von Eule » So 13. Mär 2016, 21:36
@ Friedjof
Mein lieber Nackidei. Mit der Überschrift dieses Threads täuschst du ein Thema vor, um das es nicht geht. Dir geht es nicht um einen Kampf gegen die Bekleidungspflicht. Dir geht es um den Erhalt der nudistischen bzw. FKK-Zonen. Es gibt in den öffentlichen Saunen, soweit mir diese bekannt sind, keine Bekleidungspflicht. Also hier vom Kampf gegen eined Bekleidungspflicht zu reden, ist schlichtweg falsch.
Nun zu dem von dir geschilderten Problem. Darüber wurde im alten Forum schon ausführlich gesprochen. Ja, wir erleben heute eine Renaissance der Verhüllung. Hier müssen wir uns aber mit der Frage beschäftigen, was denn diese Renaissance der Verhüllung verursacht oder ausgelöst hat? Nur ein Meckern über diese Entwicklung, die sich auch wieder in die andere Richtung bewegen wird, hilft uns nicht weiter.
@ alle
Welche Ursachen mache ich für diese Entwicklung verantwortlich? Nun, es sind mehere. So
1.) der Wegfall des Besonderen, des fortschrittlich-Seins innerhalb der Nacktheit.
2.) das bislang nicht öffentlich gelöste Bild der Körperlichkeit. Und dieses unbefriedigende Bild bezüglich unseres menschlichen Körpers betrifft nicht nur den Nudismus, Naturalismus und FKK. Es ist ein umfassendes gesellschaftliches Problem.
3.) die einfache Herstellung von Fotografien und
4.) die nahezu problemlose Verbringung dieser Bilder ins Internet.
Wie können wir diese Problemlage angehen und zu einer Lösung kommen?
Auch wenn der Verteidigungskampf zum Erhalt der Nacktzonen und -bereiche wichtig ist und geführt werden muss, so darf sich unsere Aktivität nicht darauf beschränken. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass das Bild vom unbekleideten Körper, gleich welchen Alters und gleich welchen Geschlechts, ob rasiert oder nicht, ob "künstlerisch" gestaltet oder nicht, ein natürliches Bild ist und keine Aufforderung oder Angebot zu sexuellen Phantasien oder Aktivitäten ist.
Wir müssen deutlich machen, dass die Scham nicht die Verhüllung verlangt sondern nur einen verantwortlichen Umgang mit unserem Körper.
Weiter müssen wir darüber aufklären, dass der Anblick eines unbekleideten Körpers, gleich welchen Alters und gleich welchen Geschlechts, entsprechend krankhaft veranlagte Menschen nicht zu einer ihrer krankhaften Aktivitäten verleitet.
Auch müssen wir sagen, dass es in keiner Religion, auch nicht im Islam (obgleich dieses ständig behauptet wird), ein Verhüllungsgebot gibt.
Wir müssen deutlich machen, dass das Tragen von Kleidung oder das Weglassen der Kleidung gesellschaftlich keine Bedeutgung haben sollte. Es gibt jedoch Bereiche und Anlässe, wo das Tragen von Kleidung oder das Weglassen der Kleidung angebracht oder eben nicht angebracht ist. Hier sollte man sich also stets so verhalten, wie die Situation und der Anlass es vorgeben.
Ich denke, dass die Bearbeitung dieser Fragen bei uns sehr unterschiedliche Aussagen produzieren wird. Wir sind jedoch nicht dazu gezwungen, eine einheitliche Meinung zu bilden. Aber wir sollten uns ruhig mal einüben, die unterschiedlichen Standpunkte zu untersuchen, das Pro und Kontra hierzu heraus arbeiten und dann einen Weg finden, bei dem wir mit unterschiedlichen Einzelaussagen und Standpunkten doch einen gemeinsamen Weg für eine öffentliche Diskussion finden. Ist eine solche Debatte hier möglich?