@ hajo
Ugs. verweist der Begriff auch heute noch auf die soziale Mittelschicht.
In der Tat, wenn von der bürgerlichen Moral gesprochen wird, ist die der sozialen Mittelschicht gemeint. Ich nutze diesen Begriff jedoch so nicht gerne, weil wir ja davon reden, dass sich die soziale Mittelschicht vom Lohnniveau aus gesehen immer mehr auflöst. Andere reden auch vom Mittelstand und unterscheiden zwischen dem oberen und unteren Mittelstand. Gemeint ist jeweils die Mittelschicht oder eben das Bürgertum.
Eule hat geschrieben:
@ Bummler
Ich stelle mal die kühne These auf, dass genau diese Freiheit im Internet dazu führt, dass Nacktheit aus der realen Welt verdrängt wird.
Denn den Dreck (aus dem Internet) will man sich ja im richtigen Leben nun wirklich nicht antun.
Ich denke, hier verbindest du zwei unterschiedliche Sachverhalte, die so nicht zusammen gehören.
Welche?
Freiheit im Internet und Nacktheit in der realen Welt.
Eule hat geschrieben:
@ Zett
Ich denke, sexuelle bzw. erotische Wirkung entsteht in erster Linie dann, wenn es etwas Besonderes ist: ...
Dieses hat mit dem Thema dieses Threads nichts zu tun. Wie hieß es in der Schule: "Thema verfehlt."
Warum? Wie lautet das Thema dieses Fadens?
Thema dieses Threads ist der Unterschied zwischen der Nacktheit und der Sexualität. Das Thema der Erotik ist eine Ausweitung dieses Themas, ohne dass dieses einen weiteren Aspekt hinzusteuern kann.
@ Zett
Einer der den vom Thema sonst wie weit abweichenden Kram bis ins Unendliche auskaut, will »sexuelle Wirkung« als nicht zum Thema »Unterschied zwischen Nacktheit und Sexualität« zählen lassen
Erotik ist die Freude an dem Schönen allgemein und daher nicht nur auf "sexuelle Wirkung" ausgerichtet.
@ fkkfan54
Kuscheln hat für mich nichts mit Nacktheit zu tuen, mehr mit Sexualität.
So eng würde ich es nicht sehen.
@ Aria
Es ging und geht auch heute immer noch darum: Nacktheit wird mit der Sexualität in Verbindung gebracht. Deshalb ist die von Eule geforderte Trennung – hier Nacktheit, dort Sexualität – schlicht Unsinn, denn wir können hier nicht so tun als ob es diese Verbindung nicht gäbe.
Was viele in Verbindung setzen muss deswegen noch lange nicht richtig sein. Es geht mir auch nicht darum, die Verbindung zwischen der Nacktheit und der Sexualität zu negieren, es geht mir darum, das Wesen der Nacktheit erst einmal ohne die Bindung an die Sexualität zu betrachten. Wenn ich mich nicht irre, gehörst du zu den Usern hier, die Nacktheit grundsätzlich mit der Sexualität verbinden. Es gibt jedoch auch eine Nacktheit außerhalb der Sexualität, so wie es eine Sexualität außerhalb der Nacktheit gibt. Wenn wir uns für den Unterscheidung der Nacktheit von der Sexualität interessieren, dann ist der Teil der Nacktheit, der mit der Sexualität fest verbunden ist oder verbunden scheint, nicht in unserem Focus. Man kann also die Nacktheit ohne die Sexualität betrachten und besprechen, so wie man die Sexualität ohne die Nacktheit sehen und erörtern kann, ohne dabei die Verbindung zwischen diesen beiden Begriffen zu leugnen oder abzulehnen.
Zurück zur Prägung: Um diese zu überwinden, braucht man erstens die Erkenntnis, dass diese Prägung falsch ist, und dann den Mut, etwas zu tun, das dieser Prägung zuwiderläuft.
Ja, richtig. Und wir fragen uns jetzt, warum lässt sich die Prägung, die Nacktheit als solches negativ zu sehen und zu bewerten, zumal wenn diese in die Öffentlichkeit getragen wird, nicht oder eben von vielen nicht überwinden, wobei doch die Nacktheit als solches als natürlich angesehen wird?
Erkenntnis ist da, es fehlt lediglich an Mut.
Ja, so kann man es ausdrücken. Aber warum fehlt dieser Mut? Diese Mutlosigkeit hat doch eine Begründung, eine Ursache. Aber welche?
Die 68-er haben diesen Mut gehabt und einfach getan, was sie für richtig hielten.
Es war aber nur eine erschreckend kleine Gruppe. Und oft war dieses nur Protest gegen die Haltung des Establishment. Und wer von diesen 68-er lebt heute noch nach diesem Prinzip der Freiheit?
Es waren die geburtenstarken Jahrgänge, die Änderungen wollten und auch durchsetzten.
Ich denke, dass dieses nicht der Grund für die "Jugendrevolte" war. Und wenn du sagst:
Heute dagegen sind die Alten in der Mehrheit.
dann sie doch diejenigen, die damals revoltierten.
Und das Alter sieht gewöhnlich die Dinge konservativ, hat gern alles unter Kontrolle.
Weißt du, hier muss ich wieder sagen: "Was du hier sagst ist nicht falsch, aber deswegen nicht unbedingt richtig!" Warum haben die 68-er ihre Position gewechselt? Waren ihre Ziele falsch? Konnten sie ihre Idee der Freiheit nicht umsetzen? Welche Elemente ihrer Ideen haben sich in die bürgerliche Moral einnisten können?
Der fehlt, weil die Jugend prinzipiell nicht das macht, was die Alten machen. Zudem ist sie unpolitisch und zahlenmäßig im Nachteil.
Die Jugend ist nicht unpolitisch. Sie revoltiert nicht. Ja, dieses stimmt. Es stimmt auch, dass die Jugend sich jetzt sehr förmlich ausrichtet und Verhaltensweisen des Großbürgertums annimmt, die ihnen in dieser Form nicht vermittelt wurde und wird. Es ist jedoch nicht ein sich anpassen oder einpassen. Es geht hier schon um großbürgerliche Ideale, die unserer jetzigen Gesellschaft fehlen und oft vermisst werden.
@ free2015
Dein Beitrag ist für mich wenig verständlich. Auch ist mir deine Begründung für das flüchten der Jugend in prüde religiöse Ansichten wenig nachvollziehbar. So wie ich die Sache sehe und erlebe, liegst du mit dieser deiner Aussage völlig neben der Spur.