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Gesundheitswahn

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Eule » Fr 29. Apr 2016, 01:44

@ Aria
Friedjof hat geschrieben:
Unsozial und egoistisch denken aber auch Drogen,- Alkohol,- Nikotin- und Tablettenabhängige, die sich permanent einer ihnen angebotenen ambulanten oder stationären Therapie verweigern.

Bedenke: So uneinsichtig und störrisch sind kranke Menschen oft – und dennoch verdienen sie unsere Fürsorge. Wenn jedoch du als gesunder Mann ihnen gegenüber ebenso uneinsichtig bist, dann ist das nicht entschuldbar: Dann denkst du unsozial und egoistisch.
Ich kann deine Haltung verstehen. Ob sie immer angemessen ist, ja dieses ist eine andere Frage. Ich selber habe hier eine differenzierte Haltung. Zuerst habe ich geprüft, wieweit der Süchtige in der Lage ist, sein eigenes Suchtverhalten zu hinterfragen. Konnte er/sie es nicht, dann habe ich sie soweit vorbereitet, dass er/sie sein süchtig-Sein verstehen kann und dann zu einer entsprechenden Therapie vermittelt. Es konnte aber durchaus vorkommen, dass ich mehrere Vortherapien eingeschaltet hatte, um eine gewisse Krankheitseinsicht wachsen zu lassen, denn ohne eine solche ist eine Therapie nicht möglich. Einige Male hat der/die Süchtige die Therapie aber nur deswegen angetreten, weil er/sie mir einen Gefallen tun wollte. Es hat dann ca. 6 Montate gedauert, bis der/die Süchtige begriff, dass diese seine/ihre Therapie für ihn /sie wichtig ist und dann änderte sich die Motivation für die Durchführung der Therapie. Sollte jedoch ein Süchtiger/eine Süchtige zu keinerlei Therapie bereit sein, so erhielt er/sie von mir keine unterstützende Hilfe.

Nur die Tatsache, dass ich diesen Menschen als einen kranken Menschen ansah, entließ mich nicht aus der Verantwortung, abzuschätzen, wieweit sich dieser Mensch helfen lassen konnte und wollte und wieweit er/sie auch bereit ist, selbst etwas gegen die Sucht zu unternehmen. Und bei Süchtigen ist manchmal konsequente Härte, jedoch keine lieblose Härte, erforderlich, um sie zu erreichen.

@ Friedjof
Unsozial und egoistisch denken aber auch Drogen,- Alkohol,- Nikotin- und Tablettenabhängige, die sich permanent einer ihnen angebotenen ambulanten oder stationären Therapie verweigern.
Stimmt, aber diese sind oft nicht auf die Therapie vorbereitet worden. Sie bekamen nur das nackte Angebot vergehalten und es wurde sich nicht mit ihnen echt auseinander gesetzt.

Gegen Süchte gibt es keine Pillen. Da hilft nur eine Therapie. Und Therapie funktioniert nur auf freiwilliger Basis. Die kann ich als Helfer nur anbieten, immer und immer wieder.
Nackidei, dieses stimmt. Aber wird denen die Hilfe auch immer so angeboten, dass diese die angebotene Hilfe auch als eine Hilfe begreifen? Es reicht eben nicht, nur die Hilfe anzubieten. Man muss sie schmackhaft machen.

Die Kostenträger stationärer Therapieeinrichtungen beispielsweise zahlen in aller Regel zwei Therapieversuche bei Alkoholkranken. Werden beide abgebrochen ist Schluss.
Es war aber auch möglich, diese Regel zu durchbrechen. Wie so oft, es kommt hier auf die richtige Begründung an.
Ich habe einige Menschen betreut, die nach mehreren Entgiftungen und Zwangseinweisungen sich entweder totsoffen, totspritzten oder sich sonstwie das Leben nahmen oder einfach starben. Diesen Menschen wurden zum Schluss von niemanden mehr geholfen. Sie waren schlichtweg abgeschrieben.
Unsere Drogenberatung hatte auch solche hoffnungslose Fälle, ja diese gibt es wirklich vereinzelt, nicht alleine gelassen. Sie wurden betreut. Keiner unserer "Drogisten" ist einsam "verreckt".

