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Bergsteigen rund um Innsbruck (und ein bisschen weiter)

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Re: Bergsteigen rund um Innsbruck (und ein bisschen weiter)

Beitrag von Ich liebeFKK » Sa 5. Okt 2024, 16:23

Tolle Berichte und Bilder von dir. Sehr informativ und interessant. Danke dafür.

 
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Re: Bergsteigen rund um Innsbruck (und ein bisschen weiter)

Beitrag von Trixi » Sa 5. Okt 2024, 16:44

Ich schließe mich an. Die Berichte von Ulrich sind immer eine Bereicherung.

Ulrich - gute Besserung.

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Re: Bergsteigen rund um Innsbruck: Garberskopf

Beitrag von BarfussUlrich » So 1. Jun 2025, 09:30

Die Frozen Shoulder war den ganzen Winter über höchst einschränkend. Daher gibt es diesmal gar keine Winterberichte. Der Versuch einer Schneeschuhtour nach Weihnachten hatte höllische Kreuzschmerzen zur Folge. Ursache war der Muskelabbau. Insgesamt hatte ich 8 Monate kaum Chance auf Bewegung. Erst ein 8-tägiges Meditationsretreat im Kloster in Sri Lanka hat dann den Schub bewirkt. Mit Februar ist die Beweglichkeit langsam aber deutlich besser geworden.
Für den Alltag bin ich wieder fit. Die Bewegungsgrenzen wie ich sie beim Bergsteigen (vor allem im Fels) gerne wieder hätte müssen noch weiter hinausgeschoben werden - aber immerhin: Es geht ja schon wieder ein bisschen was.

Gut 10x war ich heuer schon wieder am Achselkopf - meine "Traininsstrecke". Ein Jammer wie ich mich (immer noch) da rauf mühe. Kraft- und Konditionsaufbau dauern doch auch seine Zeit.

Den Zwickeltag (Fr., 30.05.2025) nützte ich für eine erste Erkundung meiner Fähigkeiten im neuen, unbekannten Gelände. Da der Schnee ja schon wieder recht weiß von den Bergen blitzt, wollte ich unter 2000 m bleiben. daher fiel meine Wahl auf die Runde: Brunstkopf - Garberskopf - Kreuzjöchl im Karwendel von Hochzirl aus.

Parkplatz ist am Bahnhof Hochzirl (Bahnstrtecke nach Garmisch). Der 1. km geht bis durchs Krankenhaus Hochzirl. Danach geht es auf eine lange Forststraßenreise. Bei 13 °C am Morgen hat es ein bisschen gedauert bis ich auf Betriebstemperatur war und die 2 Kleidungsstücke (T-Shirt und Hose) in den Rucksack packen konnte.

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Etwas überraschend dann diese Rastplatzgestaltung.

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Endlich erste Sonnenstrahlen (allerdings auch nur kurz)

Für den Weg auf den Brunstkopf habe ich einige unterschiedliche Varianten gefunden. Auch die Schautafel im Krankenhausareal hat wieder einen anderen Weg gezeigt. Nach der letzten Forststraßenabzweigung sind dann ziemlich an der Stelle der Schautafel diese blauen Markierungen sichtbar.
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Denen bin ich nach. Zuerst total weglos durch den Wald. Allerdings immer wieder mit den blauen Punkten (mit unterschiedlichen Zahlen!).
Nach ca. 50 hm werden Steigspuren erkennbar und führen tatsächlich den Kamm hinauf. Nach dem letzten steileren Stück dann ein Hochsitz:
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Ab nun ist der Steig deutlich sichtbar und ausgetreten. Der extra Aufstieg der letzten paar Meter auf den Brunstkopf lohnt sich, denn da ist eine richtig tolle Wiese zum Rasten:
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Weiter geht es am bzw. unterhalb des Grates durch Latschengassen und Rinnen.

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Ausblick auf den Solstein

Zwischendurch gibt es sogar ein bisschen Alpin-Feeling.
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Am Gipfelkreuz des Garberskopf wäre ich fast vorbeigegangen.
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Die Rast hier war eher ungemütlich. Unmengen von Ameisen. Teils 10 und mehr die sich auf einem Fuß tummeln, zwischen die Zehen kriechen, zwicken....

Eigentlich war die Kuhljochspitze (knapp 200 hm vom Kreuzjöchl - Wiesenkuppe rechts der Bildmitte) das Ziel. Doch die lange Gratstrecke im Auf und Ab dorthin (ca. 2,5 km) zeigt mir meine derzeitigen Grenzen auf.
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Der lange Grat und die vielen schneebedeckten Stubaiergipfel im Hintergrund.
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Im Abstieg dann auch immer wieder Überraschungen. Die Stelle bin ich oben umgangen. Ein bisschen was von meiner Selbstverständlichkeit in diesem Gelände habe ich offensichtlich auch verloren.
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Kurz vor der Soln stolpere ich fast über dieses ganz frisch geborene Lamm. Der 1. Versuch Aufzustehen scheitert kläglich.
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Nach ein paar Minuten dann der nächste Versuch. Die Beinchen in alle Richtungen weggestreckt, schafft es tatsächlich zu stehen. Und im nächsten Moment zu trinken. (Der Mutter hängt noch die Nabelschnur heraus!)
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Nochmal das Solsteinhaus
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Um dem Trampelpfad auszuweichen wähle ich den Kohleggsteig. Im Wald nach Soln finde ich tatsächlich dieses kleine Steiglein. Zuerst wirklich nett recht eben dahin. Dann sogar mit einer Hinweistafel "Franzi's Bank". Das Ende des gemütlichen Steigs.

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Schotterriesen, Bachbettquerungen, sogar einige Meter im Bachbett aufsteigen um zur Wegfortsetzung zu kommen halten mich ganz schön auf Trab bzw. fordern ziemlich Konzentration und Orientierungssinn.

Plötzlich wieder ein modäner Rastplatz.
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Mit Blick zurück
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Von da weg ein breiter ebener und grasiger Ziehweg durch lichten Lärchenwald
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Der absolute Kontrast zur alpinen Landschaft ein paar Meter davor.
So geht es bis zur Garbersalm. Die nächste Überraschung: hier beginnt ein Almdorf (traumhaft ausgebaute Wochenendhäuser mit gefliesten Terrassen. Ca. 15 Häuser aufgefädelt am Weg. Alle paar Meter wieder eine Lastenbahn.
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Vorbei ist es auch mit der ebenen, grasigen "Straße". Die führt kerzengerade mit teils über 30 ° Gefälle hinunter. (Nichts für reiche Pensionisten mit Bierbauch um da rauf zu gehen zu den Häusern). Die Bremsspuren eines Fahrrads faszinieren mich - ich hätte Sorge wegen eines Überschlags.

Schlussendlich bewältige ich auch das und komme wieder am Bahnhof Hochzirl an. Dieses Haus bzw. die Gartengestaltung ist mir vor ein paar Jahren nicht aufgefallen.
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Offensichtlich sind Ameisen in dieser Gegend schon fast eine Plage.

Ca. 14 km, 1300 hm und ich bin müde - ganz neue Erlebnisse kommen da in mein Leben.

 
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Re: Bergsteigen rund um Innsbruck (und ein bisschen weiter)

Beitrag von Trixi » So 1. Jun 2025, 10:07

Vielen vielen Dank für den Bericht und die tollen Bilder.

Sitze gerade mit einem Kaffee hier - nach meinem Morgenspaziergang - und verschlinge deine Zeilen. Ganz toll geschrieben.

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Re: Bergsteigen rund um Innsbruck: Übergang Windegg-Roter Ko

Beitrag von BarfussUlrich » So 15. Jun 2025, 07:13

Der Wetterbericht sagt strahlend blauen Himmel für den Samstag. Daher nehme ich mir eine etwas "länger" Trainingstour vor.
Von Lüsens (bzw. vom Fischteich vor dem Straßenende) hinauf zur Windegg und den Kamm hinauf zum roten Kogel (2832 m): ca. 1400 hm und 15 km. Reicht leider schon zum müde sein am Abend.

Der Steig schlängelt sich recht gemütlich durch den lichten Wald bis es dann den Blick zu Praxmar frei gibt:
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Links hinauf ist es dort damals zum Zischgele (und Oberstkogel) gegangen.

Nach 300 hm kommt die Entscheidung: Zuerst auf den höchsten Punkt (Roter Kogel) und den Kamm im Abstieg erkunden oder umgekehrt:
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Im Hintergrund die höheren Gipfel mit noch entsprechend Schnee.

Ich entscheide mich zuerst aufs Windegg zu gehen. Das sind 5 km durch 2 Kare immer leicht bergauf querend. Eine unglaubliche tolle Barfuß-Tour, denn es geht hauptsächlich über Almmatten.
Nach genau 2 Stunden erreiche ich den Juifenspitz (2200 m). Ein paar Meter über oder zwischen Blöcken hindurch zum "Gipfel"kreuz. Dafür gibt es einen ebenen Rücken zum Rasten.

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Schlussendlich nach ca. 1000 hm komme ich am Windegg (2570 m) an:
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Blick zurück. Der Rücken ist noch nicht das letzte Kar gewesen....
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Die Rast noch bei voller Sonne.
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Der Blick auf den Weiterweg. Irgendwie geht es durch diesen Blockkamm hinauf zum Hühnereggen.
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Interessanterweise sogar recht einfach. Am Anfang gibt es sowas wie Steigspuren. Dann finden sich gute Gelegenheiten zwischen den Blöcken hindurch zu kommen.
Oben angekommen ändert sich die Landschaft und es kommt ein weiter Almboden.
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Blick hinunter zu einem kleinen See mit Hütte.
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Es geht über mehrere Kuppen weglos weiter. Das Paar, das kurz nach mir gestartet ist, kommt mir in dem Bereich entgegen.
Zwischenzeitlich ist die Bewölkung dichter geworden und die Sonne ganz verschwunden. Es wird finsterer und finsterer-ganz entgegen des angesagten wolkenlos Himmel.
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Vor dem Auf Sömen (sorry für den Bergnamen!) Gibt es noch eine kleine alpinistische Hürde mit Schneefeld, Blöcken in einem Aufschwung. Zuerst versuche ich das Schneefeld doch ist dieses so weich, dass ich zu sehr einsinke. Doch auch hier löst es sich und es bleibt alles Gehgelände.
Auf Sömen
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Blick noch hinüber zu den Kalkkögel.
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Kurz unter dem Roter Kogel beginnt es nun zu donnern und ein paar Regentropfen fallen. Es sind noch gut 10 min am Grat entlang.
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Die Drähte des Gipfelkreuzes surren durch die elektrische Aufladung. Keine Pause sondern die Beine in die Hand genommen und den Kamm zurück und dann hinunter.
Das Gewitter bleibt glücklicherweise im Bereich Seeblaskogel.
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Die Bundschuhe angezogen. 400 hm in gut 20 min düse ich hinunter (dass das die Knie ausgehalten haben wundert mich). Glücklicherweise ist es nicht sehr steil sondern geht über Almmatten gleichmäßig bergab. Zwischenzeitlich regnet es richtig.

Nach einer guten halben Stunde ist der Spuk vorbei.
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Es kommt sogar noch einmal die Sonne heraus und ich hole meine Gipfeljause kurz vorm Parkplatz nach.

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Re: Bergsteigen rund um Innsbruck (und ein bisschen weiter)

Beitrag von Horst » So 15. Jun 2025, 13:35

Hallo,

vielen Dank für Deinen bebilderten Bericht.

Eine tolle Bereicherung für das Forum!

Gruß
Horst

 
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Re: Bergsteigen rund um Innsbruck (und ein bisschen weiter)

Beitrag von Trixi » So 15. Jun 2025, 17:52

Immer wieder schön.

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Re: Bergsteigen rund um Innsbruck: Rappenspitze (2223 m)

Beitrag von BarfussUlrich » Sa 26. Jul 2025, 11:20

Diesmal (19. Juli 2025) sind wir eine echte Nacktwandergruppe: NaturKraxler und Peter sind mit von der Partie.
Treffpunkt ist der Pilgerparkplatz Fiecht. Bis zum Kloster St. Georgenberg gehen wir mit Shorts.

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Unmittelbar danach beginnt der Steig und die Hosen verschwinden in den Rucksäcken.
Wirklich steil schraubt das Seiglein sich 800 hm hinauf.
Im oberen Drittel wird es etwas flacher.

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Der frühe Start war wichtig, denn im Latschengürtel ist es bereits gut warm. Schließlich erreichen wir die Almböden der Ochsenkaralm.

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Sehr nobel hier heroben (oOchsenkaralm).

Noch einmal geht es steil hinauf ins Joch. Dort zeigt sich die Rappenspitze in ziemlicher Entfernung...

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und mit einer sehr unwirtlichen Wand.
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Von hier kaum zu glauben, dass der Anstieg von Norden (rechts) reines Gehgelände und der Abstieg nach Süden (links) richtig alpin ist.

Es geht nun fast 3 km die Hänge querend...
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... bis ins Kaserjoch (2050 m).
Völlig überraschend pilgern Heerscharen vom Gipfel herunter. Der Eintrag im Gipfelbuch bestätigt: der DAV Rosenheim war heute da.

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Wir sparen uns 150 hm Abstieg und queren auf Steigspuren, die sich bald verlaufen, direkt in die Grasflanke unterhalb des Larchkarlkopfes. Ich habe noch selten so ein Distelfeld gesehen. Auch das meistern wir. Nochmals eine kurze Rast bevor wir uns über die Schuttflanke zum Gipfel arbeiten, den wir dann tatsächlich für uns alleine haben.

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10 km und ca. 1600 hm waren es bis hierher. Der Abstieg über die Nauders- und Stalleralm bringt ca. 120 hm Gegenanstieg und gut 6 km Fortstraße.

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Doch zuerst heißt es heil vom Gipfel herunter zu kommen. Steiler Split, schlechte Markierungen sehr bewegliche Trittbügel in der kurzen Kletterpassage fordern volle Konzentration.

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Die Querung hinauf zum Rizuelhals (der Gegenstieg) ist talseitig mit Stacheldrahtzaun "gesichert" (möglicherweise wird das Vieh hier herauf getrieben).
Hier beginnen nun die 540 hm meist über Schotter (zu wenig um fahren zu können) runter zur Graf Thun Hütte. Auffallend sind hier die vielen, vielen neugebauten Jagdstände (gefühlt alle 100 Gehmeter).

Dann heißt es nur mehr den Graben auf der Straße raus zu rollen (schon ziemlich gequält).
Wir werden noch gewarnt vor großen Raubtieren (Wolf und Bär). Das Heer an Bremsen ist unerwähnt.
Am Parkplatz der Lamsenjochhütte findet sich dann noch ein Denkmal für den (seinerzeit) letzten Bären in Tirol.

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20,2 km ca. 1700 hm: das war Training!

Am Abend toben hier noch schwere Gewitter. Unzählige Feuerwehreinsätze, bodenbedeckender Hagel.....

 
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Re: Bergsteigen rund um Innsbruck (und ein bisschen weiter)

Beitrag von Arno Nühm » So 27. Jul 2025, 11:14

Ich bin beeindruckt!

Ich bin zwar durchaus auch ein Freund anspruchsvollerer Bergwanderungen, aber barfuß in dem Gelände wäre dann doch deutlich jenseits meiner Ambitionen (und Fähigkeiten).

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Re: Bergsteigen rund um Innsbruck (und ein bisschen weiter)

Beitrag von Trixi » So 27. Jul 2025, 11:43

Wieder ein schöner Bericht, untermalt mit tollen Bilder. Danke Ulrich und meinen Respekt an die Wandergruppe.

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