Hans H. hat geschrieben:Es gab auch bis Mitte der 90ger Jahre an jedem Wochenende textilfreie Familien mit Kindern auf dem damals recht weitläufigen Sandgelände auf der Nordwest-Seite des Raunheimer Sees, also gegenüber der sehr kleinen offiziellen FKK-Liegewiese im Strandbad (Die Fläche ist heute ausgebaggert und daher nicht mehr so weitläufig vorhanden). Die Liegewiese im Strandbad mit Hecken-Sichtschutz zum anderen Ufer hin gibt es heute noch, aber Nacktbader an der Nordwest-Seite gar nicht mehr.
Die Ursache war aber eine ganz andere, als in vorhergehenden Beiträgen diskutiert: Die wurden vertrieben von den ab Mitte der 90ger Jahre zunehmend dort auftretenden "Multi-Kulti"- Gruppen in Altersgruppen von geschätzt zwischen 20 und 40. Die sind in Gruppen von 5 bis 15 Personen auf Nacktbader losgegangen, haben sie in oft unverständlicher Sprache angeschrien, haben Drohungen ausgesprochen wie: "wenn dich meine Schwester so sieht, dann bringe ich dich um" und sie sind auch mehrfach handgreiflich geworden. Familien sind daraufhin so schnell sie konnten geflüchtet und nie mehr wieder dorthin gekommen. Einzelne Nacktschwimmer wie ich haben es noch ein paar mal versucht, wenn die gerade nicht in Sicht waren, aber als die mir dann mal faustgroße Steine hinterher geworfen haben, nachdem ich ins Wasser gesprungen war, um denen auszuweichen, habe ich es dort auch aufgegeben.
Das immer verbreiterte und immer häufigere Auftreten dieser Leute aus der Nah-Ost- oder Nordafrikanischen Kultur ist jedenfalls der Grund für das Verschwinden der FKK an zahlreichen hessischen Baggerseen, an denen es früher üblich war. Das ist auch der Grund für die Jugendlichen einheimischer Abstammung, die ja hier, wenn sie in Gruppen unterwegs sind, immer auch Klassenkameraden aus diesen Zuwanderungs-Regionen dabei haben. Bei den hier im Stadtbereich und auch einigen der Vororte weit mehr als 50% von Schülern aus diesen Ländern hat die deutsche Minderheit in einer Klasse keine Chance mehr, in Gruppen unter sich zu sein, wenn sie etwas unternehmen. So haben sie, wenn sie im Sommer an die Seen gehen überhaupt keine Möglichkeit mehr über FKK nachzudenken. Das ginge in diesen Gruppen ohnehin nicht. Das ist für mich ein klarer gesellschaftlicher Wandel!
Einen "Sog der Sexualisierung" kann ich dagegen nicht im Geringsten erkennen. Was soll das sein? Wodurch macht der sich bemerkbar? Wo und wie lenkt der die FKK in eine falsche Richtung? Diese Argumentation ist für mich nicht nachvollziehbar und entspricht weder meinen Beobachtungen und Erfahrungen noch dem, was die nächste jüngere Generation in unserer Verwandtschaft zu diesem Thema sagt.
Deine Darstellung zeigt schreckliche Szenen. Warum diese Gewalt keine polizeiliche Verfolgung nach sich zog, weiss ich jetzt nicht.
FKKler sind in letzter Zeit auch von Anwohnern und Verwaltungen vertrieben worden, mit anderen Mitteln. Ein Problem ist vielleicht, dass die Nutzer dieser Strände nicht aus der Gegend kommen, sich nicht trauen sicjh als Nacktbader zu outen um den Platz zu verteidigen und ihnen das Nacktbaden nicht so wichtig ist.
Daß Kinder und Jugendliche heute deutlich mehr Kontakt mit Gleichaltrigen haben, die aus der Türkei, aber auch anderen relativ konservativen Ländern stammen, ist auch meine Beobachtung. Tatsächlich verschiebt sich hier die Einstellung zu Nacktheit durch Kontakt mit anderen Kulturen. Ich kenne allerdings viele junge Erwachsene, bei denen es diesen Grund nicht gibt. Bei meinen Enkeln könnte es aber der Fall sein.
Nackt mit Freunden, Mitschülern, Kollegen, Verwandten und Nachbarn zusammen zu sein, hat immer noch eine deutlich höhere Hemmschwelle als im Urlaub oder am Wochenende, weit weg von zuhause, nackt zu baden. Dabei ist die Herkunft relativ egal.
Für Muslime ist der Weg zur offenen Nacktheit sicher weit. In den 60ern galt bei Normaldeutschen eine ähnliche Sittenstrenge. Trotzdem waren viele von uns in der Lage, mehr Nacktheit zu wagen. Vielleicht gerade deshalb.