen Joint reinzieht hätte früher fünf auf einmal geraucht. Und die Entwicklung geht weiter, auch mit Gentechnologie. Die Szene freut sich bereits über Cannabis mit 40-50 Prozent THC-Gehalt. Erste Zuchterfolge scheinen vielverheißend. Die neue, besonders Harzreiche Sorte „Resina von Cannamed“ bringt es immerhin schon auf 26 Prozent.
Tolle Aussichten!