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Dazu stehen, FKK zu machen

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Re: Dazu stehen, FKK zu machen

Beitrag von Kantianer » So 22. Mär 2020, 10:34

(Eule) jetzt einmal dumm gefragt, was haben nach deiner Ansicht die anderen User und meine Wenigkeit, in deiner Vorstellung von dem Thema, darunter zu verstehen?

Bitte keine philosophischen Phrasen, denn die Freikörperkultur wird real gelebt. Denn nach dem Ausziehen zählen nur noch Fakten.

Ergänzend; jeder Mensch ist ein einzigartiges Individuum und daran will keiner rütteln. Alles andere wäre ein intoleranter Umgang.

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Re: Dazu stehen, FKK zu machen

Beitrag von BOeinNackter » So 22. Mär 2020, 14:55

Ich finde die Frage, wie man sich outet sehr wichtig.
Zunächst ist es immer ein Wagnis, etwas von sich zu erzählen, wenn man nicht weiß, wie das Gegenüber reagiert. Dabei ist der erste Satz entscheidend, weil es, wie in de, Eingangsbeispiel, der letzte sein kann. Da bleibt kein Raum für Erörterungen der möglichen Gründe dafür, dass man manches gern nackt tut. Mit etwas Glück geht das Gespräch weiter.
Ich habe sehr unterschiedliche Erfahrungen mit Angehörigen, KollegInnnen und Bekannten gemacht. Immer habe ich mir überlegt, wie ich gegenüber bestimmten Leuten diesen ersten Satz formuliere. Es muss deutlich sein, dass er selbstverständlich rüber kommt.
Da ich in den letzten Jahren Tanz im FKK-Bereich anbiete, habe ich mich inzwischen auch mit vielen MitschülerInnen in meiner Tanzschule darüber unterhalten. Eine wirklich ablehnende Reaktion habe ich bisher noch nicht erlebt. Die meisten reagieren zunächst überrascht und belustigt. Ich habe gern mit jenen gesprochen, die ich schon gut kannte und die mich schon deshalb nicht in irgend eine Ecke stellen konnten. Natürlich breitet sich das Wissen auch aus. Viele haben mit mir schon erzählt, dass sie es schon gehört hätten. Leider hat noch nie jemand Interesse daran gezeigt, mit auf unserem FKK-Gelände zu tanzen. Nur eine Frau fragte sofort, ob auch auch nackt tanzen würde.
Da ich in der Schule sehr präsent bin und gern meine Ausbildung weiterführen möchte, bin ich andererseits etwas vorsichtig, um mich oder die Schule nicht in Schwierigkeiten zu bringen. Im Grunde taste ich mich allmählich vor.
Für meine neuen Tanzwochenenden wollte ich dort und an ähnlichen Orten gern offen werben. Leider kam mir jetzt Corona dazwischen. Auch in meiner alten Kirchengemeinde hatte ich begonnen, Kontakte aufzunehmen, was nun auch nicht weitergeht.
In beiden Bereichen sehe ich möglicherweise interessierte Menschen. Ich würde schon gern erfahren, ob es dort Leute gibt, die sich von meinem Angebot ansprechen lassen.
Warum Leute negativ reagieren, ist sehr verschieden. Ich habe bisher nicht erlebt, dass man mich für jemand Unsittlichen gehalten hat. Vielmehr trifft eher zu, dass man sich nicht vorstellen kann, nackt zu sein, ohne sexuell erregt zu werden. Entweder glaubt man also die Beteuerungen der FKKler nicht oder hält sie für ganz besonders geartete Wesen. Da werden Begriffe wie Naturismus oder Nudismus schnell als Diagnosen oder zumindest abweichende Neigungen verstanden, die man aber gern akzeptiert.
Einige gut informierte Leute denken bei FKK an Lustfeindlichkeit und der Verdrängung von Sexualität oder die völkisch, antimodern und patriarchalisch geprägte Geschichte der FKK, mit ihrer Betonung der traditionellen Familie.
Besonders unter den Angehörigen gab es allerdings auch einige, die Nacktheit einfach unanständig finden und mit denen auch kein weiteres Gespräch möglich ist. Es wird einfach beschwiegen, wenn man sich sieht. Auch wenn wir von unseren Aktivitäten erzählen, kommt selten die Sprache darauf, dass wir dabei nackt waren.

