Das Schockierende am „Dritten Reich” ist doch auch, dass eine Mehrheit Freuden nachgehen konnte, während Minderheiten unglaubliches Leid zugefügt wurde. Das müssen wir in den Blick kriegen.
Einen besonders perversen Sexualakt habe ich kürzlich im TV gesehen. Teenagermädchen, herausgeputzt und in schicken langen Kleidern, tanzen mit ihren befrackten Vätern auf einem „purity ball”, einem Reinheitsball. Nach dem Tanz geloben diese jungen Mädchen dem Papa von Angesicht zu Angesicht: „Ich verspreche dir, Vater, dass ich meine sexuelle Reinheit bis zur Ehe bewahren werde.” Die Hintergründe dieser bizarren Entwicklung will ich verstehen und der Frage nachgehen, warum diese Art der Propaganda bei US-Amerikanern und -Amerikanerinnen so viel Resonanz findet.
Ich vermag es nicht zu erkennen, wieso eine Tanzveranstaltung mit einem anschließenden Versprechen dem Vater gegenüber ein Sexualakt sein soll? Dass es in den USA in religiösen und sozialen Fragen sehr viele Fragwürdigkeiten gibt, ist allgemein bekannt. Diesem Reinheitsversprechen liegt nach meiner Meinung ein völlig falschen Verständnis der Sexualität zugrunde, eben wie dieses auch bei denen der Fall ist, die die sog. "freie Liebe" propagieren. Solch ein Reinheitsversprechen wäre in meinen Augen noch ehr verständlich, was nicht richtig bedeutet, wenn sich die Jungen auch einem entsprechenden Ritual unterziehen müssten. Meines Wissens nach gibt es dieses auch in den USA.Hier der Link: https://www.thieme-connect.com/products ... 51?lang=deEinen besonders perversen Sexualakt habe ich kürzlich im TV gesehen. Teenagermädchen, herausgeputzt und in schicken langen Kleidern, tanzen mit ihren befrackten Vätern auf einem „purity ball”, einem Reinheitsball. Nach dem Tanz geloben diese jungen Mädchen dem Papa von Angesicht zu Angesicht: „Ich verspreche dir, Vater, dass ich meine sexuelle Reinheit bis zur Ehe bewahren werde.” Die Hintergründe dieser bizarren Entwicklung will ich verstehen und der Frage nachgehen, warum diese Art der Propaganda bei US-Amerikanern und -Amerikanerinnen so viel Resonanz findet.
Nicht nur in den USA, mein lieber Eule, dieses „Verständnis der Sexualität“ wird ganz offiziell von der katholischen Kirche gelehrt – Zitat aus einem Beitrag des Radio Horeb:Eule hat geschrieben:Dass es in den USA in religiösen und sozialen Fragen sehr viele Fragwürdigkeiten gibt, ist allgemein bekannt. Diesem Reinheitsversprechen liegt nach meiner Meinung ein völlig falschen Verständnis der Sexualität zugrunde, eben wie dieses auch bei denen der Fall ist, die die sog. "freie Liebe" propagieren.
„Die Keuschheit erfordert das Erlernen der Selbstbeherrschung, die eine Erziehung zur menschlichen Freiheit ist. Die Alternative ist klar: Entweder ist der Mensch Herr über seine Triebe und erlangt so den Frieden, oder er wird ihr Knecht und somit unglücklich.“
Mag ja sein.Bummler hat geschrieben:„Die Keuschheit erfordert das Erlernen der Selbstbeherrschung, die eine Erziehung zur menschlichen Freiheit ist. Die Alternative ist klar: Entweder ist der Mensch Herr über seine Triebe und erlangt so den Frieden, oder er wird ihr Knecht und somit unglücklich.“
Recht hat er, der Meister!
F. Bross: Grundkurs Germanistische Linguistik für das bayerische Staatsexamen. Gunter Narr, Tübingen 2014, S. 174. hat geschrieben:Noch im Mittelhochdeutschen bedeutete kiusche „sittsam“ oder „bewusst“. Erst zum Neuhochdeutschen hin verengte sich die Bedeutung hin zur sexuellen Enthaltsamkeit.
Bummler hat geschrieben:Recht hat er, der Meister!
Weniger die Sexualität als deren Betrachtungsweise oder deren Stellenwert.Tim007 hat geschrieben:Gerade die Sexualität ist ständigem gesellschaftlichen Wandel unterworfen.
Eben! Da hat sich niemand einzumischen, solange die beteiligten Menschen mit allem einverstanden sind.Tim007 hat geschrieben:Was ich nicht verstehe: warum lässt man sie nicht das sein, was sie ist: Privatsache?
Ich auch. Was wäre die Folge?Tim007 hat geschrieben:Bleibt für mich nur noch eine Frage: kann man dem Sexualtrieb tatsächlich auf Dauer widerstehen? Ich habe meine Zweifel.
Sexualität ist natürlich eine Privatsache. Aber der Sexualtrieb ist sehr stark und lässt sich nur schwer kontrollieren. Wer nun Menschen einredet, sie könnten das Himmelsreich erreichen, wer sie nur keusch lebten, der weiß genau, dass das nicht einzuhalten ist. Und er weiß auch, dass sich Menschen bei Übertretungen dieser Gebote schuldig, ja minderwertig fühlen werden: Sie waren anscheinend nicht stark genug. Und wer sich schuldig oder minderwertig fühlt, der ist leichter zu regieren.Tim007 hat geschrieben:Gerade die Sexualität ist ständigem gesellschaftlichen Wandel unterworfen.
Was ich nicht verstehe: warum lässt man sie nicht das sein, was sie ist: Privatsache?
Doch, hat er – Zitat:Tim007 hat geschrieben:Ich gebe zu, dass es mich zunehmend ärgert, wenn irgendwelche Klerikale, die offiziell zölibatär leben, ständig vorschreiben wollen, wie man seine Sexualität leben soll. Falls ich mich recht entsinne, hat Jesus kaum was zu diesem Thema gesagt.
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