Nach dem es am vorigen Wochenende recht gut geklappt hat, nutze ich auch das nächste (Schönwetter-) Wochenende.
Geplant ist der Aufstieg von Volderwildbad auf den Haneburger und von dort die Überschreitung zum Largoz. Der Largoz ist als Schitour selbst bei extremer Lawinengefahr bekannt und daher sollte der Abstieg recht sanft sein.
Auf der Karte ist ein Weg bereits vor der Voldertalhütte eingezeichnet. Den nehme ich. Was als Straße eingezeichnet ist, verliert sich bald im Gebüsch. Trittspuren leiten weiter. Entlang des Bachs neben dem kleinen Wasserfall geht es im felsdurchsetzten Wald hinauf. Hab ich eine andere Wahl?
Als es flacher wird verlieren sich die Spuren. Ab jetzt wird es richtig mühsam. En straff gespannter Stacheldrahtzaun wird zum Hinderniss. Schlussendlich geht es durch steile Heidelbeerfelder hinauf bis zur Zufahrtsstraße zur Markissalm. Definitiv nicht empfehlenswert. Da gilt wirklich der Spruch: "Für Abkürzungen haben wir keine Zeit."

Die Markissalm liegt super, ist jedoch unbewirtschaftet.
Nun geht es ziemlich gerade jedoch nicht allzu steil hinauf zum Haneburger.

Dass die Sonne nicht herunterknallt ist angenehm, nur die Regentropfen hätte ich nicht erwartet. Allerdings ist nur alle paar Meter einer zu spüren. Ich gehe daher ruhig weiter. Tatsächlich ruhig - ich habe das Gefühl im Schneckentempo unterwegs zu sein. Sobald es bergauf geht muss ich drastisch das Tempo reduzieren.
Kurz vor dem Kamm kommt die typische Blockhalde dieser Gegend:


Auf der Scharte mit Blick ins Inntal und dem Ausgang des Halltals. Nach rechts geht dann die Kammüberschreitung los.
Die letzten 90 hm sind nochmals steiler wobei das Gipfelkreuz wirklich zu erklettern ist.

Da es flach genug ist, sehe ich eine Chance auch wieder herunter zu kommen und meistere diese Stelle ohne Rucksack.

Ganz hinten ist der Largoz. (Eine interessante Alternative könnte sein höher loszugehen, zur Largozalm, dann die Querung über die Almen zum Haneburger und über den Kamm zurück.)
Die Kammüberschreitung ist wirklich lohnend. zuerst geht es fast 300 hm hinunter. Landschaftlich sehr abwechslungsreich geht es weiter.

Interessante Felsformationen
Zuerst hinauf auf den Roßkopf mit Blick zurück zum Haneburger

Weiter geht es Richtung Wattenspitze. Da kommt tatsächlich eine richtige Überraschung:

Ein kurzes Kriechband - eine echte Challenge für meine Schulter.
knapp unterhalb des Bandes ist eine Reihe an Felsplatten, die gute Tritte sind. So komme ich ganz gut weiter. Den letzten Meter muss ich dann doch aufs Band - war nicht ganz angenehm.
Der kurze Abstecher auf die Wattenspitze ist jedenfalls empfehlenswert (Steigspuren).

Zu dem Gipfelkreuz bin ich nicht hinüber.
Ab nun gibt es wirklich keine Überraschungen mehr.
Außer vielleicht eine Rampe in die Unterwelt?

Hinunter zum Largoz-Gipfelkreuz

Mit Blick ins Inntal und dem Ausgang des Halltals.
Möglicherweise wegen des eigenartigen Wetters waren kaum Menschen da.
Nun noch über die sanften Hänge hinunter zur Alm und die Rodelbahn abkürzend zum Parkplatz.
Das Volderwildbad eine Mini-Ansiedlung mit Kirche und sehr gepflegtem Rasen ist, wusste ich auch nicht.

Am Sonntag war ich primär müde, wollte jedoch dem guten Wetterbericht vertrauend noch einmal hinaus. Meine Wahl viel auf den Morgenkogel eine mir bereits bekannte Tour, die sanft ist doch schon ein bisschen alpines Gelände hat und recht einsam ist. (Bericht weiter oben)
Am Parkplatz Hinterlarcher geht es los. Erstmals waren bei der kleinen Kapelle etliche Ausflügler. Weiter zur Arztalalm. Da ich wirklich unmittelbar an der Terrasse vorbei muss, binde ich mir für die paar Meter das Tuch um.
Sanft ansteigend quer es immer links hinauf zum Überfallgründl. Ab hier sind es noch 300 hm über den sanften Hang meist über kleinere Blockhalden bei freier Wegwahl hinauf auf den Gipfel. Meine Rast wird durch kräftigen Donner beendet. Die Sonne hat sich gut versteckt. Es grummelt immer wieder. Ich beschließe also gleich übers Morgenköpfl abzusteigen. (Hinauf wäre es noch ein echtes Kraft-/Konditionstraining geworden).
Allerdings bin ich im Abstieg nicht allein.

Das Köpfl selbst möchte ich schon "mitnehmen".

Ist viel einfacher als es hier ausschaut!
Am Parkplatz angekommen regnet es.
Jetzt ein paar Wochen später ist alles wieder ganz anders. Die Beweglichkeit der Schulter hat dramatisch abgenommen, eine richtig schmerzhafte Woche ist vorbei. Neue Diagnose: frozen shoulder. Die Kapsel hat sich durch die lange Ruhigstellung verhärtet.
Sollte wieder fast werden, dauert meist ein Jahr!