Ich habe irgendwann aufgehört mich Illusionen hinzugeben.
Das sollte man recht schnell machen, um die richtigen Zugangswege zu den Süchtigen zu finden.
Kein Sozialarbeiter, kein sonstiger Helfer und auch kein Arzt oder Therapeut kann allen Menschen helfen.
Nur der Süchtige kann sich selbst helfen. Wir Fachleute können nur Hilfestellungen geben.
Alle, auch ich, helfen gern, zumindest diejenenigen, die sich helfen lassen wollen.
Nackidei, das nehme ich dir ab. Aber trotzdem muss ich fragen, wer setzte das Kriterium fest, wem wie zu helfen ist? Der Süchtige? Die Sucht? Oder der Helfer? Man kann einem Süchtigen nicht helfen, in dem ich ihm ein Hilfspaket aus dem Regal anbiete. Ich muss den Süchtigen dazu führen, dieses oder ein anderes Hilfspaket annahmen zu wollen. Leider habe ich die Erfahrung machen müssen, dass viele Kollegen/Kolleginnen sich dieser Mühe nicht unterzogen und es darum nicht zu einer Annahme der Hilfe durch den Süchtigen kam.

Natürlich habe ich auch meine Fälle gehabt, wo ich mit meinen Maßnahmen und Versuchen nicht bzw. nicht direkt landen konnte. Auch ich habe hier meine "Niederlagen" einstecken müssen. Aber langfristig habe ich nahezu alle erreicht. Aber dieses war dann nicht nur mein Erfolg.

Bei der Arbeit mit den Süchtigen muss unbedingt die Familie und das Umfeld umfassend mit eingebunden werden. Die Familie und das Umfeld ist nämlich nicht nur das Opfer der Sucht des Süchtigen, sondern oftmals mit die Ursache. Und hier gilt es, die Familie/das Umfeld enbenso entsprechend "auf Linie" zu bringen, damit die Therapie auch Erfolg haben kann.

Das Problem der Sucht, obgleich es ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, ist ein derartig schwieriges Arbeitsfeld, wo eine Verallgemeinerung nicht weiter hilft. Man muss jeden Einzelfall für sich betrachten und bei jeden Einzelfall anders reagieren.

 
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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Eule » Fr 29. Apr 2016, 01:49

Zur Frage, ob TTIP noch kommt oder ob es schon geknickt ist, kann ich nur sagen, es wird kommen. Wie es ausgestaltet sein wird, ja darüber kann ich keine Mutmaßungen anstellen, ich kenne die Eckpfeiler nicht. Auch liegen bis heute keine belastbaren Informationen vor, sondern nur Mutmaßungen und Befürchtungen.

Es ist nur die Frage, ob die EU es versteht, ihre Gunst der Stunde zu nutzen. :roll: Oft hat sie dieses jedoch nicht getan. Leider. :(

 
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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Matz » Fr 29. Apr 2016, 20:13

... jedem seins.

Den Weg aus der Sucht findet der Süchtige jedenfalls nur aus sich selbst. Da kann niemand wie qualifiziert auch immer in die kranke Seele reinreden.
Und: Nur ganz unten erkennst Du, wo der Ground-Zero Deines Lebens ist. Richtig feste auf die Schnauze fallen.
Nix erkannt? Dann bist Du noch nicht weit genug unten.
Dort ist Dein Punkt, annehmen zu dürfen, was hoffentlich genau dann passend greifbar ist.
Professionelle Suchtberatung ist ein Segen - wer weiss das denn aber?
Leider ist die Quote (Silben-Klang auf Don Quijote ;o) zur mittelfristig nachvollziehbar erfolgreichen "Entwöhnung" nicht so, wie es zu wünschen wäre. Das liegt aber m.E. nicht an der Qualität des Angebots, sondern an dessen Zugang ("wo geh ich jetzt hin? wer hilft mir? HILFE!!").

