@ BOeinNackter
Das Argument, Scham und das sich bedecken wollen sei natürlich, wird immer wieder gern genutzt.
Ich habe schon in meinem Buch "Quo vadis, ecclesia? - Kirche wohin gehst Du?" aus dem Jahre 2008 schon darauf hingewiesen, dass es das "natürliche Schamgefühl" nicht gibt. Natürlich ist nur die Art und Weise, wie wir reagieren, wenn wir uns schämen. Natürlich ist jedoch nicht, weswegen wir uns schämen sollen.
Dabei ist unsere Natur, wie auch immer man sie definiert, oft gar nicht so segensreich.
Dieser Satz ist für mich völlig unverständlich.
Der aufrechte Gang beschert uns Beschwerden, unsere Lust auf Süßes macht uns dick und wir haben häufig tierische Probleme mit unseren Emotionen.
Warum soll der aufrechte Gang uns Beschwerden machen? Die Lust auf Süsses ist nicht das Problem, sondern die mangelnde Bewegung. Und für unsere Probleme mit den Emotionen ist nicht die Natur zuständig, sondern nur unser entsprechendes Lernen.
Wer schnell aggressiv, ja gewalttätig reagiert, mag manches Gen (Verbrechergen?) in sich tragen, das hier mitwirkt.
Es gibt kein Gen, welches einen Menschen zum Verbrecher macht oder einen hiervor beschützt. Dieses ist alleine eine Frage der Erziehung. Ich will hier keinem die Schuld zuschieben, aber der Erziehungsprozess als solcher trägt hier die Verantwortung, wieweit ich gelernt habe, mich angemessen zu verhalten oder eben nicht. Weiter spielt es eine Rolle, wieweit ich bereit bin, für mein eigenes Handeln Verantwortung zu übernehmen oder nicht.
Eigentlich sollten wir nicht so sehr Ursachen und Kulturgeschichten ins Feld führen.
Ohne Kenntnis von meiner Geschichte, und da gehört die Kulturgeschichte hinzu, kann ich mein eigenes Verhalten nicht ergründen, weil ich sonst wesentliche Steuerimpulse ausblende und nicht beachte.
Scham ist der Drang, Peinliches zu verbergen.
Ja, das kann man so sehen.
Was es zu verbergen gilt, hängt an Gesetzen, Regeln, Moden und verbreiteten Ansichten.
Das sehe ich nicht so. Denn Gesetze können verändert werden, Regel können umgeworfen werden, Moden wechseln ständig und verbreitete Ansichten haben nicht unbedingt den Anspruch auf allgemeine Anerkennung und Befolgung.
Wir, als Gemeinschaftswesen unterwerfen uns gern solchen Grenzen.
Hier gehe ich mit dir nicht einig.
Wir wollen dazu gehören, keinen Ärger bekommen und vieles im Leben ist uns wichtiger als z.B. unsere Nacktheit.
Für mich ist dieses das beste Beispiel einer opportunistischen Haltung. Habe Mut zu dem zu stehen, was du willst und wirklich meinst.
Mit ihrem Handeln brechen FKKler mit verbreiteten Regeln.
Das sehe ich nun nicht so. FKK'ler sind keine Regelbrecher.
Ansonsten findet man oft mehr Bekleidete als Nackte auf dem Gelände.
Das ist doch bedauerlich. Dann sollte dieser Verein seine Satzung ändern und seinen FKK-Status aufgeben.
Nur wenige sind außerhalb des Geländes nackt (wandern), zuhause nackt, schlafen nackt, reden über ihre zeitweise Nacktheit mit Verwandten oder KollegInnen, suchen gar die Auseinandersetzung.
Na, da habt ihr aber noch einige echte FKK'ler in eurem Verein.
Die Ausgrenzung von Sexualität und Erotik bietet vielen FKKlern, die bei zuviel Offenheit um die guten Sitten fürchten, die für sie nötige Sicherheit. Immerhin ist ihnen so Nacktheit möglich.
Das ist nun mal eine wirklich wenig geistreiche Argumentation. Wenn du dich dieser Argumentation anschließen willst, solltest du aus dem FKK-Verein austreten. Das wäre nämlich konsequent.
Niemand kann sicher sagen, wie es z.B. um die Lust am sehen und gesehen werden bei uns Nackten steht.
Doch, alle überzeugten FKK'ler. Die machen ihren FKK nicht, um gesehen zu werden oder zu sehen.
Sexualität und Nacktheit sind in fast allen Gesellschaften der Welt tabuisiert.
Warum? Hast du dir diese Frage schon mal gestellt? Und ab wann ist diese deine Aussage richtig? Oder war dieses in der fernen Vergangenheit schon immer so?
Wenn es so ist, daß bei den meisten "normalen" Menschen, ziemlich sicher eine sexuelle Handlung folgt, wenn sie sich zuvor voreinander ausgezogen haben, kann man solchen Automatismus auch etwas schlicht, dumpf und primitiv finden.
Wer bitteschön ist hier der "normale" Mensch? Sind FKK'ler etwas abnormal?
Nacktkultur kann den Raum zwischen Sexualität und Nacktheit erweitern und dabei beides als etwas von uns bejahen.
Es ist schön, dass du die Begriffe der Nacktheit und der Sexualität als zwei getrennte Begriffe siehst. Dem kann ich nur zustimmen. Aber welcher Zwischenraum gibt es zwischen diesen beiden Begriffen? Was soll dieses denn sein? Ich könnte es verstehen, wenn du von Überschneidungen bei den Begriffen der Nacktheit und der Sexualität sprechen würdest. Aber was soll zwischen diesen beiden Begriffen liegen?
Soll der Raum für Nacktheit wachsen oder wenigstens so bleiben, braucht es aber immer auch Einige, die sich deutlich an den gesteckten Grenzen reiben oder sie gar übertreten.
Na ja, das ist eine Binsenweisheit.
Schamlos?
Ja, wie siehst du dieses. Wäre es wirklich schamlos, wenn sich einige oder viele für den Erhalt oder die Ausweitung der Lebensräume für eine Nacktkultur ein setzen? Du solltest hier schon eine Meinung haben und diese darfst du auch hier äußern.
Wir wollen dazu gehören, keinen Ärger bekommen und vieles im Leben ist uns wichtiger als z.B. unsere Nacktheit.
Das Verbergen kann uns helfen, Teil einer Gemeinschaft zu bleiben.
Die Konfrontation ist mir lästig.
Diese drei Sätze machen deutlich, dass du nicht zu den Personen gehörst, die für ihr eigenes Interesse eintreten und lieber hier andere vorschicken. Ich kann dir nur raten, steht zu deiner Meinung. Vertrete diese und verstecke dich nicht immer hinter den Rücken anderer.