Aktuelle Zeit: So 28. Sep 2025, 22:03

FKK-Freunde.info

Das deutsche FKK-Forum

Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Alles rund um das Thema FKK
Benutzeravatar
 
Beiträge: 4786
Registriert: 29.03.2010
Wohnort: Limbach-Oberfrohna
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 65

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Zett » Di 7. Mär 2017, 16:19

Shiva205 hat geschrieben:Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, ist ein minimalistischer Ansatz, der sich auf die Einhaltung eines allgemeinen persönlichen Selbstbestimmungsrechts beschränkt. Das heisst mit anderen Worten: Alles ist erlaubt, solange nicht Andere dabei gezwungen oder geschädigt werden.
Das dürfte, soweit ich das mal schnell überblicke, allgemeine Rechtsauffassung sein.

Richtig problematisch wird es dann aber, festzulegen, was denn als »Schädigung« zählt. So dürfte z.B. wohl auch die "Belästigung der Allgemeinheit" zu den Schädigungen zählen - und schon sind wir wieder mitten im Streit.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5114
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Aria » Di 7. Mär 2017, 16:51

guenni hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:...sowie den Ruf des späteren Bundeskanzlers Helmut Kohl im Jahr 1980 nach geistig-moralischen Wende, die jetzt noch andauert.
sorry aria, selten so einen unfug gelesen.
Unfug? Weit gefehlt, mein lieber guenni. Kohl selbst war natürlich nicht die Ursache, denn er griff mit dem Satz von geistig-moralischer Wende nur die Stimmung im Volk auf. Wie recht er damit hatte, bewiesen die folgenden Bundestagswahlen im Jahr 1983: Er gewann sie mit einer überwältigenden Mehrheit – 48,8 % stimmten allein für die Union, 7 % für die FDP!


Shiva205 hat geschrieben:Die Ästhetik des nackten Körpers als Mittel zum Wecken der sexuellen Energie ist einfach ein geniales Phänomen der Natur - …
Eben. Bei anderen Primaten sind Weibchen nur zu bestimmten Zeiten empfängnis- und sexbereit und zeigen das mit geschwollenem Geschlecht auch an. Beim Menschen gibt es dieses Signal nicht mehr bzw. nur in Form der subtilen, unsichtbaren und nur in der Nähe wirksamen Pheromonen. Andererseits ist das menschliche Weibchen „immer“ zum Sex bereit, was mit dauergeschwollenen Brüsten signalisiert wird: Je größer, desto mehr springen Männchen darauf an. Das ist der eine Grund, warum „ständig“ kopuliert wird, d.h. unabhängig von der tatsächlichen Empfängnisbereitschaft.

Der andere Grund ist die lange Dauer, die der Mensch für die Aufzucht seiner Nachkommen braucht: Eine Frau, die es versteht, den Mann für diese Zeit an sich zu binden, hat mit seiner Hilfe eine größere Chance, ihre Kinder „durchzubringen“. Dazu ist eben die „Ästhetik des nackten Körpers als Mittel zum Wecken der sexuellen Energie“ von Vorteil.

Das gilt für alle Menschen, nur die Geistlichen der katholischen Kirche und die FKK-ler geben vor, sie wären so etwas wie immun dagegen. Ich verweise in diesem Zusammenhang gerne auf den Fuchs und die Trauben. :D

 
Beiträge: 2251
Registriert: 04.08.2016
Wohnort: Ostfriesland
Geschlecht: Männlich ♂

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Blood Moors » Di 7. Mär 2017, 16:57

Aria hat geschrieben:Andererseits ist das menschliche Weibchen „immer“ zum Sex bereit...

Dat wüßt ick aber. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Benutzeravatar
 
Beiträge: 527
Registriert: 21.07.2016
Wohnort: Rottenburg am Neckar
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 70

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Shiva205 » Di 7. Mär 2017, 17:13

Aria: Andererseits ist das menschliche Weibchen „immer“ zum Sex bereit...
Blood Moors: Dat wüßt ick aber.
... „immer“ zum Sex bereit - wenn es da nicht noch ein paar Hindernisse gäbe: die Kultur mit ihren Reglementierungen, das Besitzdenken der Männer, die Befürchtung zum Objekt degradiert zu werden, ...