Und noch eins:
Die Sucht wird nicht durch den Willen gesteuert. Eine "Verweigerung" einer Therapie geschieht nicht aus Abneigung oder Faulheit.
Das ist Bestandteil der Krankheit.
Krankheit? Ja - schau ins ICD.
Und zuletzt:
Der Kranke weiß in seinem Inneren auch ganz genau, dass dies bis zum Lebensende eine harte Aufgabe bleibt. Echte Heilung gibt es nicht.

Aufgabe einer Therapie ist Stärkung des Vermögens und Verständnisses sich selbst anzunehmen und zu reflektieren.
Der Ausweg führt über die Annahme der eigenen Krankheit, Kommunikation in das persönliche Umfeld, Aufbau von passenden Verhaltensstrategien und Etablierung einer gemäßigt gesunden Lebensweise!

LG /matz

 
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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Eule » So 1. Mai 2016, 18:43

@ Matz
Den Weg aus der Sucht findet der Süchtige jedenfalls nur aus sich selbst.
Richtig. Der Therapeut kann nur eine Hilfe anbieten, damit der Süchtige diesen Weg für sich findet und auch gehen will.

Bezüglich der Erfolgsquote von therapeutischen Maßnahmen ist immer zuvor zu fragen, wie will ich diese Erfolgsquote messen? Für mich stellte sich immer die Frage, ist die vorgesehene therapuetische Einrichtung für diesen Süchtigen auch wirklich geeignet? Ist sie es nicht, dann kann sie auch keinen Erfolg haben. Weiter stellt sich die Frage, wieviele Anläufe und wieviel Zeit benötigt dieser Süchtige, um zu einem erfolgreichen Abschluss seiner Therapie zu kommen. Nicht die Einrichtung kann eine Erfolgsmeldung geben, sondern der ehemals Süchtige.

Die Sucht wird nicht durch den Willen gesteuert.
Dieser Satz ist richtig. Aber der Ausstieg aus der Sucht wird vom Willen gesteuert.
Eine "Verweigerung" einer Therapie geschieht nicht aus Abneigung oder Faulheit. Das ist Bestandteil der Krankheit.
Nein, diese Abneigung gegen eine Therapie ist nicht Bestandteil der Erkrankung. Wäre es so, dann wäre auch keine Therapie möglich. Es ist nur eine Frage des Leidensdruck, den der Süchtige verspürt.
Der Kranke weiß in seinem Inneren auch ganz genau, dass dies bis zum Lebensende eine harte Aufgabe bleibt. Echte Heilung gibt es nicht.
Du weist hier schon in die richtige Richtung. Aber so hart würde ich es nicht ausdrücken.

Aufgabe einer Therapie ist Stärkung des Vermögens und Verständnisses sich selbst anzunehmen und zu reflektieren.
Ja, sehr treffend ausgedrückt.
Der Ausweg führt über die Annahme der eigenen Krankheit, Kommunikation in das persönliche Umfeld, Aufbau von passenden Verhaltensstrategien und Etablierung einer gemäßigt gesunden Lebensweise!
Und den Mut, den richtigen Weg zu gehen und auf diesen bleiben zu wollen.

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » So 1. Mai 2016, 20:01

Eule hat geschrieben:
Matz hat geschrieben:Eine "Verweigerung" einer Therapie geschieht nicht aus Abneigung oder Faulheit. Das ist Bestandteil der Krankheit.
Nein, diese Abneigung gegen eine Therapie ist nicht Bestandteil der Erkrankung. Wäre es so, dann wäre auch keine Therapie möglich.
Das ist nicht ganz korrekt – man kann z.B. eine Abneigung gegen Antibiotika-Therapie haben, doch wenn es gefährlich wird, schluckt man sie trotzdem.

