@ynda
Es geht nicht darum eine andere Meinung zu haben, Dinge anders zu sehen, es geht darum wie man es
kommuniziert (Tonfall), inwieweit man eine andere Meinung (die ja kein Beweis in irgendeiner Beziehung ist)
einfach mal als Meinung stehen lässt, also akzeptiert.
Und vor allem auch darum, die eigene Meinung nicht als das Maß aller Dinge hin zu stellen, ganz wichtig!
Aber da gehen halt die Ansichten darüber, wer das tut und wer nicht, eindeutig sehr auseinander.

Ich weiß nicht, wie Du hier einen Tonfall hören willst. Es wird hier nur geschrieben. Und da kann man viel hineinprojezieren, wie es seiner eigenen Auffassung entspricht, was aber nicht tatsächlich so sein muß. Es ist schon sehr komisch, daß die meisten Leute, mit denen ich schreibe, das absolut nicht negativ auffassen, nur ein paar ca 10 -15 Leute scheinen hier immer alles in den falschen Hals zu bekommen.
Und es geht meistens gar nicht um verschiedene Meinungen. Ich sagte es schon mal: Es gibt Meinungen, die auf Wissen und Erfahrungen basieren. Und gegen diese habe ich absolut nichts. Es gibt aber auch Meinungen, die auf Unwissen und Vorurteilen basieren. Und wenn ich merke, daß jemand über eine Sache eine Meinung hat, die eben ohne die geringste Ahnung von der Sache zu haben, geäußert wird, dann habe ich da was dagegen, besonders wenn ich eben gerade in dieser bestimmten Sache ganz sicher viel Ahnung habe. Und die lasse ich mir sicher nicht absprechen. Und dann gibt es eben noch die Meinungen, wo man sagt: "Achja, was die Leute nicht so alles meinen, wenn der Tag lang ist" Und das ist eben meistens auch kompletter Unsinn und wird aus Unwissen heraus geäußert. Besonders dann, wenn es um die Einschätzung von anderen Leuten oder von Dingen geht, die man gar nicht wirklich kennt. Da gibt es die meisten Mißverständnisse und viel falsches Herumgetratsche. Und irgendwann kommt dann oft die Erkenntnis: "Ach, so ist das! Ich habe immer gedacht........... du hättest das und das gemacht .......... oder es war so oder so". Oder was auch immer.
Ich habe noch nie meine Erlebnisse und Erfahrungen als allgemeingülitg hingestellt. Ich weiß wirklich nicht, wie DU und andere immer darauf kommen. 1. Ist die FKK etwas, was prozentual nur relativ wenige Leute tun. 2. ist aber klar, daß die meisten FKKler bekanntlich an Stränden, auf FKK-Campingplätzen und im Westen in den 50er - ca den 80ern auch sehr häufig in Vereinen anzutreffen waren. Und da ich eben all das ab den 60ern bis heute mit ein paar zeitlichen Unterbrechungen erlebt habe, kann ich schon sagen, daß meine Erfahrungen sich auch mit den von den meisten anderen FKKlern decken. Nur in den letzten ca 20 Jahren hatte sich einiges geändert, was aber mehr die jungen Leute betrifft. Die älteren, die schon ab den 60ern FKK gemacht haben, tun das heute meistens auch nicht anders als früher. Und das sagen sogar auch die Leute, die die FKK in der DDR erlebt haben und eben immer noch auf FKK-Plätzen zu finden sind. Da gibt es aber auch viele, die sagen: "FKK war früher, aber heute machen wir das nicht mehr". Warum wohl? Weil es eben heute Dinge gibt, die der FKK sehr geschadet haben und das deshalb nicht mehr so schön ist und nicht mehr das ist, was man sich unter FKK vorstellt bzw nicht mehr das ist, was es eben früher war. Ich habe aber deswegen die FKK für mich nicht aufgegeben, auch wenn mir das auch nicht alles gefällt, was man heute so feststellt.
