Tim007 hat geschrieben:Das Merkwürdige an der Freiheit ist, Bummler, dass man sie erst dann vermisst, wenn sie nicht mehr da ist.
Nun ja, diese Merkwürdigkeit trifft offensichtlich nicht nur auf die Freiheit zu.
Aber, ICH habe die Erfahrung gemacht, das Freiheit offensichtlich sehr unterschiedlich gewertet wird.
Für die einen ist sie das Wichtigste, für die anderen ist Glück wichtiger.
So gibt es Leute, die ihr Leben riskieren, um in Freiheit zu gelangen und andere, die ihr Leben in dem Rahmen, der gegeben ist, gestalten um nur einfach glücklich zu sein.
Nur ist das ja nicht das Hauptproblem.
Die Frage ist doch, ob sich eine Gesellschaft noch freiheitlich nennen darf, wenn sie die persönlichen Freiheiten nicht garantiert ?
Das ist jetzt natürlich ganz schön dramatisch formuliert, weil ich so enttäuscht bin. Aber ist es nicht legitim Grundwerte einer Gesellschaft infrage zu stellen, wenn man persönlich betroffen ist? Und die Sicherheit eines Arbeitsplatzes ist so eine existenzielle Frage, bei der man sich unverblümt fragt: Was soll mir die Freiheit, wenn ich nicht die materielle Sicherheit dafür habe?
Schön, das Du an der Grenze nicht totgeschossen werden willst. Aber wenn ich weiß, das man da abgeknallt wird, dann gehe ich da nicht hin! Das ist doch dasselbe, wie wenn ich nicht irgendwelche Burkas oder Gepiercte oder sonstwas sehen will, da gucke ich nicht hin.
Die Möglichkeit (Freiheit!?) habe ich doch. Das kann ich doch selber entscheiden, ob da hingehe oder nicht. Ich muss das nicht tun.
Nur wenn mir von irgendwelchen Leuten mit demokratischer Legitimation per Gesetz die Existenzgrundlage weggeknallt wird, obwohl wir wie die Blöden argumentiert haben und über Kammern und Verbände unsere Argumente vorgetragen haben, ganz demokratisch, und es trotzdem nichts genützt hat, dann geht mir der Glaube an das Große und Ganze verloren.
Wie so oft steckt das Problem im Detail und nicht im Prinzip. Prinzipiell ist alles klar. Jeder hat alle möglichen Freiheiten und man ist selbst seines Glückes Schmied.
Aber wenn man sich dann mal zurück lehnen will und einfach nur seine Ruhe haben, dann merkt man mitunter, das man eben nicht selbst über sich bestimmen kann, sondern das andere, ob bewusst oder unbewusst das sei mal dahin gestellt, ich will ja niemandem Vorsatz unterstellen, über einen bestimmen.
ICH kann mich jedenfalls die letzten 5 Jahre und 3 Monate bis zu meiner Rente nicht zurück lehnen, sondern muss zusehen wie ich mich neu orientiere. Es ist wahrscheinlich, dass mir diese Umorientierung auch gelingt, ich bin ja nicht doof und faul auch nicht. Aber wollen tue ich es nicht. Das ist der Knackpunkt. Das diese Ordnung nun auch noch ausgerechnet von den Linken in Kraft gesetzt wird, ist wieder ein Beispiel dafür wie man selbst dann angeschmiert wird, wenn man systemkonform ist. Die Erfahrung hat mir noch gefehlt. Wahrscheinlich werde ich nun auch zum Nichtwähler.
Aber nun gut, hier geht es ja nicht um mich, sondern um den Kampf gegen die Bekleidungspflicht.
Nur soviel:
Ich bin raus aus dem "Kampf", weil ich nicht glaube, das dieses System ein freiheitliches ist und damit die Chance, wirklich einmal ohne Bekleidung "normal" zu sein, gleich Null ist.
Voraussetzung für die Normalität der Nacktheit wäre das Prinzip der Vernunft in der gesellschaftlichen Diskussion. Diese Vernunft ist aber ersetzt durch Interessen. Deswegen kann es keine Übereinkunft mit solch bedeutungslosen Minderheiten wie wir es sind geben.