Zett! Du bist so in deiner Selbstmitleidsschleife gefangen, dass du Naturdenkmal im anderen Thread nicht mal zum Thema geantwortet hast, sondern direkt seinen neuen Thread für eine Jammertirade genutzt hast.
Denk doch mal bitte etwas nach.
Hans H. hat geschrieben:
@Bummler:
- Wenn du meinst: Wir können das schon "fassen", dann solltest du genau diese Frage beantworten.
Ja. Durch die Vielfalt im bewussten Verhalten der Menschen kann man sehen, dass die Entscheidung darüber, was richtig und was falsch ist, davon abhängt, in welche Gesellschaft man hineingeboren wird. Bezogen auf unseres Thema könnten wir uns vielleicht einigen auf diese Aussage: Das Gefühl der Scham (mit oder ohne Erröten) ist angeboren, aber wofür man sich schämt, ist anerzogen.Hans H. hat geschrieben:… es geht erst einmal darum, die andere bestehende Theorie, dass es da irgend etwas Angeborenes im Verhalten gäbe, zu entkräften. Dazu braucht man a) den Wegfall der Argumente, die eine Notwendigkeit postulieren und b) das Aufzeigen einer gleichwertig alternativen Theorie. Beides ist damit ja gegeben.
Auch ich bin in dieser Beziehung nicht frei von Vorurteilen, d.h. was manche da treiben stößt mich auch ab. Aber das bedeutet nicht, es sollte in irgendeiner Weise unterbunden oder verboten werden. Ich bin für größtmögliche Freiheit jedes Einzelnen, solange andere dadurch nicht tatsächlich gefährdet werden, d.h. eine bloße Beeinträchtigung des eigenen Befindens reicht nicht, um einzugreifen. Ein einfaches Beispiel: Wenn es irgendwo draußen zu laut, zu voll oder sonst wie unangenehm für mich ist oder sein könnte, dann gehe ich weg oder gehe gar nicht erst hin. Ich denke, so handeln sehr viele, und ich sehe keinen Grund, warum man sich beim Sex in der Öffentlichkeit anders verhalten sollte.Hans H. hat geschrieben:Auch wenn ich mich im Kontext mit der heutigen Zeit und unserem kulturellen Entwicklungsstand weiterhin gegen zu offen an normalen FKK-Stränden praktizierten Sex (wie dieses Jahr im Urlaub gesehen - darüber hatte ich berichtet) ausspreche, würde ich nicht mehr deinen verschiedentlichen Äußerungen in Bezug auf Änderungsmöglichkeiten widersprechen. Vielleicht kann man ja auch mal darüber diskutieren, wie schnell wohl solche Änderungen möglich sind?
Deine Vermutung geht fehl. Es ist einfach das Gefühl, dass der sexuelle Akte in die Privatsphäre gehört und nicht vor der Allgemeinheit vollzogen werden muss. Der Einfluss der Europäer war im Amazonasbecken kleiner, als du es zu glauben scheinst.Vielleicht, weil Südamerika schon vor 500 Jahren entdeckt wurde und die Ureinwohner in dieser langen Zeit zumindest mittelbaren Kontakt mit den Europäern haben konnten?Hans H. hat geschrieben:Warum ist es dann bei den Urvölkern im Amazonasgebiet so, dass die Menschen (auch zu den Zeiten, zu denen sie noch überwiegend nackt lebten) für die körperliche Liebe außer Sichtweite der Gruppe zurückziehen?
Im Verhalten gibt es nichts angeborenes. Verhalten wird grundsätzlich gelernt.Das müssen wir aber auch nicht, denn es geht erst einmal darum, die andere bestehende Theorie , dass es da irgend etwas Angeborenes im Verhalten gäbe, zu entkräften.
Gesellschaftliche Konventionen sind keine Einbahnstraße. Es geht hier nicht um das Recht-Haben, es geht hier einfach nur um Rücksichtnahme. Wenn einer ständig auf diese gesellschaftlichen Konventionen pfeift, dann soll dieser sich nicht wundern, wenn die Gesellschaft auf ihn pfeift. Du berücksichtigst bei deiner Argumentation nur eine Seite, und nur die, die diese Konventionen missachtet.Dass andere anders darüber denken, liegt wohl in der Tatsache begründet, dass sie sich aufgrund der gegenwärtigen gesellschaftlichen Konventionen im Recht fühlen.