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von guenni » Di 7. Mär 2017, 17:41

Aria hat geschrieben:
guenni hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:...sowie den Ruf des späteren Bundeskanzlers Helmut Kohl im Jahr 1980 nach geistig-moralischen Wende, die jetzt noch andauert.
sorry aria, selten so einen unfug gelesen.
Unfug? Weit gefehlt, mein lieber guenni. Kohl selbst war natürlich nicht die Ursache, denn er griff mit dem Satz von geistig-moralischer Wende nur die Stimmung im Volk auf. Wie recht er damit hatte, bewiesen die folgenden Bundestagswahlen im Jahr 1983: Er gewann sie mit einer überwältigenden Mehrheit – 48,8 % stimmten allein für die Union, 7 % für die FDP!


mehrfach wurde von historikern und publizisten bestätigt, dass kohl keineswegs eine geistig moralische wende eingeleitet hat, im gegenteil, er hat im großen und ganzen die politik von schmidt weiter geführt:
z.b. hier ausgeführt: http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 85811.html
zitat aus dem artikel:
"Deutschland peinlich Vaterland, rauschte damals Millionen Zeitgenossen durch den Kopf, und als der Neue kurz darauf noch von einer "geistig-moralischen Wende" sprach, sahen sie sich nur noch bestätigt.
...........................
Doch dann geschah das kleine Wunder, das vielen zu dieser Zeit noch gar nicht auffiel: Es ging einfach weiter wie bisher. Genauer: Kohl störte den Gang der Dinge gar nicht so, wie man befürchtet hatte."

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5114
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Aria » Di 7. Mär 2017, 19:33

guenni hat geschrieben:“… Doch dann geschah das kleine Wunder, das vielen zu dieser Zeit noch gar nicht auffiel: Es ging einfach weiter wie bisher. Genauer: Kohl störte den Gang der Dinge gar nicht so, wie man befürchtet hatte."
Natürlich störte Kohl den Gang der Dinge nicht – er ging ja, wie von mir oben bereits gesagt, mit dem Volk konform, was sich in den Wahlergebnissen auch niederschlug: Es sollte nun Schluss sein mit den Reformen, die die sozial-liberale Vorgängerregierung durchgesetzt hatte. Was auch geschah: Bafög zum Beispiel wurde massiv zurückgefahren, damit die Kinder der Besserverdienenden, die traditionelle Klientel der CDU/CSU, wieder größere Chancen bekamen.

Und nicht nur das: Es sollte auch Schluss sein mit der „einseitigen“ Betrachtung der Geschichte. Kohl griff das auf und faselte was von der „Gnade der späten Geburt“ mit der Folge, dass die konservativen Historiker den Kopf wieder erhoben und Schlussstrich unter die deutsche NS-Vergangenheit forderten – Zitat aus Wikipedia:

Seit etwa 1979 sahen einige dem linksliberalen Spektrum zugeordnete Wissenschaftler einen konservativen Richtungswechsel im wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurs über die NS-Zeit. Jürgen Habermas beschrieb damals eine „Neue Rechte“, die eine „Rückeroberung von Definitionsgewalten“ geradezu strategisch plane. Hans und Wolfgang Mommsen sowie Hans-Ulrich Wehler sahen solche Tendenzen auch in der NS-Forschung. Die „geistig-moralische Wende“, die Bundeskanzler Helmut Kohl 1982 in seiner Regierungserklärung ankündigte, besonders sein Diktum von der „Gnade der späten Geburt“ 1984 in Israel und seinen Besuch eines Soldatenfriedhofs in Bitburg, auf dem auch Waffen-SS-Mitglieder begraben sind, mit US-Präsident Ronald Reagan 1985 betrachteten viele als Zeichen und Verstärkung eines Trends, die historisch-politische Auseinandersetzung mit der NS-Zeit im Sinne einer verbreiteten Schlussstrich-Mentalität stillzulegen.

Die „Neue Rechte“, die damals geboren und im Laufe der Zeit immer stärker wurde, agiert ganz in diesem Sinn: Björn Höcke mokierte sich über die deutsche Gedenkkultur – Konkret: Holocaustmahnmal in Berlin –, und in Koblenz, bei einer Zusammenkunft der europäischen Rechten, forderte die AfD-Parteichefin Frauke Petry in der Tradition von Helmut Kohl erneut eine geistig-moralische Wende – Zitat aus der Welt:

«Die heutige Gehirnwäsche - Nudging - ist viel smarter als die einstige sozialistische Propaganda», fügte die ehemalige DDR-Bürgerin Petry hinzu.
Technokraten und «Sozial-Ingenieure» würden behaupten, es sei ewiggestrig und unmodern, an seinen Sitten und Traditionen festzuhalten, «zumindest wenn man ein weißer Europäer ist», sagte die Parteichefin unter dem Jubel der rund 1000 Anwesenden. Sie forderte eine «geistig-moralische Wende».


Das ist von meiner Seite der letzte „politische“ Beitrag an dieser Stelle – ich habe es Horst versprochen. Sollte von dir oder anderen noch diesbezüglicher Redebedarf bestehen, dann bitte weiter im Thread „Dokumente des gesellschaftlichen Wandels“.

