Diesen Witz fand ich gut!Tim007 hat geschrieben:Können wir uns nicht auf eine Definition einigen?
Ich muss morgen schließlich wissen, ob ich als Nudist oder als Naturist in die Fluten springe.
Oder jetzt mal ernsthaft ausgedrückt: Wenn ich morgen nackt schwimmen geh, können mir die Begriffe Nudismus, Naturismus und FKK völlig egal sein. Hauptsache, ich fühle mich im Wasser und am Strand wohl.
Dennoch finde ich es aus einem anderen Grund ganz interessant, sich mit den Definitionen dieser Begriffe und der Abgrenzung dazwischen auseinanderzusetzen. Das hängt in gewissem Sinne mit dem zusammen, was Eule schrieb:
Bei allen 3 Begriffen handelt es sich (wenn ich richtig informiert bin) ursprünglich um Selbstbezeichnungen von Leuten, denen die Nacktheit wichtig war, die aber ganze Gedankengebäude damit verbanden.Eule hat geschrieben:Wenn es um Begriffsbestimmungen geht, dann sollte man sich nicht der undeutlichen Begriffstrennung der heutigen Zeit hingeben. Gehe vom Ursprungsbegriff aus, diese sind in der Regel klarer formuliert.
Da sich eine lebendige Sprache dauernd weiterentwickelt, hat sich der Gebrauch aller 3 Begriffe seit ihrer Ursprungszeit sicher deutlich verändert, vielleicht auch dahin, daß sie heutzutage oftmals ziemlich synonym verwendet werden, oder auch recht willkürlich.
Interessant ist aber, welche weiterführenden Ideen verschiedene Leute in den Ursprungszeiten dieser Begriffe mit der Nacktheit verbunden haben: Philosophisch, pädagogisch, lebensreformerisch, ernährungsmäßig, ökologisch, sportlich, ästhetisch, eventuell auch religiös usw. (Ich war auch schon mit jemandem wandern, bei dem offensichtlich ein ganzes Weltbild hinter all dem stand, was er an nacktem Leben praktizierte, und was wiederum deutlich in Verbindung zu einem dieser Begriffe stand.)
Dann kann ich sehen, ob ich so etwas auch (in gewissem Maße) möchte, oder ob ich mich davon abgrenzen möchte und einfach nur nackt sein möchte, wenn mir gerade danach ist, ohne jeden ideologischen Überbau.
(Es gibt ja manchen hier im Forum, der in sehr ausgeprägtem Maße nacktes Leben pflegt, der sich aber gegen die Verwendung solcher Begriffe wehren würde.)
Vielleicht picke ich mir auch (zusätzlich zu ganz unreflektierter Nacktheit) aus jedem dieser Lebensentwürfe ganz eklektizistisch ein paar Rosinen heraus und füge noch ein paar eigene Ideen hinzu. Dieses neu zusammengeflickte Gedankengebäude muß dann gar keinen Namen tragen, es muß auch nicht für immer und ewig festgemeißelt sein: Hauptsache, mir geht es gut dabei.
Es tut mir leid, daß ich außer diesen paar Grundsatzüberlegungen nichts Konkretes zu den definitorischen Abgrenzungen beitragen kann (da gibt es andere, die kundiger sind als ich): Aber ich verfolge weiterhin Eure Bemühungen mit Interesse.
Viele Grüße,
Joliander