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Mannheimer Stadtrat bietet Training für FKK-Swinger-Urlaub

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Re: Mannheimer Stadtrat bietet Training für FKK-Swinger-Urla

Beitrag von NackeDuDaDei » So 29. Jun 2025, 02:38

Das ist ja der Sinn polemischer Überspitzung.
Die merkwürdige Aussage des Verbandschefs lädt in ihrer Pauschalität dazu ein.

Der Stadtrat macht immerhin mit einer kreativen Idee auf sich aufmerksam und nicht wie manche Parlamentarier mit einer blöden Mütze oder Tshirts mit Sprüchen kurz vor der Strafbarkeit.

Leider schafft es keins der beteiligten Medien, mehr als nur Pressemitteilungen automatisiert zu verhackstücken und zu veröffentlichen. Vermutlich könnte das sogar ChatGPT besser, denn der würde den Wiki-Artikel dazu einflechten:

https://de.wikipedia.org/wiki/Village_N ... %80%99Agde

Aber da würde der Leser ja Hintergrundinfos erfahren, das ist so 90er.

Im Prinzip ist die Anlage tatsächlich ein riesiger "normaler" Nudistenkomplex (nix Bunga-Bunga!) mit ein paar fetten Beton-Halbhochhäusern aus den 70ern, einem großen Campingplatz und vielen Läden etc. in umzäuntem Gelände und einem Kilometer Familien-FKK-Strand direkt vor dem Zaun. Strände müssen in Frankreich öffentlich sein, deshalb liegt der Teil außerhalb. Wegen einer Hafeneinfahrt gibt es aber von der Stadtseite aus Agde gar keinen Zugang. Und von der anderen Seite muß man zwei Kilometer laufen, um dorthin zu gelangen. De praxi ist das also trotzdem ein Privatstrand der Anlage. Vor allem mit praktisch 0 Streßpublikum verglichen mit jedem deutschen Freibad.

Der Stein des Anstoßes, der "Schweinchenstrand", liegt vom "anständigen" Teil getrennt durch eine lärmige Beachbar. Dahinter kommt auch erst noch ein Streifen vor der Rettungswache, wo deren Boot liegt, und dahinter ein Meer von Schirmen, so daß sich für den nichtsahnenden Spießbürger, der "vor" der Brüllbude bleibt, auch mit Adleraugen keine unsittlichen Einblicke auftun.

Da man Kinder am Meer wohl ohnehin nicht unbeaufsichtigt läßt, außer man hat zuviele davon, sollte das Treiben tagsüber also kein Problem darstellen.

Was wohl nerviger ist, soweit ich das mal aus einem französischen Forum mitbekommen habe, daß die Swinger sich in der Anlage ab dem Abend fast so schlimm verkleiden wie auf dem CSD in der Innenstadt. Ich finde diese Idee ja weitaus perverser, extra in Europas größtes *Nudistendorf* zu gehen, um sich dort *anzuziehen*, als daß irgendwo weit draußen am Strand die Leute das machen, was sie zur Erzeugung ihrer Kinder alle schon getan haben. (Geht mir auch an den Badeseen hier auf den Keks, wenn die Leute *extra* ein paar hundert Meter weiter zum FKK-Teil laufen, um sich genau dort angezogen hinzulegen.)

Wen Swinger- und Fetischklamotten in den deutschen Städten nicht stören, Bildersuche mit "CSD", sollte in der Anlage aber auch klarkommen.

Aus Betreibersicht sind vermutlich die Swinger die letzte Gruppe, die die in die Jahre gekommene Anlage noch rentabel halten und Wochenpreise von 1000-2000 Euro für teils schicke, häufig aber runtergerittene (Hotel-)Appartments mit spartanischer Ausstattung zahlen.

Ich könnte mir vorstellen, daß der Schweinchenstrand ähnlich wie die Hamburger Reeperbahn und Herbertstraße auch bei gutbürgerlichen Leuten noch einen gewissen zusätzlichen touristischen Reiz setzt und zur Belebung beiträgt. Die Regeln der preußischen FKK-Verbände könnten da schnell Grabesruhe einkehren lassen.

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Re: FKK-Verbandschef: Sex darf man nur angezogen haben

Beitrag von Arno Nühm » So 29. Jun 2025, 08:50

Also meines Erachtens ist, wenn man den verlinkten SpOn-Artikel (insbesondere den ersten Absatz) genau liest, die Aussage von A. Sigloch eigentlich eher "Wenn man dabei Sex hat, darf man es nicht FKK nennen". Und da würde ich weitgehend[1] mitgehen.

A.

[1] Spitzfindigkeiten wie die Frage "Was ist, wenn ich auf dem FKK-Zeltplatz nachts im Zelt sexuelle Handlungen begehe" man ausgeklammert.

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Re: Mannheimer Stadtrat bietet Training für FKK-Swinger-Urla

Beitrag von regenmacher » So 29. Jun 2025, 14:22

»Die geplanten Aktivitäten, einschließlich des ›Sex-Trainingslagers‹ und der Bewerbung als ›FKK-Swinger-Urlaub‹, missbrauchen FKK als Deckmantel für Swinger-Angebote und widersprechen dem Geist der Freikörperkultur«, kritisierte Verbandspräsident Sigloch.
Natürlich hat Sigloch hier Recht.
Ich darf ergänzen: Der Initiator sollte schon so viel Manns sein, dass er den Swinger-Urlaub als „Swinger-Urlaub“ bewirbt und auf den Deckmantel FKK verzichtet.

