Da ich mit diversen Schreibverboten belegt wurde, möchte ich nur meinen gelöschten Beitrag (um evtl. Kritisches gekürzt) nochmals zum Besten geben, da er zum Thema Gesundheitswahn passt:
Meine Frau erzählte mir gestern: Neu! Studie habe (wiedermal) ergeben, 3-4 Tassen Kaffee sei gut für die Herzkranzgefäße. Da müsste man einfach mal nähere Informationen zu solchen Studien haben.
Man kann mit großen Aufwand (und viel Geld) ja eine Menge herausfinden. Befragt man mit guten Fragen 10.000 Leute über mindestens 10 Jahre kann ein ordentliches Statistikprogramm tatsächlich alle anderen Einflüsse wie Übergewicht, Schichtarbeiten, andere Erkrankungen, Sport, Essgewohnheiten und alles sonstige wegrechnen, so dass am Ende der reine Einfluss des Kaffees übrigbleibt. Dies wird dann in Form einer Wahrscheinlichkeit ausgegeben. Ist diese über 95% gilt dies in der Wissenschaft als ein tatsächlicher Zusammenhang. Wissenschaftlich sagt man dann in diesem Beispiel: Mit einer über 95%igen Wahrscheinlichkeit führen 3-4 Tassen Kaffee am Tag zu einer verbesserten Durchblutung der Herzkranzgefäße. In der einfachen Zeitung steht dann nur: In einer Studie wurde nachgewiesen, dass 3-4 Tassen Kaffee am Tag zu einer verbesserten Durchblutung der Herzkranzgefäße führt.
Das große Problem bei all den Studien ist, dass man deren Qualität als Außenstehender nicht nachvollziehen kann. Während man im Beispiel mit einer unabhängigen, Millionen Euro teuren Studie tatsächlich so etwas herausfinden kann, stecken meist wesentlich kleinere, mäßig gemachte Studien dahinter, deren Ergebnis mehr Kaffeesatzleserei ist, sprich das Ergebnis ein eher zufälliges, das mit der Realität nicht übereinstimmen muss. Wenn Geldgeber dahinterstecken, die ein finanzielles Interesse an einem bestimmten Ergebnis haben, ist es natürlich noch schlimmer.
Aber wie kann man das Problem grundsätzlich angehen? Wir werden überschüttet von Informationen, können die Qualität und Glaubwürdigkeit aber kaum nachprüfen.