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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Hans H. » Fr 28. Jul 2017, 13:19

Dazu:
Max Planck soll bei seiner Emeritierung gesagt haben: "Der Fortschritt in der Wissenschaft kommt nicht daher, dass die Jungen von den Alten lernen, sondern daher, dass die Alten gehen."

Gehört hatte ich es nur als Zitat von einem Forschungsleiter in der Industrie, der bei seiner Verabschiedung dies zitiert hatte. Also ob es genau wörtlich so stimmt, weiß ich jetzt nicht, ist ja auch egal.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Campingliesel » Fr 28. Jul 2017, 13:32

Bummler hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Dieser Kampf ist übrigens ein ständiger, wohl seitdem es Menschen gibt.


Nur Menschen?

Neuerungen können sich in der Regel nur durchsetzen, wenn die „Alten“, die das (bewährte) Alte aus verständlichen Gründen verteidigen, keine Machtpositionen mehr innehaben.


Ist das wirklich so? Ist es nicht eher so, dass es einen Grund oder wenigstens eine Möglichkeit geben muss Neuerungen einzuführen.
Wenn jetzt die Schwiegermutter ihren Eintopf oder die Rouladen in bewährter Weise kocht, die Frau aber die Kochshows guckt und man plötzlich auf dem Teller allerlei orientalische Gewürze hat, dann ist diese Neuerung erstmal schon schlecht. Man weiß nämlich nicht, was einen erwartet. Das können nur ganz gewöhnliche Mißempfindungen sein, wie Ekel oder Brechreiz, das kann aber auch zu Durchfall, Herzrasen oder ähnlichem führen. Man weiß es nicht. Vorsicht ist angeraten und im Zweifel sollte man irgend eine Ausrede nützen um das Essen nicht essen zu müssen.

Wenn jetzt das Essen der Schwiegermutter infolge fortschreitender Demenz nicht mehr so schmeckt oder man wegen Übergewicht vom Arzt gerügt würde, dann wäre eine Neuerung freilich sinnvoll.

Nur mal so als Beispiel.


Nicht alles, was modern und neu ist, ist immer besser! Es hat sich schon sehr oft herausgestellt, daß alte Weisheiten und Methoden, die noch aus Großmutters Zeiten stammen, immer doch das Beste ist. Darüber gibt es sogar Bücher "Was Großmutter noch wußte". Und das meiste davon stimmt auch. Wobei ich ja auch schon Oma bin, noch einiges so mache, wie ich es von Mutter gelernt habe und nicht schlecht damit fahre. Da kann mir vieles "Moderne" mal sonstwo vorbeigehen. Kostet nur unnötiges Geld.

Und wer wissen will, womit die Wirtschaft und die Politik unsere Gelder verschwendet, muß nur mal die Sendung "Extra 3 - der Irrsinn der Woche" ARD gucken.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Fr 28. Jul 2017, 13:57

Bummler hat geschrieben:Wenn jetzt die Schwiegermutter ihren Eintopf oder die Rouladen in bewährter Weise kocht, die Frau aber die Kochshows guckt und man plötzlich auf dem Teller allerlei orientalische Gewürze hat, dann ist diese Neuerung erstmal schon schlecht. Man weiß nämlich nicht, was einen erwartet. Das können nur ganz gewöhnliche Mißempfindungen sein, wie Ekel oder Brechreiz, das kann aber auch zu Durchfall, Herzrasen oder ähnlichem führen. Man weiß es nicht. Vorsicht ist angeraten und im Zweifel sollte man irgend eine Ausrede nützen um das Essen nicht essen zu müssen.
Wenn alle so ängstlich wären, wie du es hier schilderst, würden wir heute noch so essen wie in der Steinzeit. Oder noch früher, als wir noch als Affen auf den Bäumen turnten. :D

Ich habe ja Verständnis für die Ängste der Älteren vor Veränderungen, aber deswegen aus lauter Rücksicht auf Neuerungen zu verzichten, das ginge zu weit. Meine Oma sagte immer, Ältere müsse man ehren, sprich ihnen nicht widersprechen, aber irgendwann habe ich den Mut gefunden, ihr zu sagen: Alt wird jeder, das sei kein Verdienst, das man ehren müsste. Da war sie erst mal sprachlos, sprach tagelang nicht mehr mit mir. Aber auch das hat sich gegeben, sprach hinterher nur noch von der neuen Zeit, die ob der um sich greifenden Gott- und Sittenlosigkeit ein schlimmes Ende nehmen würde.