Ich kann deinen Gedankengang verstehen. Aber das von dir gewählte Beispiel ist nicht passend. Bei der Homosexualität stand keine gesellschaftliche Konvention im Wege, sondern ein Missverständnis.Man muss nur daran denken, wie lange es dauerte, die derzeitige oberflächliche Akzeptanz der Homosexuellen durchzusetzen.
Hier kommt deine antireligiöse Haltung voll zum Tragen. Bedenke, dass eine Botschaft, die über 10.000 Jahre weitergegeben wurde, ihre Wirkung nicht innerhalb kurzer Zeit verlustig geht. Wenn du die kath. Kirche ansprichst, dann schaue mal darauf, was der Papst sagt. Nur das ich wichtig.Im Osten dagegen werden Homosexuelle nach wie vor offen diskriminiert, wobei sich die katholische und die orthodoxe Kirche wie ehedem als Hüterinnen der Moral gebärden – Beispiele dafür sind Polen und Russland. Dass es in islamisch geprägten Ländern noch schlimmer aussieht, macht diese Sache nicht besser, sondern zeigt, wie verheerend sich der Einfluss der Religion auf das Leben der Menschen auswirken kann.
Auch kleine Völker/Gesellschaften erkannten das Problem der Inzucht – und überfielen die Nachbarvölker, um deren Frauen zu rauben. Zur Blutauffrischung. Das war vermutlich lange Zeit auch in Europa üblich, jedenfalls so lange es dünn besiedelt war, d.h. vor der Zeit der Römer, die jedoch das aus den Anfängen ihrer eigenen Geschichte auch kannten: Raub der Sabinerinnen.Bummler hat geschrieben:Ich glaube, dass wir viele Einflüsse auf die Sexualmoral gar nicht mehr erkennen können. Da mag es sicherlich kulturelle Einflüsse gegeben haben, die sich nur auf der Grundlage meinungsbildender Persönlichkeiten ergeben haben (die dann in religiöse Verhaltensvorschriften mündeten), aber auch rationale Einflüsse, die sich aufgrund von Beobachtungen als schlüssig erwiesen haben (z.B. Fehlbildungen bei Inzucht).
Gratuliere dir zu dieser Erkenntnis. Allerdings steht sie diametral zu deiner Forderung, der Staat solle dafür sorgen, dass die Jugend nicht länger durch die im Internet vorhandene Pornografie verdorben werde.Bummler hat geschrieben:So ist es schon denkbar, dass eine öffentlich ausgelebte Sexualität keinen Schaden anrichtet.
Ah, auf einmal ist nur das wichtig, was Papst sagt? Das sind ja ganz neue Töne, Eule. Ich erinnere mich nämlich, dass du fälschlicher Weise den Papst von aller Schuld reinwaschen wolltest, indem du schriebst, „Der Vatikan hat die Aussage von Papst Franziskus längst richtig gestellt.“ Das hat Vatikan nachweislich nicht getan, sondern die Worte des Papstes über das Schlagen der Kinder, um ihnen damit zu Wachstum und Reife zu verhelfen, sogar bekräftigt. Du kannst dies hier nachlesen.Eule hat geschrieben:Wenn du die kath. Kirche ansprichst, dann schaue mal darauf, was der Papst sagt. Nur das ich wichtig.
Eule hat geschrieben:Im Verhalten gibt es nichts angeborenes. Verhalten wird grundsätzlich gelernt.
Darauf hatten wir uns meiner Ansicht nach schon sehr lange geeinigt. Hier ging es ja nicht um ein Gefühl der Scham - jedenfalls meiner Ansicht nach nicht, sondern um irgend etwas "nicht Greifbares". So war, glaube ich, die Ausdrucksweise.Aria hat geschrieben:Bezogen auf unseres Thema könnten wir uns vielleicht einigen auf diese Aussage: Das Gefühl der Scham (mit oder ohne Erröten) ist angeboren, aber wofür man sich schämt, ist anerzogen.
