Aktuelle Zeit: Mo 29. Sep 2025, 11:58

FKK-Freunde.info

Das deutsche FKK-Forum

Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Hinweis auf Sendungen in Radio und Fernsehen, sowie Artikel in Printmedien. Medienanfragen von Presse, Radio und TV.
 
Beiträge: 3637
Registriert: 29.11.2005
Wohnort: Bremen

Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Tim007 » Do 11. Feb 2016, 15:52

Friedjof hat geschrieben:Zudem fehlt mir bei dieser „Unterleibsdarstellung“ so etwas, was man als künstlerisch beschreiben könnte. Aber da sehe ich nichts, einfach gar nichts in dieser Richtung.


Na ja.
Man muss erstmal so malen können.

 

Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Friedjof » Do 11. Feb 2016, 15:54

Hans H. hat geschrieben:... Das Ziel, den Betrachter sexuell zu erregen, kann es auch nicht verfolgen, denn an der Art der Darstellung ist nichts erotisch. und der letzte Punkt der Definition: "Geschlechtsorgane in ihrer Aktivität" ist nicht zutreffend, weil keinerlei Aktivität gezeigt, nicht einmal angedeutet wird. Wenn man dennoch dieses Bild als Pornographie einstuft, dann muss man viele Bilder im Atlas der Anatomie auch als Pornographie bezeichnen.

Weiter vorn schreibst du: "Pornografische Bilder, oder von mir aus auch Wichsvorlagen, mussten da eben gemalt werden."
Aber wer hält denn dieses Bild für eine Wichsvorlage als geeignet? Dazu muss doch vom Bild ein optischer sexueller Reiz ausgehen. Das kann ich hier nicht im Geringsten erkennen, eher im Gegenteil, weil die Darstellung so ja auch nicht besonders ästhetisch wirkt.

Das siehst du und aus heutiger Sicht so. Pornografie sah früher etwas anders aus. Sie war nicht so direkt, vulgär oder plump wie heute:
http://www.deutschlandfunk.de/pornograf ... _id=335409
Was heute vielleicht nicht ästhetisch wirkt hat in früheren Zeiten so manchen Mann vielleicht das Messer in der Hose aufklappen lassen. ;)

 

Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Friedjof » Do 11. Feb 2016, 15:57

Tim007 hat geschrieben:
Friedjof hat geschrieben:Zudem fehlt mir bei dieser „Unterleibsdarstellung“ so etwas, was man als künstlerisch beschreiben könnte. Aber da sehe ich nichts, einfach gar nichts in dieser Richtung.


Na ja.
Man muss erstmal so malen können.

Gut malen können reicht aber nicht, um als Künstler allgemeine Anerkennung zu bekommen.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5114
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Aria » Do 11. Feb 2016, 18:16

Hans H. hat geschrieben:Aber wer hält denn dieses Bild für eine Wichsvorlage als geeignet? Dazu muss doch vom Bild ein optischer sexueller Reiz ausgehen. Das kann ich hier nicht im Geringsten erkennen, eher im Gegenteil, weil die Darstellung so ja auch nicht besonders ästhetisch wirkt.
Die Antwort hat Friedjof alias Nackidei schon gegeben: Dieses Bild von einer nackten Frau mit gespreizten Beinen, hält er für eine Wichsvorlage, weil er vom Bild sexuell angeregt wird. Wahrscheinlich ist das für ihn jede Frau, die sich auf einem FKK-Strand so sonnt. :roll:

 

Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Friedjof » Do 11. Feb 2016, 20:39

Für mich persönlich ist das keine Wichsvorlage, einfach, weil ich sie nicht brauche und mich das Bild in keinster Weise anregt. Ab einem gewissen Alter ist "Mann" da gelassener. Viele andere, vor allem junge Männer, haben da aber einen Bedarf. Und das nicht erst seit gestern.
Ich habe irgendwie den Eindruck als solle hier der Eindruck geweckt werden, dass es zu Zeiten von Tizian und Tintoretto oder auch Manet keine Pornografie gab. Das wäre aber ein Trugschluss. Aber wir werden wohl nie dahinterkommen, welche Intention dahinter steckte, als der Maler dieses Bild malte, welches hier jetzt einige User irgendwie zu erregen scheint.

 
Beiträge: 5813
Registriert: 08.07.2009
Geschlecht: Männlich ♂

Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Eule » Fr 12. Feb 2016, 02:01

@ Eisbär
Es ist sehr schwierig, den Kunstbegriff jetzt so zu definieren, dass dieser für alle Zeit gilt. Man nähert sich dem Kunstbegriff, wenn man sich der Bedeutung des Wortes Kunst vergegenwärtigt. In meiner Schulzeit wurde Kunst vom Begriff Können abgeleitet. Aber dieses führt nicht weiter, weil auch Kunsthandwerk ein Können verlangt. Ich sagte schon, das Wort Kunst kommt vom Künden. Ein weiteres Kriterium ist die Ausführung, die Farbwahl und Farbabstimmung. Das Kunstwerk muss in sich stimmig sein. Problematisch wird es in der Tat immer dann, wenn in dem Kunstwerk selbst oder das Kunstwserk insgesamt Brüche enthält oder einen Bruch darstellt. Dann kocht die Seele der Betrachter hoch, weil ja deren Kunstverständnis infrage gestellt wird. Würde ich jetzt hier deiner Bitte entsprechen und hier einen Kunstbegriff vorstellen, dann würde ich der Kunst Fesseln anlegen und die Kreativität der Kunst ginge uns verlustig. Kreativität bedeutet hier, neue Wege zu gehen.