Wenn ich etwas als allemeingültig darstelle, dann sind das die festgelegten Grundsätze der FKK, die eben sehr wohl immer noch gelten, auch wenn viele das gerne mißachten. Eine Mißachtung macht einen Grundsatz ja nicht ungültig. Und die habe ich auch nicht erfunden. Außerdem hat das mit einer eigenen Meinung gar nichts zu tun. Viele meinen halt, daß man heutzutage machen kann, was man will, egal, was andere denken. Das ist eben auch so eine falsche Meinung. FKK hat zwar eine Toleranz gegenüber bestimmten Dingen, aber nicht gegenüber allem, was man nach Lust und Laune tun will. Da gibt es heute eben sehr viele Irrtümer.
Und ich finde es eben sehr engstirnig, wenn Leute sagen: "Was interessiert es mich, was früher war", wenn eben ganz offensichtlich ist, daß gerade junge Leute heute sehr viel mehr Probleme mit der FKK haben als früher. Da muß man sich schon fragen, warum das so ist. Normalerweise sind junge Leute bisher immer der FKK aufgeschlossener gewesen als die Älteren. Da sich das aber in den letzen 30 Jahren geradezu total umgekehrt hat, zeigt, daß etwas absolut falsch läuft. Und sowas gab es in den 90 Jahren zuvor noch nie in der ganzen Geschichte der FKK. Egal, wie die "Zeiten" sich ansonsten geändert haben mögen. Das waren und sind nämlich alles Dinge, die die FKK als solche nicht berührten. Aber die Sexualisierung hat die FKK sehr empfindlich berührt, weil sie eben genau das zerstört hat, was bei der FKK als Grundsatz gilt: "Die FKK hat keinen Bezug zur Sexualität" "Die im Sinne der FKK propagierte Nacktheit hat nicht die Sexualität anzusprechen und steht in keinem unmittelbaren Zusammenhang zu dieser." Und deshalb braucht es auch bestimmt keine Moden, die genau das Gegenteil davon hervorrufen. Egel, ob bewußt oder unbewußt.
Auch wenn das einige von Euch noch nicht bemerkt haben, so ist es doch offensichtlich, daß die jungen Leute heute endlich wieder anfangen, darüber nachzudenken, und von dieser Sexualisierung weg wollen, wenn sie FKK machen wollen. Und das schließt auch mit ein, daß sie eben nicht mehr rasiert sein wollen, weil das einfach natürlicher ist. Heute geht ja der Trend ganz allgemein zu mehr Natürlichkeit, Nachhaltigkeit usw. . Und der Anfang dafür ist bereits gemacht. Sicher geht das nicht bei allen von heute auf morgen.
Was das Problem mit der aufreizenden Kleidung gerade bei jungen Mädchen angeht, so ist das durchaus heute noch nicht vorbei. Es wird deshalb schon an Schulen verboten, bestimmte solche Kleidung zu tragen. Eine Kollegin von mir hat eine Tochter, die in den 2000er Jahren noch zur Schule ging. Und da hat ein Lehrer ihr mal erzählt, daß es besonders eben für die männliche Lehrerschaft oft sehr schwierig ist, nicht dem Verdacht zum Opfer zu fallen, von einem Mädchen, das so aufreizend angezogen war, erregt worden zu sein oder etwas zu lange oder zu genau auf bestimmte Dinge geschaut zu haben. Er sagte, daß man oft schon gar nicht mehr weiß, wo man nicht hinschauen darf, ohne einen falschen Eindruck zu erwecken. Er wäre deshalb stark dafür, daß Schuluniformen eingeführt werden, um diesem Problem entgegenzuwirken. Es müssen ja nicht solche altmodischen Uniformen sein, wie sie z.b. in England noch oft verlangt werden, aber ganz normale Jeans und Polohemden sind sicher auch neutral genug, wie es in Firmen auch oft getragen wird.