Ferrat plant im Vorfeld zudem ein intimes Trainingscamp in Mannheim für den FKK-Swinger-Urlaub, dabei sollen die Reiseteilnehmer nach seinen Angaben auch intim werden. Geplant war demnach ein Treffen von rund einem Dutzend Frauen und Männern an einem bisher geduldeten FKK-Strand.
Davon ist abzuraten, denn die geduldeten FKK-Strände sind öffentlich und somit auch für Kinder erreichbar. „Sex“ vor Kindern ist für sich genommen aber bereits eine Straftat (wir hatten erst kürzlich einen solchen Fall im köllner Raum ) Ich darf darauf hinweisen, dass Sexualstraftäter – besonders dann, wenn Kinder involviert sind - in jeder Strafanstalt einen sehr, sehr schweren Stand haben.
Hier empfiehlt sich (wenn es nicht schon geschehen ist) eine Gefährderansprache. Dabei werden potenzielle Straftäter polizeilich kontaktiert, um sie von der Begehung von Straftaten abzuhalten, indem sie im Vorhinein auf mögliche Konsequenzen hingewiesen werden.

 
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Re: Mannheimer Stadtrat bietet Training für FKK-Swinger-Urla

Beitrag von NackeDuDaDei » So 3. Aug 2025, 05:21

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... 1f0e8.html

"Laut dem 34-jährigen Stadtrat soll es während der Reise diverse politische Gespräche geben, etwa ein Treffen mit dem Leiter des Tourismusbüros. Ferrat verweist darauf, dass das Village Naturiste ohne staatliche Förderung nicht entstanden sei [sic] - und will von Cap d’Agde lernen: „Langfristiges Ziel ist, auch in Mannheim ein FKK-Swinger-Paradies zu errichten und Mannheim als kleine Schwester von Cap d’Agde zu vermarkten.“"
(Der Schreiberling meint natürlich "wäre", wo er "sei" schreibt.)

Interessante Idee. :D
Wobei sich nacktes Sonnenbaden in Mannheim wohl auf zu wenige Tage im Jahr beschränken dürfte, um eine vergleichbare Wirtschaftlichkeit eines Naturistendorfs wie in Südfrankreich zu erreichen. Aber was spricht dagegen, an warmen Sommertagen Mannheim zur Nudistenstadt zu erklären. :lol:

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Re: Mannheimer Stadtrat bietet Training für FKK-Swinger-Urla

Beitrag von Arno Nühm » So 3. Aug 2025, 10:41

NackeDuDaDei hat geschrieben: Wobei sich nacktes Sonnenbaden in Mannheim wohl auf zu wenige Tage im Jahr beschränken dürfte

Noch. Wenn das mit der Klimaerwärmung so weiter geht dann haben wir in absehbarer Zeit auch in Mannheim mediterane Temperaturen [1].

NackeDuDaDei hat geschrieben:Aber was spricht dagegen, an warmen Sommertagen Mannheim zur Nudistenstadt zu erklären. :lol:

Und, um beim Thema des Threads zu bleiben, die Fußgängerzone erklären wir zum "Schweinchenstrand", oder was? :mrgreen:

A.

[1] Ist leider nur partiell ein Scherz. Die Jahresdurchschnittstemperatur von Marseille lag vor 1990 bei ca. 15°C (1991-2020: 15,9°C), die von Mannheim bei 10,2°C (heute 11,3°C). Da die meisten Wissenschaftler davon ausgehen dass ohne einen massiven (globalen) Politikwechsel die globale Erwärmung bis Ende des Jahrhunderts ca. 3 Grad erreichen wird, und dass sich Mitteleuropa stärker erwärmt als der globale Durchschnitt (bisher 1,7 Grad ggü. 1,1 Grad global) , sind Jahresdurchschnittstemperaturen von 14-15°C in Mannheim gegen Ende des Jahrhunderts nicht völlig unrealistisch.

 
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Re: Mannheimer Stadtrat bietet Training für FKK-Swinger-Urla

Beitrag von Eule » Di 5. Aug 2025, 13:53

Mir ist es nicht ersichtlich, wie eine Reise nach Cap d'Agde mit dem Ziel gemeinsam dort zu swingen eine politische Bildungsreise sein soll. Es ist mir ebenso nicht verständlich, wie dieser Artikel im Amtsblatt der Stadt Mannheim erscheinen konnte. Wenn also die Fraktion der MANNHEIMER glaubt, mit einem Swinger-Urlaub mehr Bürgernähe erreichen zu können, wenn dieses eines ihrer politischen Ziele ist, dann sollten sie in Mannheim einen Swingerklub eröffnen. Sie sollten ihr Unwissen aber nicht auch noch dadurch unterstreichen, in dem sie das Swingen der FKK zuordnen. Wer so geistig unbedarft argumentiert, sollte sich nicht wundern, wenn er in seiner politischen Arbeit nicht mehr ernst genommen wird.

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