Das Problem bei der Sucht ist die fehlende Einsicht: Man meint vielfach, man sei gar nicht gefährdet, weil man die Sucht im Griff habe, z.B. beim Alkoholproblem jederzeit mit dem Trinken aufhören könne. Zum Beweis schafft derjenige auch über Wochen und Monate trocken zu bleiben – bis es wieder zum Absturz kommt. Weil man nach wie vor psychisch vom Alkohol so abhängig ist, dass manchmal eine einzige Praline mit Alkoholfüllung ausreicht, um wieder mit dem trinken anzufangen.

Die physische Abhängigkeit zu überwinden ist verhältnismäßig leicht, aber die psychische bleibt meistens ein Leben lang bestehen.

Merkmal einer Sucht? Wenn man sich ohne des betreffenden Stoffes oder der betreffenden Tätigkeit nicht wohl fühlt. Insofern sind „immer nackt sein wollen“ oder „jeden Tag bei jedem Wetter (nackt) zu joggen“ auch Süchte. :D

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Beitrag von holgi-w » Mo 2. Mai 2016, 16:05

Eule hat geschrieben:Zur Frage, ob TTIP noch kommt oder ob es schon geknickt ist, kann ich nur sagen, es wird kommen. Wie es ausgestaltet sein wird, ja darüber kann ich keine Mutmaßungen anstellen, ich kenne die Eckpfeiler nicht. Auch liegen bis heute keine belastbaren Informationen vor, sondern nur Mutmaßungen und Befürchtungen. (...)


Seit heute gibt es da etwas:
http://www.ttip-leak.eu/de/einstieg/leitlinien-fuer-die-verhandlungen.html

 
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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Eule » Mo 2. Mai 2016, 23:10

@ Aria
Das ist nicht ganz korrekt – man kann z.B. eine Abneigung gegen Antibiotika-Therapie haben, doch wenn es gefährlich wird, schluckt man sie trotzdem.
Bei einer Sucht musst du von einem grundsätzlich anderem Verhaltensmuster ausgehen, als bei einer Medikamenteneinnahme. Das sind zwei unterschiedliche Fakten.

Das Problem bei der Sucht ist die fehlende Einsicht: Man meint vielfach, man sei gar nicht gefährdet, weil man die Sucht im Griff habe, z.B. beim Alkoholproblem jederzeit mit dem Trinken aufhören könne.
Die Ablehnung einer Therapie innerhalb einer Suchterkrankung geht immer einher mit einer fehlenden Krankheitseinsicht. Diese fehlende Krankheitseinsicht zeigt sich mit verschiedenen Begründungen. Bei Matz war aber etwas anderes gemeint, und diese Meinung habe ich schon sehr oft gehört: Die Ablehnung einer Therapie sei Bestandteil der Suchterkrankung. Und weil dieses Bestandteil der Suchterkrankung ist, müsse diese Ablehnung der Therapie als von dem Süchtigen nicht beeinflussbar hingenommen werden. Und diese Meinung ist eben falsch. Solange der Süchtige sich als Opfer der Sucht sieht und versteht, solange fehlt dem Süchtigen die Einsicht daran, dass dieser erkrankt ist und er was gegen diese Erkrankung unternehmen kann und muss.

Zum Beweis schafft derjenige auch über Wochen und Monate trocken zu bleiben – bis es wieder zum Absturz kommt.
Diese deine Feststellung ist sowohl richtig wie falsch. Richtig ist diese, wenn der Alkoholkranke es tatsächlich schafft, eine gewisse Zeit trocken zu bleiben, obgleich die Sucht ständig nach dem Stuchtstoff verlangt. Falsch ist diese Aussage dann, wenn der Alkoholkranke typischer Weise, und die gibt es wirklich, nur in bestimmten Intervallen seiner Sucht erliegt. Die Phasen der Suchtabstinenz sind nicht ein Zeichen des erfolgreichen Widerstandes gegen diese Krankheit, sondern nur Ausdruck einer genau bestimmten Form der Alkoholerkrankung. Weiter ist zu bedenken, dass ein ständig betrunkener Mensch nicht Alkoholkrank sein muss. Viele verstehen dieses nicht, aber zur Suchterkrankung gehören ganz bestimmte Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen, um als Sucht anerkannt zu werden.

