Aktuelle Zeit: Mo 29. Sep 2025, 10:22

FKK-Freunde.info

Das deutsche FKK-Forum

Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Kurioses, Lustiges, Aufmunterndes was unsere Forengemeinschaft interessieren dürfte
 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Friedjof » Fr 18. Sep 2015, 23:29

Tim007 hat geschrieben:Die Schüler sind heutzutage artiger und fleißiger, glaub's mir.

Das stimmt so nicht, glaub's mir. ;)
Bei Schulen mit hohem Ausländeranteil und mehreren Inklusionsschülern in der Klasse wird es dann noch problematischer. Aber jetzt sind wir ganz vom Patt ab.

 
Beiträge: 5813
Registriert: 08.07.2009
Geschlecht: Männlich ♂

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Sa 19. Sep 2015, 01:42

@ Bummler
Doch Eule, es kommt darauf an, was im Gesetz nieder geschrieben steht.
Papier ist geduldig. Es kommt darauf an, wie ein Gesetz verabschiedet wurde und ob es auch befolgt wird.

Ein Unrechtsstaat ist ein Staat, der die allgemeinen Menschenrechte seinen Bürgern verweigert. Es kommt nun nicht darauf an, ob dieser Staat eine bestimmte Anzahl von Menschen umgebracht hat oder nicht.

Das hat auch etwas mit Verantwortung zu tun. Wenn jemand in einem Staat Gesetze nicht befolgt oder von ihnen abweicht, dann ist er persönlich für Unrecht verantwortlich, nicht aber der Staat.
Diese Aussage ist nur insoweit richtig, wie der Staat keine Gesetze erlässt, die ein Unrecht darstellen.
Wenn aber der Staat Gesetze verabschiedet, die Unrecht sind, dann ist ihre Befolgung von persönlicher Verantwortung frei, solange man moralisch nicht erkennen kann, dass das Gesetz Unrecht ist.
Jemand macht sich moralisch schuldig, wenn er ein Gesetz befolgt, welches ein Unrecht darstellt. Du kannst die moralische Verantwortung grundsätzlich nicht auf den Staat abschieben. Selbst für die NS-Zeit gilt die Ausrede des „Befehlsnotstandes“ nicht. Ebensolches gilt auch für die entsprechenden Gesetze der damaligen DDR nicht.

Zum Beispiel die Verfolgung Homosexueller, war staatliches Unrecht.
Ich weiß was du sagen willst, aber dieses Beispiel ist als Beispiel unzutreffend.

Problematisch wird es m.E. vor allem dann, wenn Gegner von Menschenrechten rechtsstaatliche Grundsätze ausnutzen und den Rechtsstaat vorführen, wie aktuell im NSU-Prozess diese Trulla.
Diese Meinung teile ich nicht mit dir. Jeder Angeklagter, gleich wessen dieser angeklagt wird, hat das Recht auf den gleichen Schutz durch das Recht.

Also das ist alles nicht so einfach. Einfach nur Schublade auf und zu und fertig ist bei so einem Thema nicht zweckmäßig.
Ja, hier stimme ich dir voll und ganz zu.

Lenin war kein Politiker, der dem deutschen Volk zugewandt war. Lenin dachte lediglich im Sinne seiner angestrebten Weltrevolution.

 
Beiträge: 5813
Registriert: 08.07.2009
Geschlecht: Männlich ♂

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Sa 19. Sep 2015, 01:45

@ Aria
Ich muss auf deine Argumente des gesellschaftlichen Wandels im Vatikan nicht eingehen. Da hat sich nämlich nichts geändert, es wurde nur eine bestimmte Haltung konkretisiert, weil viele Touristen das Gefühl für ein entsprechendes Verhalten nicht mehr haben.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 3261
Registriert: 05.12.2005
Wohnort: Lübben im Spreewald
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 69

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Mo 21. Sep 2015, 11:00

Tim007 hat geschrieben:Die Schüler sind heutzutage artiger und fleißiger, glaub's mir.

Ein anderes Problem sind die Schulen mit hohem Ausländeranteil und wunderlichen Lehrerinnen, die nicht für voll genommen werden.


Das ist witzig. Am Wochenende hatten wir ein Klassentreffen und ich habe mit zwei ehemaligen Mitschülern sprechen können, die Lehrer bzw. Lehrerin sind.

Er ist Lehrer an einem Gymnasium und teilt die Schüler in zwei Gruppen ein. Die eine Gruppe ist am Gymnasium weil die Eltern das so wollten und gekennzeichnet von Interessen- und Intelligenzlosigkeit. Die andere ist der Teil worauf sich unsere Hoffnung auf die Zukunft gründet, mit Interesse und entsprechender Veranlagung. Allerdings ist bei dieser Gruppe ein verhängnisvoller Trend zu erkennen, der weg von Informatik und Naturwissenschaften hin zu sozialen, psychologischen und ähnlich gelagerten Bereichen führt. Sein Informatikkurs war vor 10 Jahren noch überlaufen, während er jetzt mit 5 Hanseln da sitzt.