Ich war häufiger mit Menschen, die keinen Bezug zur modernen Kunst hatten, in unserem Museum für moderne Kunst. Wir haben uns dann verschiedene Exponate dort mal ausführlich angesehen und besprochen. Bei diesem Ansehen und Besprechen kam es meistens darauf an, wie man mit einem Kunstwerk in eine Interaktion treten kann und wie sich dieses ausdrückt. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich jezt alle für die moderne Kunst habe begeistgern können. Das wollte ich auch nicht. Aber ich habe viele Vor- und Fehlurteile aufzeigen und beheben können. Gleiches kann man mit der Kunst einer jeder Eproche machen und erreicht dabei den gleichen Erfolg.

Wer in dem Bild wie Friedjof nur eine: "„zeitgenössische“ Pornografie." sieht, hat das Wesen dieses Bildes nicht begriffen. Nackidei ist somit über die formale Betrachtung des Bildaufbaues nicht herausgekommen und scheint hier, wie in anderen Dingen auch, ein sehr eingeschränkten Blick auf das Gesehen zu haben. Wenn dem so ist, so ist dem so und man muss ihm deswegen keinen Vorwurf machen. Nur eines ist dieses Bild nie gewesen und wird es nie sein, eine pornographische Darstellung. Zur pornographischen Darstellung gehört nämlich mehr, als nur die exakte Darstellung der Genitalien. Für Nackidei ist dieses Bild eine pornographische Darstellung und ich werde jetzt hier nicht versuchen, ihn eines Anderen zu belehren.

Wenn wir heute einen Maler beauftragen würden, ein bestimmtes Bild von Rubens aus der heutigen Sicht zu malen, dann würde er nicht die Figuren von Rubens nutzen sondern das Bildthema aufgreifen und in der Sprache der heutigen Zeit darstellen. Formal wäre es ein völlig anderes Bild, thematisch aber das gleiche.

Tja, mein lieber Eisbär. Ich fürchte, diese meine Ausführungen sind jetzt keine dich befriedigende Antwort auf deine Frage. Aber bildende Kunst kann man eigentlich nur durch ein gemeinsames Sehen beschreiben. Worauf kommt es bei diesem Bild an, was ist die Aussage dieses Bildes und wie wird diese Aussage vorgetragen. Wenn wir dieses mit verschiedenen Bildern gemacht haben, die durchaus aus unterschiedlichen Kulturepochen kommen können, dann kann ich dir den Kunstbegriff aufzeigen und erläutern.

 
Beiträge: 3637
Registriert: 29.11.2005
Wohnort: Bremen

Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Tim007 » Fr 12. Feb 2016, 10:42

Warum macht Ihr es Euch so schwer?

Irgendwann hatte der BGH oder das BVerfG (mir fehlt die Zeit, das nachzuschlagen) gesagt, Kunst sei die "Verkörperung eines geistig-seelischen Erlebnisses".

Das trifft es.

Es wäre schrecklich, wenn Ausbildung, Verbandszugehörigkeit odr gar der Staat darüber tzu entscheiden hätten. Aria hatte zu recht auf Autodidakten hingewiesen.

 
Beiträge: 2346
Registriert: 21.08.2012
Wohnort: bei Jena

Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von norbert » Fr 12. Feb 2016, 13:08

Tim007 hat geschrieben:... Kunst sei die "Verkörperung eines geistig-seelischen Erlebnisses".



http://static.panoramio.com/photos/large/65071670.jpg


Was mag der Künstler, Frank Stella, für schreckliche Erlebnisse hier verkörpert haben?

Wenn sich einer so´n Schrotthaufen vor´s Haus stellt, kommt garantiert das Ordnungsamt. Aber in Jena, Ernst Abbe Platz, sind´s Kunstwerke.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5114
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Aria » Fr 12. Feb 2016, 14:05

norbert hat geschrieben:Wenn sich einer so´n Schrotthaufen vor´s Haus stellt, kommt garantiert das Ordnungsamt. Aber in Jena, Ernst Abbe Platz, sind´s Kunstwerke.
Zurecht. Es gibt einen Unterschied zwischen einem zufällig entstandenen Schrotthaufen und einem, der mit Absicht, die dem Künstler, den Eingeweihten bzw. Einfühlsamen sicherlich bekannt ist, gezielt zusammen gebaut wurde.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 3261
Registriert: 05.12.2005
Wohnort: Lübben im Spreewald
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 69

Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Bummler » Fr 12. Feb 2016, 14:08

Tim007 hat geschrieben:... odr gar der Staat darüber tzu entscheiden hätten.....


Das sehe ich ganz anders. Genau wie der "Staat" über ein Bauwerk entscheidet, sollte der Staat auch über ein Kunstwerk entscheiden können. Das Problem ist doch nicht wer entscheidet, sondern ob er dies mit Sachverstand tut.

Wenn ich mir z.B. die Kunstwerke der Graffittiszene anschaue, da wäre es mir scheißegal ob derjenige Autodidakt ist oder sonstwas für eine Koryphäe, da habe ich kein Verständnis für.
Zum Beispiel hier in Lübben:

http://www.bz-berlin.de/berlin/umland/n ... uebben-aus

Bild

Der obere Teil ist ein Auftragswerk eines Künstlers und unten am Sockel hat so ein verschissener Graffittisack rumgeschmiert.
Von der Machart durchaus "künstlerisch", aber verdammt noch mal, der versaut doch das eigentliche Bild. Und DAS macht man nicht, da kann man noch solch großer Künstler sein.

VorherigeNächste

Zurück zu FKK in den Medien

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Majestic-12 [Bot] und 14 Gäste