@ Puistola + Aria
Die Richter sind an die Gesetze und Verordnungen gebunden. Ihr müsst neben dem reinen Text in den Gersetzen und Verordnungen auch die Kommentare berücksichtigen. Ja, die Rechtsprechung kann sich bei gleichbleibenden Gesetzestext ändern. In der Justiz gibt es den Begriff der "herrschenden Meinung". Diese "herrschende Meinung" kann sich verändern. Gebildet wird diese "herschende Meinung" durch die politische juristische Diskussion in den Parlamenten, durch Veröffentlichungen der jurisitischen Forschung und Lehre und durch Urteile der obersten Gerichte. Aria, hier ist dein Begriff des Zeitgeistes nicht passend, weil der Zeitgeist die geistige Strömung innerhalb der Bevölkerung meint.
Die Frage der Nacktheit als solche ist im Gesetz nicht eindeutig geregelt. Darum ist es hier sehr schwierig, eine allgemeinverbindliche Aussage zu treffen.
@ Aria
Auf die Justiz einzuschlagen ist einfach, aber die Staatsanwälte und Richter sind in Wahrheit diejenigen, die auf den gesellschaftlichen Wandel in der Regel als erste reagieren.
Die Justiz reagiert in der Regel als Letzter auf gesellschaftliche Veränderungen. Bei vielen Sachen, die du wahrscheinlich im Kopf hast und zu dieser deiner Meinung führten, ist es so, dass die Justiz hier auf Antrag tätig wurde. Die Justiz reagierte also, weil jemand einen entsprechenden Antrag stellte. Ich weiß, in den Medien wird dieses in der Regel anders dargestellt.
Obwohl es verhältnismäßig nur wenige gibt, die Kinder und Jugendliche missbrauchen, werden seit Jahren die entsprechenden Gesetze immer mehr verschärft
Die Gruppe derjenigen, die Kinder und Jugendliche sexuell mißbrauchen ist sicherlich größer, als du es zu glauben wagst. Ich stimme dir jedoch voll und ganz zu, dass Aufgrund einer gewissen Hysterie und öffentlichem Geschrei die Politik sich nicht mehr genug Zeit lässt, Gesetze und Verordnungen zu verfassen. Da werden dann schnell mal ein paar Konkretisierungen gefasst, die die hysterische Öffentlichkeit beruhigen sollen. In der Sache selbst, also vom Grundsatz her, wurde in der Tat nichts verändert.
Die gesellschaftliche Situation hat sich hier insoweit geändert, dass heute über alles geredet wird, was vor nicht allzulanger Zeit noch unaussprechlich war. Durch die, Gott sei Dank, überwundene Sprachlosigkeit

wird jetzt mehr aufgedeckt und die Opfer werden auch nicht mehr zu Mitschuldigen gemacht.
Bei unserem Thema hier müssen wir jedoch darauf achten, uns nicht in den hysterischen Gedankengängen großer Teile der Bevölkerung zu verstricken sondern mit aller Ruhe und Gelassenheit uns dem Thema der Nacktheit und ihrer Bewertung nähern und ebenso ruhig und gelassen unsere Position vertreten.