Und was meinte sie mit Sittenlosigkeit: Die harmlose „Tutti Frutti“-Show!

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Campingliesel » Fr 28. Jul 2017, 14:25

Aria hat geschrieben:Ich habe ja Verständnis für die Ängste der Älteren vor Veränderungen, aber deswegen aus lauter Rücksicht auf Neuerungen zu verzichten, das ginge zu weit. Meine Oma sagte immer, Ältere müsse man ehren, sprich ihnen nicht widersprechen, aber irgendwann habe ich den Mut gefunden, ihr zu sagen: Alt wird jeder, das sei kein Verdienst, das man ehren müsste. Da war sie erst mal sprachlos, sprach tagelang nicht mehr mit mir. Aber auch das hat sich gegeben, sprach hinterher nur noch von der neuen Zeit, die ob der um sich greifenden Gott- und Sittenlosigkeit ein schlimmes Ende nehmen würde.

Und was meinte sie mit Sittenlosigkeit: Die harmlose „Tutti Frutti“-Show!


Wenn man Ältere ehrt, geht es ja nicht um das Alter selbst in Jahren gesagt, sondern um die Lebenserfahrungen, Lebensweisheiten, die sie an jüngere weitergeben können, sofern die bereit sind, sich das anzuhören und wenigstens mal darüber nachzudenken .Und daß sie es gesundheitlich geschafft haben, so und so alt zu werden. Jüngere sollten sich nicht immer soviel auf alles Moderne einbilden und so geringschätzig über die Erfahrungen der Alten urteilen. Was wirklich gut ist, bewährt sich auch über längere Zeit.

Und mit der Sittenlosigkeit hatte sie sicher recht und meinte wahrscheinlich viel mehr als nur die " Tutti Frutti-Show". Abgesehen davon hielt ich die auch für totalen Quatsch. Wenn deine Oma wüßte, was du hier alles an sexuellen Freiheiten forderst. dann würde sie wahrscheinlich sagen, daß sie mit ihren schlimmsten Befürchtungen recht hatte.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Seelöwe » Fr 28. Jul 2017, 14:57

Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.


Das stammt übrigens von Sokrates, ca. 400 vor Christus

So lange läuft diese Diskussion schon (mindestens).... :D

Grüße vom Seelöwen

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Sa 29. Jul 2017, 13:42

Seelöwe hat geschrieben:
Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
Das stammt übrigens von Sokrates, ca. 400 vor Christus
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Sa 29. Jul 2017, 15:52

In der alten, jetzt nicht mehr gültigen bayerischen Badeordnung aus dem Jahr 1993 stand explizit, dass Vorschulkinder überall nackt baden dürfen. Auch in der neuen Badekleidungsverordnung der Landeshauptstadt München vom 24. April 2014 steht das gleiche.

Trotzdem müssen Bademeister in den öffentlichen Bädern dafür sorgen, dass auch kleine Kinder Badehosen tragen – Zitat aus dem verlinkten Artikel der Süddeutschen: Es zählt bereits zur Routine von Heinz Effenberger und seinen Kollegen, die Eltern dazu anzuhalten, ihren Kindern eine Badehose anzuziehen. Dieses Vorgehen ist mit der Unterhachinger Polizei abgesprochen und dient dem Zweck, pädophilen Interessen vorzubeugen.

Obwohl es heute keinesfalls mehr Pädophile gibt als früher, wird unter dem Mäntelchen „pädophilen Interessen vorzubeugen“ auf die Badeverordnung gepfiffen, die gerade 3 Jahre alt ist. Ist es dann ein Wunder, wenn sich Jugend, ihr ganzes bisheriges Leben an die Badebekleidung gewöhnt, auch später weigert, diese auszuziehen?

