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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Mi 27. Apr 2016, 14:46

Bummler hat geschrieben:Es gibt eine ausgeprägte intellektuelle und individuell freiheitlich geprägte Szene, die sich der Nacktheit bedient um ihre Lebensweise vom Mainstream abzugrenzen.
Das ist richtig. Aber das Problem ist, dass sich die heutige Jugend nicht vom Mainstream abgrenzen will, sondern diesen gut findet – Zitat aus einem Artikel der Süddeutschen vom 26.4.2016:

Abgrenzung und Provokation sind out. Die Studie "Wie ticken Jugendliche 2016?" zeigt: Junge Leute möchten heute so sein wie alle.
[…]
Die auf Abgrenzung und Provokation zielenden Jugend-Subkulturen gebe es kaum mehr, heißt es in der Studie, die unter anderem von der Bundeszentrale für politische Bildung in Auftrag gegeben wurde. Anders ausgedrückt: "Neo-Konventionalismus", und das klingt nun wirklich nicht nach Nirvana und gefärbten Haaren.


Okay, die Umfrage ist nicht repräsentativ, trotzdem ist das eine Aussage, die (mich) verstört. Aber den Begriff Neo-Konventionalismus sollte man sich schon merken.


Tim007 hat geschrieben:Ich vermisse eine wirklich liberale Partei.
Vielleicht wird mit der FDP doch noch was. Lindner war jedenfalls einer der ersten, der diese Pläne des Justizministers gegeißelt hat – Zitat aus focus.de:

"Seine Pläne zum Verbot vom Nacktheit und sexualisierter Werbung sind an Spießigkeit kaum zu überbieten. Die Verhüllung von Frauen zur Bändigung von Männern zu fordern, das kannte man von radikalen islamischen Religionsführern, aber nicht vom deutschen Justizminister."

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Garfield » Mi 27. Apr 2016, 16:55

Aria hat geschrieben:Vielleicht wird mit der FDP doch noch was. Lindner war jedenfalls einer der ersten, der diese Pläne des Justizministers gegeißelt hat
Nur weil sich einer von der FDP gegen ein Nacktverbot in Werbung ausgesprochen hat willst du diese Bürgerfeindliche Partei wieder in den Parlamenten haben? :shock:

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Mi 27. Apr 2016, 18:37

Garfield hat geschrieben: ... willst du diese Bürgerfeindliche Partei wieder in den Parlamenten haben? :shock:


Warum ist diese Partei "bürgerfeindlich"?
Das musst Du bitte erläutern.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Garfield » Mi 27. Apr 2016, 19:56

Tim007 hat geschrieben:
Garfield hat geschrieben: ... willst du diese Bürgerfeindliche Partei wieder in den Parlamenten haben? :shock:


Warum ist diese Partei "bürgerfeindlich"?
Das musst Du bitte erläutern.

Dann lese dir mal diese beiden Dokumente durch und verstehe vor allem was mit den Texten gemeint ist:

https://www.fdp.de/sites/default/files/ ... ogramm.pdf
https://www.fdp.de/sites/default/files/ ... -07-23.pdf

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Do 28. Apr 2016, 11:27

Aria hat geschrieben:Okay, die Umfrage ist nicht repräsentativ, trotzdem ist das eine Aussage, die (mich) verstört. Aber den Begriff Neo-Konventionalismus sollte man sich schon merken.


Ich habe das Ergebnis dieser "Umfrage" auch gelesen. Die Zeitungen schreiben das wohl eifrig ab. Anscheinend ein Wunschtraum in Redaktionsstuben. Sicher, einen realen Hintergrund mag es für diesen Neo-Konventionalismus geben, nämlich die Finanzstärke der Eltern, die notwendig ist um ständig das neueste Smartphone zu haben. Vielleicht ist ein weiterer Grund auch die Vielfalt an Ausbildungsmöglichkeiten, die junge Leute wegen dem Geburtenknick heutzutage haben. Da kommt man nicht auf dumme Gedanken.