Sie ist Lehrerin an einer Förderschule und berichtet vor allem über die schon oben genannte Respektlosigkeit. Der Gipfel sind Beschimpfungen in fremden Sprachen. Dazu kommt ein Schulsystem, dass Leistungswillen überhaupt nicht verlangt, jetzt werden dort Hausaufgaben ganz abgeschafft, damit die Kinder nicht überfordert werden. Da stehen dann engagierte Lehrer völlig konsterniert da und verzagen, weil sie auf die Frage wie die Kinder im späteren Arbeitsleben bestehen sollen, keine Antwort finden.
Sehr interessant.

Jaja, früher hatten die Leute noch Respekt vor dem Pfarrer, dem Polizisten und dem Lehrer.
Auch ein gesellschaftlicher Wandel, allerdings ohne Dokument.

Ach was bin ich froh auf dem Bau gelandet zu sein. Wenn ich sage da muss noch ein Eisen rein, dann meckert niemand, sondern da wird noch eins geholt und eingebaut. Obwohl die Typen ja mitunter sehr grimmig aussehen oder fremdländische Sprachen sprechen.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Friedjof » Mo 21. Sep 2015, 12:25

Meine Frau ist Lehrerin an der Grundschule, eine meiner Töchter an einer Oberschule, die andere an einer Förderschule und ich habe beruflich bedingt mit Lehrern aller Schulformen zu tun.
Alle drei, aber auch ihre Kolleginnen klagen über mangelnden Respekt ihrer Schüler und Schülerinnen und darüber, dass immer mehr von ihnen von ihrem Elternhaus die Schule als etwas Überflüssiges vermittelt bekommen. Lediglich die Gymnasiasten geben sich mehr Mühe weil sie ein bestimmtes Ziel vor Augen haben und lernen wollen. Allerdings wird auch diese Schulform zunehmend von Loosern unterwandert, weil deren Eltern bereits bei vor ihrer Entbindung beschlossen haben, dass ihr Kind Mediziner oder Jurist wird.
Pampige Antworten im Unterricht dieser Art sind alltäglich. Lehrer: „Warum hast du heute schon wieder deine Hausaufgaben nicht gemacht?“ Schüler/in: „Hatte keinen Bock“ oder „Haben sie die denn gemacht?“
Das Problem dabei ist, dass die Eltern dieser Schüler nicht zu erreichen sind. Entweder nehmen sie an keinem Elternabend oder Elternsprechtag teil oder/und sie haben nicht das geringste Problembewusstsein und sehen die Ursache für das Verhalten ihrer Kinder im Unvermögen der Lehrer. Beispielzitat: „Ich bin alleinerziehend und kann nicht mal eben nebenbei noch meine Kinder so erziehen, dass sie in ihre Schublade passen“.
Was las ich im Frühjahr d.J. in der Zeitung? Da gibt es einen Lehrer, der die Angewohnheit hat mit seinem Stuhl zu kippen, wenn er auf die Tafel schaut. Eines Tages krachte es. Der Lehrer stürzte dermaßen unglücklich zu Boden, dass er sich einen Oberschenkelhalsbruch zuzog. Grund dafür waren zwei angesägte Stuhlbeine. Schon allein aus versicherungstechnischen Gründen musste eine polizeiliche Ermittlung eingeleitet werden, die aber nicht zur Überführung des Täters bzw. Täterin führte. Der Kommentar zu diesem Vorfall von einem Elternsprecher einer neunten Hauptschulklasse: Mein Gott, man kann aber auch alles dramatisieren. Solche Scherze wurden doch schon vor 50 Jahren gemacht.
Wirklich?

@ Tim007:
Deine Aussage:
Tim007 hat geschrieben:Die Schüler sind heutzutage artiger und fleißiger, glaub's mir.

kann ich nur als eine Provokation auffassen, über die du selber lachst. Was willst damit erreichen? Dass sich hier verschiedene Kampfhähne einmal wieder an die Gurgel gehen und du deine zugegeben witzigen Kommentare abgeben kannst? Das ist nicht nett.

 
Beiträge: 3637
Registriert: 29.11.2005
Wohnort: Bremen

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Mo 21. Sep 2015, 14:59

Friedjof, ich will Deinen Blutdruck nicht in ungeahnte Höhen schnellen lassen.

Trotzdem tritt ein Phänomen hinzu, das so alt ist wie die Menschheit selbst: das der Vergesslichkeit im Alter.