 
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Re: Dazu stehen, FKK zu machen

Beitrag von Eule » So 22. Mär 2020, 16:48

@ Kantiner
(Eule) jetzt einmal dumm gefragt, was haben nach deiner Ansicht die anderen User und meine Wenigkeit, in deiner Vorstellung von dem Thema, darunter zu verstehen?
Ich werde weder dir noch einem anderen User hier sagen, was sie unter FKK zu verstehen haben. Dieses stünde mir auch nicht zu. Es gibt jedoch eine Staffelung der Begriffsinhalte, wobei jedoch zu beachten ist, dass diese Staffelung keine Rangfolge beschreibt. Diese Staffelung orientiert sich nur an dem Inhalt der Begriffsbeschreibung. Der Begriff Nudismus beschreibt den Zustand des Körpers ohne Kleidung. Der Begriff Naturismus beschreibt das nudistische Leben im Einklang mit und in der Natur. FKK beschreibt ein ganzheitliches Leben in und mit der Natur. Dazu gehört auch die Ernährung, die Mobilität und die Kleidung. Die Grundzüge dieser Bekleidung wurden mit der Reformkleidung definiert.

Ob jetzt einer sich als Nudist, Naturist oder FKK'ler bezeichnet, spielt für mich keine Rolle. Nur wenn wir unseren Lebenswunsch nach Draußen thematisieren, dann sollten wir bei der Nutzung der Begriffe auf diese unterschiedlichen Begriffsinhalte achten. Ob einer sagt: "Ich gehe zum FKK" und damit ein nudistische Aktivität meint, spielt für mich wirklich keine Rolle. Er soll sich so bewegen und das machen, was ihm/ihr Freude bereitet. Der Begriff "FKK" umfasst derartig viele unterschiedliche Aktivitäten und Ausrichtungen, die man nun nicht miteinander oder gegeneinander bewerten muss. Wie gesagt, das persönliche Handeln und wie man dieses nennt, spielt für mich keine Rolle. Nur bei der Diskussion achte ich auf die unterschiedlich ausgeprägten Begriffsinhalte.

 
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Re: Dazu stehen, FKK zu machen

Beitrag von Eule » So 22. Mär 2020, 16:57

@ BOeinNackter
Ich finde die Frage, wie man sich outet sehr wichtig.
Zunächst ist es immer ein Wagnis, etwas von sich zu erzählen, wenn man nicht weiß, wie das Gegenüber reagiert.
Ja, es ist wirklich bedauerlich, wie die bürgerliche Moral hier wieder wirkt und negativ zuschlägt. Man muss Missverständnisse aushalten und ruhig ausräumen. Dabei sollte man nicht negativ Argumentieren, also sagen, was man nicht macht, sondern positiv, was einem hier besondere Freude macht. Es sollte dabei aber immer deutlich werden, dass dieses eigene Tun keinen moralischen Makel hat. Eine besondere Betonung auf eine bessere und klarer Sexualerziehung halte ich für nicht angebracht, weil der entsprechende positive Beweis hierfür nicht zu führen ist. Es sollte immer deutlich werden und sein, dass der Nudismus, Naturismus und FKK keinen Angriff auf die bürgerliche Moral darstellt sondern diese positiv unterstützt.

 

Re: Dazu stehen, FKK zu machen

Beitrag von HaJo » So 22. Mär 2020, 20:05

Ich hätte hier gern weiter geschrieben, aber leider zeigt das Programm meinen Text immer völlig falsch formatiert an.
Ich erkenne keinen Fehler, kann daher auch nichts ändern und breche daher hier ab.

Schade.

 

Re: Dazu stehen, FKK zu machen

Beitrag von HaJo » So 22. Mär 2020, 20:11

Ich habe mich nie geoutet - wie es so schön neudeutsch heißt - meine nackte Lebensweise betreffend.
Ich habe - zu Hause - Freunden und Verwandten oft - wenn auch nicht immer - nackt die Tür geöffnet.
Typische Reaktion beim ersten Mal: "Oh! Du kommst grad aus der Dusche. Zieh dir erst mal was an. Wir warten solange im Wohnzimmer."
Dann meine Reaktion: "Nee, ich bin immer so. Ist ja mein Zuhause."
Alle, wirklich alle, sind immer wieder zu Besuch gekommen. Wir haben geklönt, gefeiert, sogar getanzt.
Sehr wenige haben irgendwann sich ebenfalls entkleidet. Mit diesen Wenigen und einigen anderen haben wir mehrfach gemeinsam Nackturlaub gemacht, bzw. wurden auf dem entsprechenden Nackt-Camp besucht, wobei sich der Besuch selbstverständlich entkleidete.
Andere, mit denen wir z.B. in Skandinavien unterwegs waren, begannen auf einmal ebenfalls nackt in den See zu springen, statt sich umständlich mit spezieller Badebekleidung auszustatten oder die Morgentoilette nackt am nahen Bach zu verrichten.

