Jugendliche sind häufig unsicher, gerade wenn es um ein Thema geht, bei dem man sich ganz übel blamieren kann - insbesondere, wenn es um den eigenen Körper geht. Allein die Vorstellung, man ginge irgendwohin, zieht sich aus und plötzlich kommt da ein alter Sack energisch auf einen zu und sagt: "So nicht!" Das will man nicht...
Diese Gedanken kommen aber nicht von selbst. Es wird einem vorgelebt, von den Eltern und von der Gesellschaft. Und dass unsere Gesellschaft zum Teil nun mal so tickt, kann man in einem anderen aktuell heiß diskutierten Thread hier ganz gut erkennen. Da war es kein Jugendlicher, sondern eine Pfarrerstochter, der man energisch gesagt hat: "So nicht!"
Die Etikette am FKK-Strand ist also durchaus da und wird in diesem Forum ja auch hartnäckig ausdiskutiert.
Der Jugendliche wird sich gewiss auch noch weitere Gedanken gemacht haben, aber das war die Frage, die er gestellt hatte. Mit mehr Erfahrung zu dem Thema wird er sich dann auch andere Fragen stellen. Z.B.: Was tut man, wenn die alten Leute ihn tatsächlich blöd anmachen und 200 Seiten lang mit ihm diskutieren wollen?
Ja, offensichtlich begeistert sich der Großteil nicht für die FKK. Muss auch nicht. Aber manche tun es und ich denke, die sollte man auch einfach lassen. Jugendliche sind genauso divers wie der restliche Teil unserer Gesellschaft. Es gibt nicht "die" Jugendlichen, die alles genauso machen wie alle anderen. Es gibt nicht "die" Jugendlichen, die "a" sagen und "b" machen, sondern das sind unterschiedliche Menschen.
Die Leichtigkeit liegt jedoch darin, im Zweifel einfach zu sagen "mach es!
" anstatt jahrelang darüber zu lamentieren und doch zu keinem Ergebnis zu kommen. Dieses leichte "mach es einfach!
" ist vielen jüngeren zu eigen. Das komplizierte "ja, aber!
" kommt dann von den älteren.
Deshalb denke ich: Einfach ganz natürlich vorleben, akzeptieren und tolerieren, ganz normal darüber sprechen, zeigen, dass es geht, und einfach kein Drama daraus machen - das ist wahrscheinlich das beste, um mittelfristig die "FKK, so wie sie sein sollte", wieder aus der "Ja, aber!"-Mottenkiste hervorzuholen und in Richtung "mach es einfach!"-Trend zu schieben.