 
Beiträge: 5813
Registriert: 08.07.2009
Geschlecht: Männlich ♂

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Eule » Di 7. Mär 2017, 20:01

@ Shiva205
Eule hat geschrieben:Hier geht es ja um die Feststellung der Unterschiede zwischen der Nacktheit und der Sexualitaet. Kann dieser Verbund jetzt wieder hergestellt werden?
Dass die reinen Wortbedeutungen von "Nacktheit" und "Sex" unterschiedlich sind, darüber brauchen wir, glaube ich, nicht zu diskutieren.
Es geht hier nicht um die Wortbedeutung als solches, sondern um die Bedeutung ihrer inhaltlichen Aussagen.
Was den Umgang mit Nacktheit und Sex anbelangt, habe ich eine Zeit lang gedacht, dass es sinnvoll sein könnte einen klaren Unterschied zwischen Nacktheit und Sexualität zu machen, vielleicht so, wie ihn manche (mehr oder weniger asexuellen) FKK-ler favorisieren.
Es gibt keine asexuellen FKK'ler. Der Mensch ist ein sexuelles Wesen und kann daher nicht asexuell sein. Das Voranstellen des Buchstaben "a" kehrt den Sinn des dahinter geschriebenen Begriffes in seine Negation um. Asexuell würde somit bedeuten = nicht sexuell!
Inzwischen scheint mir diese Abgrenzung der Nacktheit vom Sexuellen aber zu artifiziell.
Wenn dir der Unterschied zwischen der Nacktheit und der Sexuell artifiziell ist, dann gibt es für dich keinen Unterschied und damit wäre das Thema dieses Threads für dich erledigt. Über etwas, was es nicht gibt, braucht nicht diskutiert zu werden. Du musst dich also schon entscheiden, ob du Unterschiede zwischen der Nacktheit und der Sexualität siehst, dann stelle diese dar, oder ob es keine Unterschiede gibt, dann kannst du hier auch keine darstellen. Thema dieses Threads ist nicht die Begründung, warum es keinen Unterschied zwischen der Nacktheit und der Sexualität gibt, sondern, der Unterschied zwischen der Nacktheit und der Sexualität. Ich kann nur wiederholt vorschlagen, beim Thema zu bleiben.

Diese Abgrenzung bewirkt lediglich eine Verschiebung der Tabus von Bekleidungsregeln zu Verhaltensregeln.
Eine sehr mehrwürdige Sichtweise, für die ich bislang noch keinen Beleg gefunden habe.
Daher tendiere ich im Moment dazu den Begriff der Nacktheit wieder etwas näher an den der Sexualität zu rücken.
Wenn du dir die Diskussion in diesem Thread ansiehst, dann wirst du unschwer erkennen können, dass wir schon recht früh erkannt haben, dass es eine Vielzahl von Gemeinsamkeiten innerhalb der Begriffe Nacktheit und Sexualität gibt, diese aber nicht Thema dieses Threads sind.

@ Aria
Deinen Beitrag vom 07.03.2017 15:51 Uhr will ich nicht kommentieren. In meinen Augen vermengst du verschiedene Aussagen zu einem Brei, der in seiner naturwissenschaftlichen Aussage nicht stimmig ist. Auch das Einstreuen von sozialwissenschaftlichen Aussagen kann die Qualität dieser deiner Aussage leider nicht verbessern. Du machst da etwas stimmig, was so nicht zusammen gehört.

Die politische Diskussion bezüglich Kohl hat mit dem Thema dieses Threads nichts zu tun. Diese unsinnige Diskussion sollten wir uns hier ersparen.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 3277
Registriert: 08.11.2002
Wohnort: Nähe Frankfurt am Main
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 67

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Horst » Mi 8. Mär 2017, 00:00

Eule hat geschrieben:...Die politische Diskussion bezüglich Kohl hat mit dem Thema dieses Threads nichts zu tun. Diese unsinnige Diskussion sollten wir uns hier ersparen.
Da stimme ich Dir zu.

Wenn ich mir den Verlauf des Themas und die letzten Beiträge anschaue, bin ich der Auffassung, dass man die Diskussion nach 1496 Beiträgen mal gänzlich einstellen sollte.

Gruß
Horst

 
Beiträge: 5813
Registriert: 08.07.2009
Geschlecht: Männlich ♂

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Eule » Mi 8. Mär 2017, 01:21

@ Horst
Wenn ich mir den Verlauf des Themas und die letzten Beiträge anschaue, bin ich der Auffassung, dass man die Diskussion nach 1496 Beiträgen mal gänzlich einstellen sollte.
Ja, ich stimme dir zu. Es sind, soweit ich es sehe, keine neuen Fakten mehr, die hier vorgetragen werden. Auch wird immer mehr vom eigentlichen Threadthema abgewichen. Somit dürfte dieses Thema erst einmal durch sein.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 527
Registriert: 21.07.2016
Wohnort: Rottenburg am Neckar
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 70

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Shiva205 » Mi 8. Mär 2017, 09:44

Bevor das Thema eingestellt wird, möchte ich mich ganz herzlich bei allen bedanken, die es so lange "am Leben" gehalten haben. Mir sind dadurch viele Dinge klar geworden, und ich habe auch gemerkt, wie unterschiedlich Leute "ticken" können, wenn's um den Umgang mit Tabus geht.
LG Ingo

VorherigeNächste

Zurück zu FKK Allgemein

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste