Gibt es eigentlich richtige FKK Video/Foto Seiten?

[Aria]

Es wäre interessant zu ergründen, warum wir mehrheitlich (als Gesellschaft) meinen, ein Geschlechtsakt in Natura oder als Bild zu sehen, wäre jugendgefährdend.

Ob das mehrheitlich wirklich so ist, bezweifele ich. Zumindest ist die Verfügbarkeit von Pornografie inzwischen für Jugendliche normal und niemand regt sich darüber wirklich auf.

Dem ist nur deswegen so, weil Internet keine Grenzen kennt – würde unsere Regierung so durchgreifen wie z.B. China es tut, d.h. digitale Grenzen errichten und dadurch ein eigenes, deutsches Internet schaffen, wäre die Pornografie auch im Internet nur noch für Erwachsene zugänglich.

Die Ablehnung von öffentlichem Geschlechtsverkehr wird wohl eher einen juristischen Grund haben, solange es verboten ist. Allerdings wird das auch so bleiben, weil es keinen Grund gibt die Paragrafen abzuschaffen.

Du weicht der Frage aus, wenn du auf die Gesetzeslage verweist.

Jedes Land hat genau die Gesetze, die es haben wollte und immer noch will. Ständig werden manche abgeschafft, neue beschlossen oder alte geändert. Das geschieht auf der moralischen Ebene vor allem dann, wenn der Zeitgeist sich ändert. Weil dies schleichend geschieht, fällt es gar nicht so auf: Wenn nur wenige gegen Veränderungen der gesetzlichen Lage aufbegehren, dann hat das Parlament alles richtig gemacht; dann handelten sie im Einklang mit dem Zeitgeist.

[Tim007]

Gab oder gibt es ein einziges Land, in dem der öffentliche Geschlechtsakt üblich war oder ist?

Sogar bei den Yanomanis war es so, dass sich das Paar zurückzog.

[Eule]

@ Aria

Das geschieht auf der moralischen Ebene vor allem dann, wenn der Zeitgeist sich ändert.

Gesetze ändern sich leider nicht so schnell, wie der Zeitgeist sich ändert. Ich kann mich noch sehr deutlich an die Zeit erinnern, wo ich bei der Anmietung eines Zimmers gesagt bekam, dass Damenbesuch nicht erwünscht sei. Und dieses nicht nur über die Nacht. Erst hinkte das Gesetz dem Zeitgeist weit hinterher und die bürgerliche Moral war hier noch langsamer als die Gesetzgebung.

Im Bereich der Fotographie war man zu dieser Zeit erheblich liberaler und nun ist die bürgerliche Moral emsig dabei, die Schraube wieder zurück drehen zu wollen. Da die Politik sich heute nicht mehr die Zeit lässt, einen Gesetzestext erst einmal gründlich und sorgfältig zu überprüfen, wird heute häufig das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Hier für den Foto- und Filmbereich bedeutet dieses, dass wir einen Flickenteppich von Normen erhalten und die Sichtweise dessen, der am lautesten brüllt, übernommen wird. Dieses führt dazu, dass erst einmal eine Norm formuliert wird, die dann später wieder relativiert werden muss.

[Funkoldman]

Ich erinnere mich noch an die Zeit wo beim Abholen der Bilder in der Drogerie alle Bilder geemeinsam durchgeguckt wurden, wohl in der Absicht zu beraten. Ich war zu der Zeit "beim Bund" und konnte da im Hobby-Fotolabor für die Kameraden die Nacktbilder mit ihren Partnerinnen und Partnern bearbeiten. (Alles noch sw) Nein, Kinderbilder waren NICHT dabei.
Wann das war? Siebziger Jahre

[Aria]

Es verwundert mich, Tim007, dass du das fragst, habe ich doch in diesem und Vorgängerforum schon öfters diese deine Frage beantwortet.

Dabei habe ich aus Werken Bronisław Malinowskis zitiert, der mehrere Jahre in der Südsee verbrachte. Wenn du das alles schon vergessen hast, kannst du das hier nachlesen. Nützlich könnten auch die anschließenden Diskussionen sein, die du hier oder hier finden kannst.

Beim Durchstöbern habe ich auch dies gefunden.

In der Antike, so z.B. bei den Griechen und Römern, gab es im Rahmen verschiedener Mysterienkulte mehrere Tage dauernde Orgien, bei denen öffentlich kopuliert wurde – siehe bitte dazu Bacchanalien, Saturnalien und Lupercalien, um nur den römischen Anteil zu erwähnen.

Aber alles Reden hat keinen Sinn, denn mit dem Aufkommen der Kleidung hat der Mensch sich nach und nach seiner Nacktheit abgewöhnt, sprich sie nur noch selten praktiziert. Aber die Sexualität wurde aufgrund der vielfach beengten Wohnverhältnisse auch in Europa vor Kindern praktiziert, wenn auch nur im Dunkeln - bis in die 1950er Jahre hinein.

Man kann konstatieren: Nacktheit und Sexualität fanden lange Zeit nur im Dunkeln statt. Die FKK-ler haben es geschafft, die Nacktheit halbwegs zu enttabuisieren, das aber nur um den Preis der noch stärkeren Tabuisierung der Sexualität.

Das war jetzt alles off topic, aber wenn Tim007 mich fragt …

[Tim007]

Das war jetzt alles off topic, aber wenn Tim007 mich fragt …

Das rechne ich Dir auch hoch an.
Ich muss gestehen, dass ich hier nicht alles lese. Daher fallenr bisweilen auch Perlen durchs Raster. Ich werde mir das nachher in Ruhe bei einem Glas Rotwein durchlesen. Vielen Dank (ernst gemeint, da die Fundstellen erst ermittelt werden mussten).

Nachtrag: Auch dieses Forum prägt.
Das fiel mir bei einer Formulierung auf: " schon öfters diese deine Frage" - an wen denke ich?

[Eule]

@ Aria
Über die Frage der Geschichte der Bekleidung, der Umgang mit der Bekleidung in den verschiedenen Kulturepochen und Kulturräumen, haben wir uns schon an anderer Stelle ausgetauscht. Lasst uns hier bitte beim Thema dieses Threads bleiben und uns nur über FKK-Foto und -Video Seiten unterhalten.

[Kantianer]

Im Grunde ist die Ausgangsfrage schon in sich obsolet. Denn die Frage was FKK-Fotos und noch mehr was an Videos, richtig ist wird wohl jeder für sich alleine klären und gehört nicht an ein öffentliches Schwarzes Brett.

Selbst wenn die Frage mit “ja“ beantwortet wird, sollen damit Situationen festgehalten werden, die aus einem Gefühl, ja einer Laune heraus entstanden sind? Oder sollen es gestellte Bilder sein?

Wer will denn einen Begleiter, der die eigene Person öffentlich macht? Wenn es sich um Fotos vom Nacktbaden handeln soll, ist selten eine Einzelperson abgelichtet. Ergo, dessen Einverständnis ist zusätzlich erforderlich.

Mit den heutigen technischen Möglichkeiten, können Fotos geschossen werden, die handwerklichen Ansprüchen durchaus ebenbürtig sind. Fazit, wer den Auslöser bedienen kann, ist sein eigener Fotograf. Nicht wie vor Jahrzehnten, in denen gute Fotos vielfach als Hexenwerk betrachtet wurden. Noch dazu haben Digitalbilder den Vorteil, sie müssen nicht aus der Hand gegeben werden um das Ergebnis sichtbar zu machen.

Ein beredtes Beispiel sind die unzähligen Selfies, die in allen Lagen des Lebens gefertigt werden. Bei dem die Grenze nur im Speichervolumen des Datenträgers liegt. Die können bei einer Laune, im nu gefertigt werden. Weiter Vorteil. man kann unbehelligt bleiben.

Für wen sollen die Bilder dann sein? Die aktuelle Akzeptanz der Freikörperkultur befindet sich in einer Talsohle. Nur versteckt in einer Schublade um dahin zu gammeln? Um dann, mit Verachtung, von der nächsten oder der übernächsten Generation, entsorgt zu werden?

Es gibt durchaus Leute die ein exhibitionistische Ader haben. Die sind aber unter den normalen Freikörperkultur Anhänger nicht zu finden.

Ein kleines Beispiel, das jeder kennt. Kati Witt, ehemals Eiskunstläuferin, geht nicht mehr öffentlich nackt sonnen oder baden. Diese Abstinenz hat der Playboy mit einer satten Gage, für die nun gebotenen Blicke auf ihre nackte Haut belohnt.

Da kann man dem Fragesteller nur empfehlen sich in anderen Gefilden umzusehen. Die wird es sicher geben.


Quod erat demonstrandum

[Eule]

@ Kabtianer
Ich verstehe deinen im Grunde genommenen negativen Beitrag nicht. Was du sagst, ist alles nicht falsch. Wir haben ja erlebt, wie schwer es hier in diesem Forum ist, eine vernünftige und sachliche Bildbesprechung durchzuführen. Ein großer Quertreiber ist nicht mehr im Forum oder er verhält sich ausgesprochen still.

Das Anliegen des Threadstarters halte ich für sehr interessant, berechtigt und geeignet, hier im Forum besprochen zu werden. Es geht beim Threadstarter ja nicht darum, sich selbst zu präsentieren, zur Schau zu stellen. Es geht ihm darum, mal eine Kritik zum Bildaufbau, zur Bildregie und zur Bildgeschichte einzuholen und hier eben auch andere Meinungen zu hören. Wenn er es möchte, dann kann er hier ja ein entsprechendes Thread starten und wir werden dann sehen, ob wir als Gemeinschaft reifer geworden sind und eine solche Bildbesprechung auch sachlich durchführen können. Sollten wir uns als Gemeinschaft als immer noch unreif darstellen, so kann dieser Thread abgebrochen werden. Was für uns alle dann natürlich ein Armutszeugnis wäre.

[Campingliesel]

Es ist doch allgemein bekannt, dass das Internet immer prüder wird. Ich bin zwar nicht bei Facebook & Co., habe aber von Freunden gehört, dass dort jede Form von Nacktheit rigoros zensiert wird. Das betrifft sogar künstlerische Aktdarstellungen bis hin zu berühmten alten Meistern. Nackt fliegt raus, weil Schweinkram. Inzwischen trifft es ja sogar die Literatur, wo freizügige Werke von Goethe bis Brecht mit der Moralkeule niedergemacht werden.
Man muss also damit rechnen, dass die Darstellung nackter Körper, auch wenn nichts pornografisches dabei ist, bei einigen Tugendwächtern im Netz nicht so gut ankommt.

Ich denke mal, daß der Grund, warum in facebook jede Form von Nacktheit zensiert wird, ganz einfach der ist, daß es für viele eben schwierig ist, FKK-Bilder von Porno-Bildern zu unterscheiden und daß die Leute von facebook sich bestimmt nicht die Mühe und Arbeit machen, jedes Bild genau zu begutachten und auszusortieren.

Und so ist es heute bei den heutigen Tugendwächtern wohl auch, daß sie dazu übergehen, alles Nackte in einen Topf zu werfen, auch bei den alten Bildern oder Statuen, wo absolut nichts pornografisches dabei ist. Anscheinend haben sie schon Angst, daß solche Bilder die Fantasie einiger Leute zu stark beflügeln könnten.

Es scheint ja schon hier in diesem Forum für einige schwierig zu sein, das zu unterscheiden.

Eigentlich ist das ja ganz einfach, wenn man begriffen hat, daß FKK keinen Bezug zur Sexualität hat. Bei einem FKK-Bild sieht man einfach den Körper bzw die ganze Person in normaler Pose, wie eine/r vor einem steht oder sitzt oder läuft oder auch in der Sonne liegt oder Sport macht. Bei sexuellen Bildern wird die Intimzone besonders deutlich gezeigt und hervorgehoben. Ich weiß nicht, was daran so schwer ist, das zu unterscheiden.