@Aria:
Da bilden die meisten FKK-ler mit ihrer Ablehnung von tätowierten und/oder gepiercten Menschen keine Ausnahme.
Das hat ja nun wenig damit zu tun, ob man FKKler ist oder nicht. Tätowierungen und Piercing ist eben Geschmackssache. Und muß ja auch nicht jeder haben. Zudem halte ich es auch für ungesund, zumindest die ganz großflächigen Tätowierungen, da es nunmal eine Hautschädigung ist. Mal so ein kleines Bildchen ist sicher nicht so schlimm. Und bei Piercing besonders im Intimbereich kann ich mir auch nicht vorstellen, daß das so gesund sein soll. Sind ja doch sehr empfindliche Stellen.
Wenn FKKler besonders für Natürlichkeit sind und auch für gesunde Lebensweise sein sollen, dann verstehe ich schon, daß sie da mehr dagegen haben als andere.
(auch wenn ich das mit der gesunden Lebensweise nicht so sehe wie Zett das darstellt, nicht, daß ich da wieder in einen Topf mit ihm geworfen werde).
Deswegen haben auch 100 Jahre FKK nichts bewirkt – wir sind immer noch eine Minderheit.
Zum einen sind es inzwischen schon 120 Jahre, und zum anderen kann man doch wahrhaftig nicht sagen, daß diese lange Zeit
nichts bewirkt hat.
Eine Minderheit werden wir sicher schon wegen des Klimas bleiben.
Aber ansonsten hat sich im Laufe der Zeit sehr viel geändert. Heute ist es möglich, fast überall an Gewässern nackt zu baden, egal, ob das nun offizielle oder inoffizielle Strände sind. Und WAnderungen sind auch häufig akzeptiert und werden vielerorts gemacht. Vor der Wende wäre das jedenfalls in der BRD noch längst nicht so denkbar gewesen wie heute. Andererseits haben sich heute Dinge eingeschlichen, die damals noch möglich waren, aber heute undenkbar sind.
Und das liegt an der heutigen Sexualisierung. Auch wenn das einige nicht gerne hören, aber andererseits weiß das inzwischen jeder.
z.B. heute am See waren sehr viele Leute, aber gerade mal 4 Kinder. 2 davon mit Badekleidung, obwohl sie noch lange keine Anzeichen von Pubertät hatten. Sowas hätte es vor 40 Jahren nicht gegeben. Egal, ob auf einem CAmpingplatz, Badestrand oder Verein. Aber zum Glück überwogen wenigstens die Paare und nicht nur lauter Single-Männer 60 +.
Und wo Individualität nicht gewünscht ist, dort herrscht Uniformität. Uniformität bedeutet: Keine Abweichung von der vorgegebenen Linie, also auch keine Abweichung in Sachen Kleidung, Wohnen oder Verhalten. So konnte man Anfangs einen Ex-DDR-ler meilenweit an seiner Jeanskleidung erkennen. Und Frauen an ihren Frisuren. Und Städte an ihren Plattenbauten.
Das stimmt auch nicht so ganz. Einerseits hat jeder die Möglichkeit, sich individuell nach seinem Geschmack zu kleiden. Vorgegebene Linien gibts höchstens in der Arbeitswelt. Oder bei besonderen Veranstaltungen, wo z.b. Festliche Abendkleidung erwünscht ist. u.ä.
Aber da, wo eigentlich keine vorgegebenen Linien sind, schaffen sich die Leute selber welche, nämlich durch die Mode. Jeder will das haben, was alle anderen auch haben. Auch wenn es überhaupt nicht zum Typ paßt.
Und was die Mode in der Ex-DDR angeht: da blieb ja kaum was anderes übrig, als das zu tragen, was die Planwirtschaft herstellte. Außer man hatte Westverwandtschaft, die mal was "westliches" schickten oder man konnte sich was im Intershop kaufen. Oder man nähte sich selber was, falls man das Material dafür bekam und das konnte.
Und weil FKK-ler keine besseren Menschen sind, dulden sie mehrheitlich auch keine Abweichler unter sich. Abweichler sind alle, die nicht ganz nackt sind, wo das Nacktsein vorgeschrieben ist. Womit wir wieder beim Anfang wären.
Abweichler sind hier im Forum und in Chats häufig z.b. solche, die es nicht für nötig halten, den ganzen Tag zu Hause nackt zu sein, nur um als Nudist bezeichnet werden zu können, und auch, die sich nicht rasieren wollen und auch nicht gepierct sein wollen. Als Abweichler gelten sogar FKKler, die Sex am FKK-Strand ablehnen und die dann noch als prüde hingestellt werden, so als wenn sie gar nicht nackt wären. Weil das ja alles angeblich heute dazugehören soll.