Weil man nach wie vor psychisch vom Alkohol so abhängig ist, dass manchmal eine einzige Praline mit Alkoholfüllung ausreicht, um wieder mit dem trinken anzufangen.
Ganz richtig, was du hier sagst. Es reicht oft nur ein Spurelement des Suchtstoffes, um eine überwunden geglaubte Sucht wieder zu aktivieren. Man muss die Suchterkrankung als eine Allergieerkrankung verstehen und sehen. Dann kommt man dem Wesen und der Problemlage der Sucht als solches sehr nahe.

Merkmal einer Sucht? Wenn man sich ohne des betreffenden Stoffes oder der betreffenden Tätigkeit nicht wohl fühlt.
Nein, das ist kein Merkmal der Sucht. Eines der Merkmale und durchaus das wichtigste ist der Steuerungsverlust. Der Süchtige fühlt sich nicht immer unwohl sondern dann nicht richtig verstanden. Soblad er sich in seiner Sucht unwohl fühlt, beginnt die Entwicklung der Krankheitseinsicht.

@ hoilgi-w
Ich verstehe nicht, was du mir mit diesem deinem Link sagen willst. :?

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Bummler » Di 3. Mai 2016, 09:03

Eule hat geschrieben:@ holgi-w
Ich verstehe nicht, was du mir mit diesem deinem Link sagen willst. :?


Nun ja, das ist wohl zumindest mir klar.
Das ganze TTIP-Verfahren ist ein Verfahren das völlig intransparent und ohne öffentiche Diskussion geführt wird.
Mal davon abgesehen, ob es uns wirklich Nachteile bringt, das TTIP, ist es doch so, das so ein Verfahren schon allein in demokratischen Ländern ein Kopfschütteln hervorrufen müsste.

Was jetzt direkt den Gesundheitswahn betrifft ist dieser Aspekt:

Genmais

- Das bislang in Europa geltende Vorsorgeprinzip , das beispielsweise genmanipulierte Pflanzen und Lebensmittel nur erlaubt, wenn sie für Mensch und Umwelt nachweislich unschädlich sind, steht in den Verhandlungen zur Disposition.


- Die USA wollen das Vorsorgeprinzip offenbar durch das Risikoprinzip ersetzen. Dadurch dürften in Europa auch hoch umstrittene und bislang in vielen Ländern nicht zugelassene genmanipulierte Pflanzen und Lebensmittel so lange angebaut und konsumiert werden, bis ihre Schädlichkeit nachgewiesen sei.



Also in Europa würde ein z.B ein Genmais dann erst verboten werden, wenn er Schaden schon angerichtet hat, solange das nicht der Fall ist, wäre er erlaubt.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 90342.html

 
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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Tim007 » Di 3. Mai 2016, 09:22

Eigentlich ...

Eigentlich ist eine Freihandelszone für eine Exportnation ohne großartige Bodenschätze zu begrüßen.


Aber ...

Die mangelnde Transparenz ist ein Skandal. Sicher, in gewissen Stadien der Verhandlung mag Vertraulichkeit sinnvoll sein. Wenn aber nicht einmal der Inhalt in groben Zügen bekanntgegeben werden darf, ist der Nährboden für Gerüchte und Misstrauen geschaffen.

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Beitrag von holgi-w » Di 3. Mai 2016, 10:06

Eule hat geschrieben:(...) @ hoilgi-w
Ich verstehe nicht, was du mir mit diesem deinem Link sagen willst. :?


Du schriebst sinngemäß es lägen bislang kaum Informationen über den Inhalt von TTIP vor. Dem ist seit gestern nicht mehr so. Dazu der Link.
Wer sich umfassend informieren möchte: Den kompletten Wortlaut des TTIP-Entwurfes (in Englisch) gibt es hier.

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