Diese deine Aussage ist äußerst strittig. Formal wird durch eine Strafe mit Freiheitsentzug auch ein Entzug der freien sexuellen Aktivitäten bewirkt. Formal jedoch nur, weil es genug Ersatzmöglichkeiten gibt und diese dem Inhaftierten nicht verweigert werden. Einmal ist es die sog. Nothomosexualität, deren Ausübung vom Vollzug nicht unterbunden wird und zum Anderen ist es der Bezug von pornographischen Produkten, die dann für die Masturbation eingesetzt werden können und dürfen. Du hast hier zwar logisch gedacht, aber die Realität sieht trotzdem anders aus.Da der Sexualtrieb kaum unterdrückt werden kann, trifft jede Einschränkung dessen die Menschen hart. Das äußert sich zum Beispiel bis heute in dem Freiheitsentzug als Strafe, da darin nicht nur Freiheit, sich frei zu bewegen, stark eingeschränkt ist, sondern auch die Ausübung der Sexualität. Und wenn doch einmal Langzeithäftlingen paar Stunden in der sogenannten Liebeszelle gewährt werden, ist das abhängig von deren guter Führung, d.h. es gibt kein Anrecht auf Sex – gäbe es das, die Volksseele würde kochen und vom Staat als Zuhälter schwafeln.
Ich verstehe nicht, warum du hier grundsätzlich so simpel denkst. Ich weiß, dass diese deine Aussage durchaus ein Ergebnis deiner strengen und dörftlich konservativen Erziehung ist. Aber du solltest dich mittlerweilen doch etwas aus dieser Enge befreit haben und kritischer denken können. So kann ich nur feststellen, diese deine Aussage ist falsch.Wer über die Sexualität des Menschen bestimmt, der hat Macht über ihn. Und wenn Religionen bestimmte Vorschriften für ihre Schäfchen erlassen und deren Übertretungen bestrafen, so haben sie Macht über sie.
Hier wird für mich nur eines deutlich, du hast die Grundzüge der kath. Morallehre aus ihrer Begründung heraus nicht verstanden. Du kämpfst, so sehe ich es, gegen ein infantiles Moralbild an, ohne dieses Bild in dein erwachsenes Bewusstsein übertragen und entsprechend übersetzt zu haben. Es ist nicht kindisch, was du sagst, sondern nur kindlich. Du solltest also die Botschaften, die man dir in deiner Kindheit und Jugend vermittelt hat, nicht nach dem Bild, sondern nach dem Sinn, in dein erwachsenes Bewusstsein übertragen.Deswegen halten sie am Überkommenden fest, auch wenn es längst klar ist, dass diese Vorschriften reine Willkür sind und absolut nichts mit der Religion selbst zu tun haben.
Aria, ich halte dich für so vernünftig, dass ich diesen deinen Anwurf als einen herausfordernden Scherz betrachte. Denn so geistig unbedarft erscheinst du mir nicht, dass ich diesen deinen Einwand ernst nehmen müsste. AlsoAh, auf einmal ist nur das wichtig, was Papst sagt? Das sind ja ganz neue Töne, Eule. Ich erinnere mich nämlich, dass du fälschlicher Weise den Papst von aller Schuld reinwaschen wolltest, indem du schriebst, „Der Vatikan hat die Aussage von Papst Franziskus längst richtig gestellt.“
Dieser Satz ist nur ausnahmslos gültig. Das Wort grundsätzlich steht hier nicht für die Möglichkeit einer Ausnahme, also Abweisung vom Grundsatz, sondern für die tiefgründige Verankerung in unserem menschlichen Wesen."Im Verhalten in Bezug auf den diskutierten Punkt gibt es nichts Angeborenes. Dieses Verhalten wird grundsätzlich gelernt."
Aria hat geschrieben:Bummler hat geschrieben:So ist es schon denkbar, dass eine öffentlich ausgelebte Sexualität keinen Schaden anrichtet.
Gratuliere dir zu dieser Erkenntnis.
Aria hat geschrieben:Zu der Entstehung der moralischen Vorschriften im Hinblick auf die Sexualität gibt es eine Theorie, die dir gefallen dürfte: Ausübung der Macht. Da der Sexualtrieb kaum unterdrückt werden kann, trifft jede Einschränkung dessen die Menschen hart.
Und wenn doch einmal Langzeithäftlingen paar Stunden in der sogenannten Liebeszelle gewährt werden, ist das abhängig von deren guter Führung, d.h. es gibt kein Anrecht auf Sex – ....
Mit anderen Worten: Wer über die Sexualität des Menschen bestimmt, der hat Macht über ihn. Und wenn Religionen bestimmte Vorschriften für ihre Schäfchen erlassen und deren Übertretungen bestrafen, so haben sie Macht über sie.
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