Ich war, wie gesagt, an einer konservativen und "ordentlichen" Schule. Trotzdem erinnere ich mich noch daran, dass wir das Klassenbuch im Garten eines Lehrers einzementiert hatten. Jemand hatte auch die schwere Eichentür ausgehängt. Unvergessen, wie die arme Lehrerin darunter begraben wurde. Ein Schüler war im Unterricht mit einem erhobenen Stuhl durch die Klasse gesaust und hatte Hubschrauber gespielt, bevor der Stuhl aus dem Fenster geworfen wurde. Eine Vollversammlung folgte der nächsten. ... Okay, das war nicht immer der Fall. Doch das hatte sich so abgespielt. Ich kann gerne noch unzählige weitere Beispiele präsentieren.

Vielleicht hat es Bzummler auf den Punkt gebracht. An der "Hauptschule" (oder was an deren Stelle getreten ist) dürfte die Situation eine andere sein als am Gymnasium. Und schließlich kommt es darauf an, mit welcher Autorität ein Lehrer auftritt. Es ist nicht immer pädagogische Sahne, was den Lehrerberuf ergreift.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von BeateZ » Mo 21. Sep 2015, 15:35

Bummler hat geschrieben:
Tim007 hat geschrieben:Allerdings ist bei dieser Gruppe ein verhängnisvoller Trend zu erkennen, der weg von Informatik und Naturwissenschaften hin zu sozialen, psychologischen und ähnlich gelagerten Bereichen führt.
Also zu Bereichen, in denen der Be-We-Eller- und Ingenieurdominierte, effizienzgeile Produktivitäts- und Umsatzgenerierungs-Irrsinn die schwersten Flurschäden anrichtet? Genau dort werden doch schon jetzt (erst recht künftig) die Besten gebraucht werden. Wo ist denn da Raum für ein "Verhängnis"?

Benutzeravatar
 
Beiträge: 3261
Registriert: 05.12.2005
Wohnort: Lübben im Spreewald
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 69

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Mo 21. Sep 2015, 16:30

BeateZ hat geschrieben: Wo ist denn da Raum für ein "Verhängnis"?


Das erkläre ich Dir, wenn Dein Haus eingestürzt ist. :mrgreen:

Tim007 hat geschrieben:
Ich kann gerne noch unzählige weitere Beispiele präsentieren.



Gab es da nicht auch mal so eine Story vom Wilhem Busch und dem Lehrer Lämpel?
Genau, der vierte Streich:
Rums, da geht die Pfeife los
Mit Getöse, schrecklich groß!
Kaffeetopf und Wasserglas,
Tabaksdose, Tintenfaß,
Ofen, Tisch und Sorgensitz
Alles fliegt im Pulverblitz.

Als der Dampf sich nun erhob,
Sieht man Lämpel, der - gottlob! -
Lebend auf dem Rücken liegt;
Doch er hat was abgekriegt.

Nase, Hand, Gesicht und Ohren
Sind so schwarz als wie die Mohren,
Und des Haares letzter Schopf
Ist verbrannt bis auf den Kopf.

Wer soll nun die Kinder lehren
Und die Wissenschaft vermehren


Also da hat Tim recht. Früher gab es auch schon schlimme Finger!

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Friedjof » Mo 21. Sep 2015, 17:43

Bummler hat geschrieben:Also da hat Tim recht. Früher gab es auch schon schlimme Finger!

Mit dem Unterschied, dass früher der Lehrer noch eine Unterstützung seitens der Eltern erhielt. Da bekam der Schüler nicht nur vom Lehrer sondern auch noch von seinen Eltern gehörig einen an den Latz, wenn der in der Schule Blödsinn machte. Heute kommt es da zur Strafanzeige, wenn der Lehrer bzw. die Lehrerin auch nur ansatzweise übereagiert und die Eltern geben einen aus. ;)
Schon der Eintrag ins Klassenbuch wird als Diskriminierung oder gar datenschutzrechtlich als bedenklich angesehen. So gibt es Eltern, die auf Einsicht in das Klassenbuch bestehen. Die gibts natürlich nicht. Wegen des Datenschutzes. :)

 
Beiträge: 3637
Registriert: 29.11.2005
Wohnort: Bremen

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Mo 21. Sep 2015, 18:09

Wie gut, dass sich Lehrer nicht mehr alles erlauben können.
Wenn so einer meine Kinder schlüge, wäre Schluss mit lustig.

Doch trauerst Du diesen Zeiten allen Ernstes nach?

Es gibt tolle Lehrer, die ihre Klasse trotzdem im Griff haben.
Und solche, die es nicht schaffen. Diese sind es, die ständig jammern und ihren Tinnitus oder ihren "burn out" kultivieren.

Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich halte den Beruf des Lehrers für ausgesprochen wichtig. Und ich habe auch großen Respekt vor der Leistung, die die meisten von ihnen erbringen. Ich kann nur dieses wehleidige Gejammer nicht ertragen, das die anderen bei jeder Gelegenheit von sich geben, nur weil sie hoffnungslos überfordert sind. Jeder Lehrer wird wissen, wen ich damit meine.

VorherigeNächste

Zurück zu Sonstiges

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 9 Gäste