nacktistsexy hat geschrieben:Wir müssen generell lernen, mit allen unseren Gefühlen mehr sozial kompatibel, statt nur konsumorientiert umzugehen, und werden dann möglicherweise wieder fähiger werden, Nähe zu erleben, ohne voreinander flüchten zu müssen.
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So lange wir in einer Gesellschaftsform leben, die durch unverzichtbares Wachstum und Konsumorientiertheit geprägt ist, wird sich im Bewußtsein und Verhalten der Bevölkerung nichts ändern. Im Gegenteil, die Welt wird immer mehr verunmenschlichen. Wir sehen es an der Krise in Griechenland. Viele (die meisten?) Deutschen haben Angst, etwas von ihrem Wohlstand zu verlierem. Uns geht es einfach schon zu lange zu gut. Von daher haben wir das Teilen und Abgeben verlernt. Diese Angst vor dem Teilen wird auch noch heftig von unseren Medien und auch der s.g. seriösen Presse geschürt. Da wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Und schon ist es wieder da: das Bild vom häßlichen Deutschen in der Welt. Über 60 Jahre haben wir gebraucht, um dieses Bild von der Wand nehmen zu können. Jetzt hängt es wieder!
nacktistsexi, du hast mit deinem letzten Satz deines Beitrages sicherlich recht und ich würde mir auch ein Leben in einer sozialen und gerechten Gesellschaft, in der mehr miteinander und weniger gegeneinander gelebt und nicht ständig von den Ellenbogen Gebrauch gemacht wird, wünschen. Aber das ist, und davon bin ich heute felsenfest überzeugt, unrealistisch. Unsere Wirtschafts- und Gesellschadftsform läßt lediglich ein derartiges Wunschdenken zu, nicht aber dessen Verwirklichung.
Wie ist es sonst möglich, das Märchen, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene immer noch eine große Faszination auf sie ausüben? Der Wunsch nach Frieden und Geborgenheit ist da. Er darf bloß nichts kosten. Ein Dilemma.