Also:
Ich bin nach wie vor der Ansicht, wenn man überzeugt und überzeugend seine Art des Lebens praktiziert und nicht durch Bemerkungen, Verhaltens"auffälligkeiten" die "Besonderheit" des momentanen So-Seins unterstreicht, kommen wohl die meisten Zeitgenossen - so sie einem grundsätzlich wohlgesonnen sind - mit der nackten Lebensweise gut klar. So wie mit den vielen anderen Arten des So-Seins ja auch.

 
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Re: Dazu stehen, FKK zu machen

Beitrag von nacktwolf62 » So 22. Mär 2020, 20:31

Liebe FKK-Freunde,

ich habe nicht den gesamten Sräd gelesen. Fast alle meiner Geschäftskollegen, Freunde, Bekannte und Verwandten, wissen, dass ich gerne
nackt bin und an Wanderungen teil nehme. Na und?

Liebe Grüße

Wolfgang aus Göppingen

 
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Re: Dazu stehen, FKK zu machen

Beitrag von nacktwolf62 » So 22. Mär 2020, 20:40

Hallo HaJo,

ich schätze Deine Beiträge und Deine Konsequenz bezüglich Nacktheit.

Gruß

Wolfgang aus Göppingen

 
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Re: Dazu stehen, FKK zu machen

Beitrag von nacktwolf62 » So 22. Mär 2020, 20:42

Liebe FKK-Freunde,

ich habe nicht den gesamten Sräd gelesen. Fast alle meiner Geschäftskollegen, Freunde, Bekannte und Verwandten, wissen, dass ich gerne
nackt bin und an Wanderungen teil nehme. Na und?

Liebe Grüße

Wolfgang aus Göppingen

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Re: Dazu stehen, FKK zu machen

Beitrag von BOeinNackter » So 22. Mär 2020, 21:09

Das mit den Menschen, die einem wohlgesonnen sind, ist sicher richtig. Da kommen auch am Ehesten Gespräche oder mehr zustande. Wir haben nur einmal einen Urlaub mit der Familie meines Schwagers in Euronat verbracht und ein Kollege meiner Frau ließ sich von ihr über einen FKK-Urlaub beraten. Mehr kam bisher nicht über Gespräche hinaus zustande.
Im Eingangsfall ging es um ein beiläufiges Gespräch mit einer Unbekannten, von der wir wohl nie erfahren werden, was sie dachte und warum sie so reagierte. Ich finde es aber gut, in solchen Fällen möglichst offen zu sein. Solche Offenheit ist sicher vielen ungewohnt oder gar schockierend. Ich möchte aber nicht verheimlichen, was mir FKK bedeutet.
Bei diesem Thema geht es darum, wie, wem, wann man anderen offen sagt, dass man zu diesen Leuten gehört, die gern nackt sind. Zum Wie gehört sicher auch, welche Inhalte meine Mitteilung hat. Dabei ist aber weniger von Bedeutung, welche Definitionen mir so vorschweben sondern, wie dem Gegenüber es möglicherweise auffasst oder gar versteht. Was da am besten funktioniert, lässt sich sicher kaum durch Definitionsdogmen klären. Da hilft eher praktische Erfahrung, das Nachdenken darüber und der Austausch. Ich hatte die Hoffnung, hier würde ein solcher Austausch über praktische Erfahrungen stattfinden.
Im Übrigen könnte man es auch als Outing bezeichnen, wenn man jemandem nackt die Tür öffnet. Man muss es aber nicht so nennen. Die Floskel kommt von den prominenteren Homosexuellen. Wie diese für ihre Sexualität sollten auch wir aufhören, uns für unsere Freude am Nackt sein zu schämen.

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