Garfield hat geschrieben:
Dann lese dir mal diese beiden Dokumente durch und verstehe vor allem was mit den Texten gemeint ist:

https://www.fdp.de/sites/default/files/ ... ogramm.pdf
https://www.fdp.de/sites/default/files/ ... -07-23.pdf


Puh, wieder 150 Seiten Parteiprogramme. Aber man muss da durch wenn man mitreden will.
Also, die FDP hat als liberale Partei wenigstens so etwas wie eine Philosophie als Grundlage. Das zieht sie auch durch und dafür zolle ich ihr Respekt. Freilich ist dieses Programm eher etwas für die Unternehmen, getreu dem Motto "sozial ist was Arbeit schafft". Leider kann dieses Motto dazu missbraucht werden, unsozial zu sein. Insofern ist die FDP ganz sicher nicht eine Partei des in Abhängigkeit arbeitenden Bürgers, aber als bürgerfeindlich würde ich sie trotzdem nicht bezeichnen, weil sie eben auch konsequent Bürgerrechte vertritt, aus liberalem Prinzip heraus.

Insofern unterstütze ich Tims Bemerkung:

Tim007 hat geschrieben:Ich vermisse eine wirklich liberale Partei.


Außerdem haben die immer so lustige Sprüche drauf gehabt. Besonders Spaßmobil-Guido.

"Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibt es einen, der die Sache regelt - und das bin ich."

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Do 28. Apr 2016, 11:51

Du, Garfield, hast uns hier alte Programme präsentiert, mit denen die FDP zurecht nicht reüssieren konnte. Jetzt hat die Partei eine neue Führung, die sich auf alte liberale Werte wieder zu besinnen scheint, für die früher Persönlichkeiten wie Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Gerhart Baum oder Burkhard Hirsch standen. Beispiel: Leutheusser-Schnarrenberger ist als Bundesjustizministerin zurückgetreten als die damalige Bundesregierung den „Großen Lauschangriff“ beschloss.

So kann ein verantwortliches Handeln aussehen, aber der jetzige Bundejustizminister fährt einen gegensätzlichen Kurs: Er will mehr und schärfere Gesetze, um sich bei der rechten Klientel anzubiedern, spricht sie der AfD abspenstig zu machen. Damit wird er scheitern, denn die AfD bekämpft man nicht, in dem man deren Ziele und Methoden übernimmt, sondern durch klare Ansage: Bis hierher und nicht weiter!

Hier noch was zum Lesen: https://www.fdp.de/sites/default/files/ ... schaft.pdf

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Do 28. Apr 2016, 14:01

Aria hat geschrieben:Hier noch was zum Lesen: https://www.fdp.de/sites/default/files/ ... schaft.pdf


Da braucht man viel Mühe, beim Lesen. Was die FDP so alles will...

Die durchgängige Digitalisierung der Wertschöpfungskette Bau ermöglicht eine effiziente und
konsistente Abwicklung komplexer Bauprojekte.
...
Da viele verschiedene Akteure an Planungs- und
Bauprozessen beteiligt sind, ist es dabei besonders wichtig, gemeinsame Standards und Datenformate
festzulegen.


Bei uns heißt das BIM - Building Information Modeling.
https://de.wikipedia.org/wiki/Building_ ... n_Modeling

Das die Geschichte eine neue Technologie ist, die auch nützlich sein kann, ist schon klar. Allerdings, und damit muss ich die Euphorie der FDP und der Befürworter von BIM etwas dämpfen, nur im Planungsbereich.
Auf der Baustelle steht immer noch jemand mit dem Hammer am Gürtel. Und nur der schafft den Wert!