Ich jedenfalls durfte, obwohl in katholischer Familie aufwachsend, in jedem Sommer fast bis zur Einschulung nackt baden. Aber das waren halt andere Zeiten.

Das ist ein weiteres Indiz für den derzeit laufenden gesellschaftlichen Wandel zu mehr Prüderie.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Mo 31. Jul 2017, 14:11

Auf den Zeit-Artikel Die große Heuchelei hat mich Bummler im Thread Die neuen Prüden aufmerksam gemacht. Darin macht der Autor Jens Jessen eine kurze Abschweifung zu den Verhältnissen in Europa nach der französischen Revolution und stellt fest, dass wir derzeit eine offene Heuchelei wie damals (noch) nicht haben, aber man könne heute die Mutter der Heuchelei, die Prüderie, bereits in vielen Bereichen entdecken.

Und am Ende legt er den Finger in die Wunde – Zitat:

Und damit sind wir wieder bei unserem Ausgangspunkt, dem ursprünglichen Betätigungsfeld aller Prüderie – der sexuellen Grenzverletzung. Dass ein entspannterer Umgang mit dem körperlichen Begehren, wie man uns einmal einzureden versucht hat, etwas zur Humanisierung beigetragen hat, wird man jedenfalls nicht mehr behaupten können. Die Gegenbewegung, die nun wieder im Namen der Emanzipation den Sexus unter Verdacht stellt, wird gegen die wölfische Menschennatur nichts ausrichten. Es muss der Diskurs sich auch einmal der Wirklichkeit stellen. Sonst endet alles emanzipatorische Gerede bei jener krassen Form der Heuchelei, die man in Sachsen oder Brandenburg beobachten kann, wo der Antifaschismus zwar politisch beschworen, aber der neofaschistische Hintergrund von einschlägigen Gewalttaten regelmäßig durch die Justiz unterschlagen wird.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Shiva205 » Mo 31. Jul 2017, 16:08

Sonst endet alles emanzipatorische Gerede bei jener krassen Form der Heuchelei, ....
Für mich stellt sich auch die Beschimpfung der sogenannten "Notgeilis", wie sie teilweise hier im Forum betrieben wird, als eine solche Form von Heuchelei dar.

Wenn man z.B. die große männliche Resonanz auf weibliche Neuanmeldungen hier im Forum betrachtet, könnte man vermuten, dass eigentlich der Großteil der männlichen Mitglieder in irgendeiner Form notgeil ist. Ich meine das jetzt nicht im negativen Sinn, sondern einfach nur im Sinn eines natürlichen Bedürfnisses nach Kontakt zu weiblichen Personen, das irgendwie gelebt werden will. Im Prinzip kann ich sogar die übergriffigen Typen der Kölner Sylvesternacht verstehen, die, sexuell und finanziell ausgehungert, eine Gelegenheit suchen, bei der es (scheinbar) etwas lockerer zu geht. Die "Bekämpfung" dieser Kriminalität muss natürlich erst mal sein - aber mittelfristig scheint es mir sinnvoller, sich etwas auszudenken, womit man dieses allgemeine Defizit sozialverträglich abbauen kann anstatt immer weiter zu heucheln und aufzurüsten.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Evi » Mo 31. Jul 2017, 17:18

Shiva205 hat geschrieben:Für mich stellt sich auch die Beschimpfung der sogenannten "Notgeilis", wie sie teilweise hier im Forum betrieben wird, als eine solche Form von Heuchelei dar.
Bei mir im Haus ist eine neue Person eingezogen. Ob ihr es glaubt oder nicht: Es ist ein MANN! Schon für sich genommen ist das ungeheuerlich. Aber wartet, das Beste kommt erst noch: Er hat mich im Hausflur g e g r ü ß t. Und zwar auch noch f r e u n d l i c h, das kommt erschwerend dazu. Was für ein notgeiler alter Bock! Dass der sich nicht schämt, der beischlafbettelnde Halbaffe und Möchtegern-Mensch!

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