Calcium und Vitamin D spielen eine zentrale Rolle im Knochenstoffwechsel. Dabei ist Calcium ein Knochen aufbauendes und erhaltendes Mineral. Eine ausreichende Versorgung damit ist insbesondere in jungen Jahren äußerst wichtig.
Die in Neuseeland durchgeführte Untersuchung verschweigt, dass Calcium im frühen Entwicklungsstadium bei Kindern und Jugendlichen sehr wohl und eine wichtige Rolle spielt. Da muss zwischen dem Calciumbedarf bei jungen und alten Menschen unterschieden werden. Wenn ich das richtig lese ging es bei der neuseeländischen Studie um die Calciumversorgung bei Senioren.
Wiederholung aus dem alten Forum:
Die Weltgesundheitsorganisation beklagt seit vielen Jahren, dass junge Menschen viel zu wenig Calcium zu sich nehmen. Auch dies hat zur Folge, dass Osteoporose zunimmt und immer mehr junge Menschen unter dieser Krankheit leiden. Vor ca. 15 Jahren erfolgte auf Initiative der WHO, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und anderen Organisationen eine bundesweite Befragung von Schülern zu ihren Essgewohnheiten. Hierbei sollte in erster Linie evaluiert werden, ob unsere Kinder die für den Knochenaufbau und Erhalt notwendige Mindestmenge an Calcium zu sich nehmen. Ich habe selbst an dieser Studie mitgewirkt und eine Woche lang mit mehreren Kollegen und Kolleginnen von morgens bis abends eine Schulkasse nach der anderen interviewt. Dabei wurden die Schüler aufgefordert, so gut es geht anzugeben, was sie in den vergangenen 7 Tagen den Tag über an Nahrungsmitteln und Getränken in welcher Menge zu sich genommen haben (jeweils morgens, mittags und abends). Mit den Angaben der Schüler wurde ein speziell hierfür entwickeltes Computerprogramm der WHO im Beisein der Schüler gefüttert. Am Ende der Befragung gab der PC dann das Ergebnis mit einer entsprechenden Empfehlung aus, die die Schüler mit nach Hause nehmen konnten.
Das Ergebnis bestätigte unsere Vermutung, war aber dennoch erschreckend. Mehr als die Hälfte aller befragten Schüler nahmen mit ihrer Nahrung noch nicht einmal die Hälfte der von der WHO empfohlenen Mindestmenge an Calcium zu sich. Näher auf ihre Essgewohnheiten befragt gaben sehr viele Schüler an, keine Milch zu trinken oder Milchprodukte wie Käse, Quark, Joghurt und dergl. zu sich zu nehmen. Je älter die Schüler waren, desto größer war die Milch- und Milchproduktabstinenz. Hinzu kam, dass frisches Obst und Gemüse eher selten verzehrt wurden. Interessant: Auch Schüler, deren Familien sich vegetarisch oder vegan ernährten zeigten diesen Calciummangel. Offensichtlich ist vielen Erwachsenen die Wichtigkeit von Calcium gerade im Kindesalter nicht bewusst. Desweiteren scheinen nicht wenige Eltern die sich vorwiegend vegetarisch oder vegan ernähren zu wissen, welche Obst - und Gemüsearten und in welcher Menge alternativ für eine ausreichende Calciumversorgung des Organismus sorgen. Das schlechteste Ergebnis hatten übrigens die Schüler einer Waldorfschule, wo der Anteil von sich vegetarisch oder vegan ernährenden Familien am größten war.
Ich denke nicht, dass sich in den letzten 15 Jahren nach dieser Untersuchung viel in Richtung positiver Veränderung getan hat. Das Gegenteil dürfte der Fall sein. In immer mehr Familien gibt es immer weniger Rituale wie z.B. die gemeinsame und regelmäßige Einnahme der Mahlzeiten. Schon Grundschulkinder müssen heute nicht selten selber schauen, dass sie etwas zum Frühstück bekommen. Schulbrot - was ist das? Mittags geht es dann in die Bulettenbude und abends dann Chips und Cola. Na ja, ist ein wenig übertrieben. Aber es geht immer mehr in die Richtung. Es gibt andererseits natürlich auch Familien, die sich äußerst bewusst ernähren und Wert auf eine gesunde Ernährung legen und auf eine ausreichende Vitamin- und Mineralversorgung achten. Die steigende Nachfrage nach Bioprodukten lässt dies jedenfalls vermuten. Einem großen Teil der Bevölkerung bleibt diese Möglichkeit aber aufgrund fehlender Kenntnisse oder nicht ausreichender finanziellen Mitteln verschlossen.
Falls ich jetzt nach Quellen gefragt werde: Nein, von der Untersuchung Ende der 1990er Jahre habe ich keine Unterlagen mehr und keine im Netz gefunden. Was aber die Calciumunterversorgung bei Kindern und Jugendlichen betrifft, da ist im Internet erschöpfend viel zu finden.
Übrigens: Bei uns gibts heute abend eine dicke fettige und gräucherte Makrele. Lecker!