Außerdem! Wenn die Fachplaner erst im Zuge der Bauausführung eingebunden werden, dann nützt das schönste elektronische Modell nichts, da müssen dann alle planenden Beteiligten ständig auch am elektronischen Modell sein, um die Notwendigkeiten der Fachplanungen umzusetzen. Im Krankenhausbau z.B. eine ständige Herausforderung. Beim Brückenbau ist das nicht so dramatisch. Wenn da der Entwurf von allen abgesegnet ist, dann funktioniert die "Wertschöpfungskette Bau". Aber gerade da, wo die halbjährlichen Innovationsraten (z.B. für MRT oder digitale Systeme) die für Planung und Bau üblichen Zeiträume von 2 bis 3 Jahren drastisch unterschreiten, wird es immer problematisch bleiben.

Wenn dann noch jemand den Überblick verliert, dann war es das mit der Wertschöpfung. Meine Meinung ist die, dass Digitalisierung niemals mehr als ein Hilfsmittel gesehen werden darf. Ob ich eine Planung digital oder herkömmlich mache ist egal, wenn die daran Beteiligten ihren Job können. Ob die Zeichnung dann eine Handskizze ist oder ein Cad-Plan auf einem Tablet ist völlig wurscht.

Sicher, der große Vorteil der Digitalisierung ist der, dass man Änderungen sehr schnell machen kann und beim BIM kann auch jeder eine Änderung sehen und entscheiden ob sein Anteil an dem Projekt von der Änderung betroffen ist. Nur muss er dazu online und ständig verfügbar sein. Wenn man dann noch an mehreren Projekten arbeitet, dann kann man Urlaub, Krankheit oder so was vergessen. Das geht dann nicht mehr.

Schöne neue Welt. Alles wird einfacher ...

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Do 28. Apr 2016, 14:08

Was richtig Gutes habe ich aber auch noch gefunden, bei der FDP:

Entscheidend für jeden technischen Fortschritt ist auch, dass es in der freien Entscheidung der
Menschen bleibt, neue Systeme zu nutzen oder nicht. Wir lehnen daher die verpflichtende Einführung
neuer technischer Systeme, die unsere Handlungsfreiheit oder informationelle Selbstbestimmung
einschränken, grundsätzlich ab.


Bravo!
Meine Stimme der FDP!
Lindner for Präsident!

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Do 28. Apr 2016, 14:40

Bummler hat geschrieben:Auf der Baustelle steht immer noch jemand mit dem Hammer am Gürtel. Und nur der schafft den Wert!
So? Ich sage: Ohne der Planung würde er tatsächlich auf der Baustelle nur rumstehen.

Deine Sichtweise, Bummler, wer Werte schafft, ist eine veraltete. Was ich sagen will: Wenn es die Putzfrau, den Architekten, den technischen Zeichner, den Lagerarbeiter, den Buchhalter, den LKW-Fahrer, ja den Pförtner nicht gäbe, würden auch die Bauarbeiter auf der Baustelle nichts tun können. Alle, aber auch wirklich alle sind notwendig, damit dort gearbeitet werden kann. Oder glaubst du, ein Bauunternehmer stellt all die ein und bezahlt sie, damit er am Ende des Monats weniger Geld auf dem Konto hat?

Aber das geht von der momentan geführten Diskussion weg. Beschränken wir uns lieber auf das Aktuelle: Der geplanten Schaffung eines neuen Gesetzes, das mit einer Art Geschmackskontrolle unsere bereits eingeschränkten Kunst- und Meinungsfreiheit nochmals einschränken will.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Do 28. Apr 2016, 14:41

Ich wollte das noch nicht einmal parteipolitisch verstanden wissen, pflichte Aria jedoch bei, dass sich bei der FDP viel getan hat.

Nein, ich habe bekanntlich eine Aversion, wenn mir, dem angeblich so mündigem Bürger, alles vorgeschrieben werden soll, vom Kontrollwahn einmal ganz abgesehen. Deshalb trennen etwa, auch darauf hat Aria zu Recht hingewiesen, Leutheusser-Schnarrenberger und Heiko Maas Welten.

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