Ich mag jetzt mit meiner Aussage, meiner Meinung sicher polarisieren, aber ich möchte einfach mal meine "zwei Cent" hier in den Hut werfen:
Ich bekomme das Gefühl, daß es keine intolerantere Gemeinschaft, als FKK-ler gibt!
Die Einen verteidigen FKK als einzig wahre, tolerante Lebensweise.
Die Anderen möchten eher ihren voyeuristischen Neigungen nachgehen.
Wieder Andere möchten einfach ihrer Leidenschaft nachgehen, wo und wie sie wollen und das Leben genießen und da möglichst ohne Konventionen durch Bekleidung.
Was diese drei - es mögen vielleicht auch mehr Gruppierungen und Strömungen in der FKK sein - betrifft und eint ist die Abneigung gegen die jeweils anderen!
Ich habe hier schon so einige Meinungen gelesen und einige sprachen sogar auch eine Empfehlung zur Therapie aus, nur weil die geäußerte Meinung anders war. Wer da nun einer Therapie bedarf, möchte ich mal nicht vertiefen.
Warum kann man nicht jeden so leben lassen, wie er es möchte?
Gehe ich an einen Strand und mag keine Badebekleidung, lasse ich sie weg und bade und sonne mich halt nackt! Was soll es jemanden stören? Niemand muß hinschauen und jeder kann vorbeigehen!
Bin ich jetzt nun, mit meinem/r LebensgefährtIn am Strand, sonne und bade - ob jetzt textil oder FKK, ist egal - und uns überkommt die erotische, sexuelle Lust aufeinander, können wir uns doch vergnügen. Niemand muß zuschauen! Alle können sie daran vorbeigehen!
Sehe ich, als FKK-ler Menschen die in Textil baden und sonnen, muß ich mich doch nicht erregen oder aufregen oder was auch immer, wenn ich, nackt, an ihnen vorbeigehe.
Bin ich jetzt an einem FKK-Strand, bin entspannt und fühle mich wohl und bekomme eine ungewollte, unwillkürliche Errektion, dann ist sie halt da und geht auch wieder weg! Ich muß mich dafür nicht schämen müssen oder gleich auf den Boden schmeißen, wie ein Soldat bei Granatbeschuß oder ins kalte Wasser springen. Wer hinguckt ist selber schuld, wenn es ihn negativ berührt! Ich darf sie dann nur nicht jemanden unter die Nase halten und fragen: "Na, ist er nicht schön?"
Ich finde, es wird viel zu viel in Regeln und Verordnungen gepreßt und es gibt viel zu viele Menschen, die eine gewisse "Blockwart-Mentalität" haben und auf alles und jeden aufpassen und über die Einhaltung von Regeln und Verordnungen wachen müssen und Zuwiderhandlungen gleich, standrechtlich ahnden müssen. Zu viele Leute, die ihre Oberlehrermentalität, zu jeder sich bietenden Gelegenheit, zur Schaustellen müssen. Und dies dann gerne in Vereinen - egal, ob das jetzt ein Schützenverein, ein FKK-Verein oder ein Bridge-Club ist!
Es ist mir auch ganz klar, daß ich, als Einzelner, niemanden dazu zwingen muß, meine Nacktheit zu "ertragen" oder meine sexuellen Vorlieben mit meinem/r PartnerIn zu erdulden. Dazu kann ich mich an ungestörte Orte zurückziehen, wo ich niemanden belästige. Und wenn dann eben jemand vorbeikommt und mich sieht/beobachtet, ist das sein Problem, wenn es ihn negativ berührt. Ich habe ihn zu nichts gezwungen.
Was mir, in vielen Teilen des sozialen Lebens, auffällt ist, der mangelnde und stark abnehmende respektvolle Umgang mit seinem Nachbarn. Egal, ob in der Reihenhaussiedlung, im Schrebergarten oder am FKK-Strand.
Jeder pocht auf die aufgestellten Regeln, daß sie eingehalten werden und wenn er selbst an die Grenzen dieser Regeln kommt, bemüht er/sie sich diese, so gut als möglich, zu umgehen. Darauf angesprochen heitß es dann entweder: "Das macht X Y ja auch!" oder einfacher "Ich? Ich halte die Regeln immer ein! Aber der/die X Y, das sind Schweine! Die umgehen jede Regel. Letztens erst, da ..."
Leute, habt einfach etwas mehr Respekt und Achtung vor eurem Nächsten und laßt ihn leben, wie er leben möchte.
Ich freue mich jetzt auf den Shitstorm der Oberlehrer und Blockwarte ...