Konrad R. hat geschrieben:Es geht darum, den Anderen, der ja nicht mit der Verbreitung einverstanden ist, bloßzustellen.
Doch wie kann man jemanden bloßstellen, der sich so an angemessenen Orten, FKK-Bereich am See, Sauna, zeigt, wie er aussieht? Worauf fußt die Macht, jemanden bloßstellen zu können?
Stellen wir uns folgenden Dialog vor:
A: "Ich habe dich nackt gesehen."
B: "Und jetzt?"
A: "Ich habe Fotos von dir gemacht und im Internet geteilt"
B: "Das Internet ist voll davon, und jetzt"
*später*
C zu D: "Hey, ich habe A nackt gesehen".
Worin fußt genau die Macht?
Mein Theorie:
a) A hat zu diesem Zeitpunkt keine Möglichkeit, eine Waffe zu verstecken und ist daher ungefährlich. Doch nun, bekleidet, könnte er bewaffnet sein. Daraus läßt sich also keine Macht ableiten.
b) C und D fühlen sich zu A hingezogen, trauen sich jedoch nicht, dies zu kommunizieren.
c) C und D wären gerne nackt, prüfen aber anhand von der Reaktion auf A, ob andere das auch in Ordnung finden.
Allen gemein scheint zu sein, daß B, C und D hoffen, daß sich A schlecht fühlt und schämt, damit sie dieses Gefühl immer wieder in ihm hervorrufen können, wenn sie möchten, wenn er sich behauptet. Quasi wie die Schmutzkampagnen im US-Amerikanischen Wahlkampf.
Der einzige Weg ist daher, sich nicht zu schämen. Das Gegenüber anzusehen und selbst zu verurteilen.
Um das zu erreichen muß man wiederum wissen, was Scham eigentlich genau ist. Lange ging ich davon aus, daß es die Angst ist, vom Stamm ausgeschlossen zu werden und draußen ungeschützt zu sterben.
Jetzt ist es allerdings so, daß FKK legal ist, vom Stamm wird man also schonmal nicht ausgeschlossen.
Nur wenn man genau seziert, was hier passiert, kann man damit wirkungsvoll umgehen.